Achtung, nicht erschrecken. Nur ein Beispiel: „Ich nicht wissen, ob NRW gehen unter nächste Woche. Vielleicht ich fahre weg.“ Wer Jediritter Yoda kennt, weiß wovon ich rede. Und wer Schülern die deutsche Sprache nahebringen soll, wird die Anastrophe (aus dem griechischen;anastrophē) hassen. Die syntaktisch korrekte Reihenfolge von Subjekt, Verb und Objekt wird da einfach verändert. „Dein ist mein ganzes Herz“, der singende Lehrer Heinz Rudolf Kunze hat das natürlich auch drauf.
Im Mülheimer Ringlokschuppen findet dazu eine Keynote Lecture statt, dieAnastrophenszenarien der EGfKA (Europäische Gemeinschaft für Kulturelle Angelegenheiten) thematisiert. DennAnastrophen sind unwahrscheinliche, aber mögliche Wendungen zum Besseren. Wofür? Ich zitiere: „In je zwei Theaterlaboren und Inszenierungen, Festivals und Veranstaltungsreihen werden die Gespenster des antifaschistischen Dramatikers Jura Soyfer († 1939), der Oktoberrevolution und des Mai ‘68 beschworen und auf ihren Gebrauchswert für Gegenwart und Zukunft befragt.“ Eine Mischung aus Happening und Theater? Sitins auf kalten Böden? Besser werden, wenn der Heiland Schulz schon da ist? „Mein Gott, es ist voller Sterne“ (Zitat 2001). Da sind sie, die Prepper und Survivalist*innnen und „Der dünne Pelz der Zivilisation“. Und das ist ein Symposium bei freiem Eintritt, das im Sommer in Mülheim kulminiert im Theaterstück „Anastrophe Now!“ Doch erst einmal muss das Berliner Theaterkollektiv und ihre KomplizInnen eine Woche lang dort in ihrem Labor an gesellschaftlichen Zukunftsszenarien tüfteln: Wie könnte antifaschistisches Theater heute aussehen? Was tun gegen Prepper*innen & Co.? Und wer ist eigentlich dieser Jura Soyfer? Fragen über Fragen, und nicht zur Erheiterung. Das erfordert wildes Denken und eher hybrides Spiel.Der Groschen hoffentlich dann gefallen wird sein.
Lesung: „Wie ich lernte, mit der katastrophe zu rechnen“ | Di 18.4. 20 Uhr | Ringlokschuppen Mülheim | www.ringlokschuppen.ruhr
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