Das Steigerlied oder Herbert Grönemeyers Pop-Hymne „Bochum“ gehören wahrscheinlich zu den Songs, die an diesem 24. Juni im Wittener Muttental erklingen. Schließlich beinhalten beide Titel jene Grußworte, die man in dieser Wiege des Ruhrgebiets zuerst wechselte: Glückauf! Rund um die Zeche Nachtigal können diese Lieder bei der ExtraSchicht gemeinsam geträllert werden. Das „offene Singen“ mit auf einer Leinwand projizierten Lyrics gehört zu den Programmpunkten, die am LWL-Museum Zeche Nachtigall angeboten werden. Zuvor zeigen Musikprofis an gleicher Stelle im OpenAir-Format ihres Musicals „Radio Ruhrpott“, wie sich durch Sounds der Spirit einer Region versprühen lässt. Während im Hintergrund die alte Bergbaukulisse im Licht erstrahlt – wie an vielen Ruhrgebietsorten, an denen bei der ExtraSchicht Lampen und Feuerwerke die Kanäle oder Fördertürme zwischen Hamm und Marl erleuchten.
Es ist also wieder etwas für Lokalromantiker:innen, wenn bei der langen Nacht der Industriekultur Folklore und Feuerwerk aufeinandertreffen. Über zwanzig Jahre ist es her, dass die ExtraSchicht 2001 ihre Premiere feierte. Seitdem hat sich das Format zu einem touristischen Event an knapp 50 Spielorten und bis zu 24 Städten entwickelt. Und so sind es auch in dieser Juninacht um die 200.000 Besucher:innen, die zu den 500 Veranstaltungen erwartet werden: von Konzerten, über Comedy, bis hin zu den Sonderführungen in den Museen.
Traditioneller Hingucker sind die zahlreichen Höhenfeuerwerke, die auch von Aussichtsplattformen bestaunt werden können – etwa von der Panoramaterrasse am Nordsternpark in Gelsenkirchen. Denn auch hier frönt man am Rhein-Herne-Kanal einem Gesamtpaket aus Zechenkult, Industriepanorama und Lichteffekten. Spektakulär geht es auch in der Nachbarstadt zu: An der Zeche Zollverein spielen nicht nur Banda Senderos, eine Reggae- und Dancehall-Musik-Truppe, die die Multikulti-Identität des Potts verkörpert. Hier wird, als Ergänzung zur Ausstellung „Mythos und Moderne. Fußball im Ruhrgebiet“ im Ruhr Museum, die Wiese vor dem Doppelbock zu einer Glückauf-Arena verwandelt. Dort können Besucher:innen gegen das Runde treten oder perfekte Fallrückzieher-Selfies schießen – wiederum ein Register aus der Kategorie Folklore.
ExtraSchicht. Die Nacht der Industriekultur | 24.-25.6. 18-2 Uhr | div. Orte | Tickets: 01806 18 16 50
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