Die diesjährigen Impulse, das biennal stattfindende Festival Freier Theater startet mit einer Frage: Wie besetzt man einen imaginären Raum innerhalb eines imaginären Kontexts? andcompany&Co., seit Jahren ausgewiesene Experten für lustvolles Politdiskurs-Jonglieren, besetzen gemeinsam mit flämischen und niederländischen Kollegen die Kölner Studiobühne und proben den Aufstand.
Oft hat man das Gefühl, unter die Räder zu kommen oder auf der glatten Oberfläche des Lebens auszurutschen. In Liebesdingen führt dies mitunter zu Verwirrung oder in den Abgrund. Sibylle Broll-Pape inszeniert am Bochumer Prinz-Regent Theater mit „Anna Karenina“ eine solche Gefühlsachterbahn.
In einem real existierenden Tunnel inszeniert Sybille Fabian in der Wuppertaler Oper Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“. „In der Unübersichtlichkeit der modernen Welt wird Schuld verwischt und abgeschoben, der Moderne kommt nur die Groteske bei“, so der Schriftsteller 1966. Wer sich also in Wuppertal mal einen tragikomischen Abend auf Schweizer Art gönnen will, der schlittert in Fabians Inszenierung in ein vehement mimisches Spiel auf farbloser Bühne, auf der sich gar grausige Szenen abspielen.
Der Satz klingt wie ein Statement: „Einen Scheiß weißt du“. Genau. Doch „Kurze Interviews mit fiesen Männern“ sollen die Wissenslücken füllen. US-Autor David Foster Wallace hat dafür ganz große Bögen geschlagen. Dass Männer nur das eine wollen und Frauen dieses Eine auch ziemlich wissenschaftlich betreiben können, wissen wir Alteuropäer seit der Antike. A
Um die Wunschbesetzung für sein neuestes Filmprojekt zu gewinnen, erzählt der Produzent James der Schauspielerin Olivia den Plot des Drehbuches: Die Geschäftsfrau Amy, deren Freund beim Anschlag auf das World Trade Center starb, verliebt sich auf einer ihrer Flugreisen in den attraktiven Terroristen Mohammed.
Wenn anderswo langsam, aber sicher die Sommersonnen-Ruhe einkehrt, geht es in Dortmund erst richtig los: Am 27. Juni startet im Spiegelzelt das „Ruhrhochdeutsch“-Festival – und zwar an einem neuen Platz, am Steinernen Turm in der Nähe der U-Bahn-Station Westfalenhalle (da gibt es den A4- und den D2-Parkplatz).
Im Bochumer Schauspielhaus wird Franz Molnárs „Liliom“ von Christina Paulhofer inszeniert. Die Handlung des Stückes wird zwar von einem klassischen Rummelplatz auf eine moderne Kirmes verlegt, doch den zeitlosen Konflikten der Figuren tut das keinen Abbruch. Im Gegenteil!
Der Abend beginnt mit Warten. Der Regisseur wartet, der Hauptdarsteller wartet, und auch der Inspizient muss warten. Ohne dass jemand ein Wort verliert, kann man in ihren Gedanken lesen: Myrtle Gordon, die Diva, kommt wieder einmal zu spät. Die Schauspielerin steht im Zentrum von John Cassavetes‘ 1977 gedrehtem Film „Opening Night“, den das Schauspielhaus Bochum jetzt auf die Bühne brachte.
Eigentlich wäre doch alles so einfach mit den Kleinen. Schon der olle Theodor Storm wusste: „Darum liebe ich die Kinder, weil sie die Welt und sich selbst noch im schönen Zauberspiegel ihrer Phantasie sehen.“ Doch irgendwie ist heute alles anders. Kinder werden zu Tode geliebt, misshandelt, für abartige Phantasien missbraucht.
Heraus zum roten 1. Mai? Nun ja. Wer in Bochum eher die Kultur sucht, der geht um den „Tag der Arbeit“ herum auch schon mal in den Keller der Hedwigstraße 9. Hier hält die Tänzerin Paula Gendrisch nämlich für immerhin acht Zuschauer verborgen, was sie nicht zeigen will.
„Eine Welt, die aus den Fugen ist“
Kulturamtsleiter Benjamin Reissenberger über das Festival Shakespeare Inside Out in Neuss – Premiere 07/25
Der verhüllte Picasso
„Lamentos“ am Opernhaus Dortmund – Tanz an der Ruhr 07/25
Von Shakespeare bis Biene Maja
Sommertheater in NRW – Prolog 06/25
„Da werden auch die großen Fragen der Welt gestellt“
Kirstin Hess vom Jungen Schauspiel Düsseldorf über das 41. Westwind Festival – Premiere 06/25
„Das Publikum ist verjüngt und vielfältig“
Opernintendant Heribert Germeshausen zum Wagner-Kosmos in Dortmund – Interview 06/25
Tanz als Protest
„Borda“ auf PACT Zollverein in Essen – Tanz an der Ruhr 06/25
Morgenröte hinter KI-Clouds
Das Impulse Festival 2025 in Mülheim, Köln und Düsseldorf – Prolog 05/25
Rock mit Käfern, Spiel mit Reifen
41. Westwind Festival in Düsseldorf – Festival 05/25
Das Vermächtnis bewahren
Eröffnung des Bochumer Fritz Bauer Forums – Bühne 05/25
Von und für Kinder
„Peter Pan“ am Theater Hagen – Prolog 05/25
„Der Zweifel als politische Waffe“
Intendant Olaf Kröck über die Ruhrfestspiele 2025 in Recklinghausen – Premiere 05/25
Entmännlichung und Entfremdung
Festival Tanz NRW 2025 in Essen und anderen Städten – Tanz an der Ruhr 05/25
Jenseits des männlichen Blicks
„Mother&Daughters“ auf PACT Zollverein in Essen – Tanz an der Ruhr 04/25
Von innerer Ruhe bis Endzeitstimmung
Die 50. Mülheimer Theatertagen – Prolog 04/25
Gegen den ewigen Zweifel
Die Ruhrfestspiele 2025 in Recklinghausen – Prolog 04/25
„Kunst hat keine Farbe, Kunst ist Kunst“
Isabelle und Fabrice Tenembot vom Verein Afrikultur über das 4. Mboa-Festival in Dortmund – Interview 04/25
„Der Text hat viel mit heute zu tun“
Regisseurin Felicitas Brucker über „Trommeln in der Nacht“ am Bochumer Schauspielhaus – Premiere 04/25
Das gefährliche Leben von Kindern
„Blindekuh mit dem Tod“ am Jungen Schauspiel in Düsseldorf – Prolog 03/25
Baum der Heilung
„Umuko“ auf PACT Zollverein in Essen – Tanz an der Ruhr 03/25
Gewinnen um jeden Preis?
„Alle spielen“ im Studio des Dortmunder Theaters – Prolog 03/25
Kabarett, Cochem-Style
„Zu viele Emotionen“ von Anna Piechotta in Bottrop – Bühne 03/25
Tanzen bis zum Umfallen
46. Duisburger Akzente – Festival 03/25
„Die Kraft des Buchs besteht in der Aufarbeitung“
Bettina Engelhardt inszeniert Bettina Flitners Roman „Meine Schwester“ am Essener Grillo-Theater – Premiere 03/25
„Ich liebe die Deutungsoffenheit“
Regisseur Roland Schwab über „Parsifal“ am Essener Aalto-Theater – Interview 03/25
Was wirklich in den Sternen steht
„Liv Strömquists Astrologie“ am Düsseldorfer Schauspielhaus – Prolog 02/25