Mensch in Dortmund, jetzt bist du auch mit Emscherwasser getauft. „Das Ruhrgebiet ist eben ein junges Reiseziel in Deutschland“ oder „Die Metropole Ruhr ist ein überraschendes Reiseziel in Europa“. Egal. Das pulsierende Herz im Pott liegt in Dortmund, und endlich schreibt es die Kommune auf die schwarzgelben Fahnen, „Dortmund liegt an der Emscher – das können wir bei gut 30 Kilometern Durchflusslänge mit Stolz sagen“ (so OB Ullrich Sierau). Die Eröffnungsfeier findet natürlich am unnatürlichen Phoenix-See statt, dafür für die ganze Familie, mit Bühnenprogramm und Fahrradsternfahrt. Es bleibt die Kunst. Die Emscherkunst.
Übernachtungsmöglichkeiten dafür gibt es. Ai Weiwei-a – in seinen restlichen Zelten von 2013 kann man immer noch übernachten (am Besucherzentrum Emscherquellhof in Holzwickede), und dann wäre da die neue „cloud machine“ von Reiner Maria Matysik, mit deren Hilfe das Wasser des Sees in wolkenbildenden Dampf umgewandelt wird. Daneben steht noch eine Seifenblasenskulpturstation, in der zwei Schlafplätze angeboten werden. Neu sind auch die holländischen Brandungsbrecher, die als – ich hoffe temporärer – Küstenschutz auf dem Gelände des Hochwasserrückhaltebeckens (kurz HRB) in Dortmund-Mengede die Form der 1960 auf dem Ararat vermeintlich gefundenen Arche Noah abbilden. Noah strandete sicher nicht im Revier, aber die deutschtürkische Künstlerin Nevin Aladağ will so auf die Hoffnung hinweisen, die auf den Neubeginn nach der Katastrophe zielte, die im Gedächtnis der Menschheit eingeschrieben scheint. Ganz in der Nähe will Massimo Bartolini mit „Black Circle Square“ eine Verbindung zwischen der historischen Geschichte des Emscherflusses und den rund hundert Jahre alten Werken von Kasimir Malewitsch ziehen und teilt damit den Funken Hoffnung, für den es im Revier aber den Willen zur Zukunft braucht.
Emscherkunst 2016 | 4.6.-18.9. | Kunstroute von Holzwickede bis Herne | www.emscherkunst.de
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