Mit Choke wird sich an ein sensibles und angesichts des demographischen Wandels bedeutendes Thema herangewagt: Was tun, wenn ein Elternteil nicht mehr alleine kann? Das Stück der kanadischen Autorin Cathleen Rootsaert handelt von den Brüdern Dylan und Greg, die beide nicht der Pubertät entwachsen sind.
Das Leben ist kein Wunschkonzert. Nach der Euphorie der Jugendjahre wartet es im fortgeschrittenen Alter mit allerlei Unbill auf. Aber: „Irgendwo gibt es immer eine Tür ...“ - und dahinter stecken auch neue Chancen. Die Botschaft des Stücks ist bewusst allgemein gehalten, schließlich soll sich in „Frau 1“, „Frau 2“, „Mann 1“ und „Mann 2“ möglichst das ganze Publikum wiedererkennen, sofern es sich mit den Problemen New Yorker Yuppies überhaupt identifizieren kann...
Fünf Schauspieler sitzen auf Couch und Stühlen und blicken ernst drein. Hinter ihnen haufenweise gelbe Hefte, unschwer als Reclamausgaben zu identifizieren. Ein weiteres Bühnenbild ist nicht zu erkennen, drei weiße Wände, Requisiten werden von den Büchlein verdeckt, die jeder Schüler kennt, aber nicht notwendigerweise lieben gelernt hat...
Das Leben eines Heiligen ist definitiv kein Dauerbrenner auf deutschen Bühnen, da wird schon eher dem Atheismus gehuldigt. Aber ein Bedürfnis nach Religion, oder besser nach Spiritualität, scheint die Menschen umzutreiben, sonst gäbe es keinen Markt für Engeltarotkarten.
Als die jungen Rapper aus der Nordstadt zu Beginn von ihrem Stadtteil sangen, konnte noch niemand wissen, dass die Dortmunder Tiefenbohrung „Heimat unter Erde“ ihre eigentlichen Reize doch eher in der Vergangenheitsbewältigung suchte. Wenn erst einmal die drei ehemaligen Steiger der Zeche von der „guten, alten“ Zechenzeit berichten, dann ist die letzte Spur vom Strukturwandel verweht, Nostalgie treibt Freudentränen in die Augen...
Die Hölle auf Erden ist ein steinernes Gewölbe an der Bochumer Rottstraße. Doch es ist auch der tatsächliche Ort der theatralischen Verdammnis. Dorthin schickt Jean-Paul Sartre in „Geschlossene Gesellschaft“ seine drei Sünder zur ewigen Folter. Doch erster Eindruck: So schlimm ist es ja gar nicht. Sitzgruppe, Kerzen, rotes Schummerlicht...
Die Holzvertäfelung der Wände erzählt noch von Restbeständen eines bürgerlichen Daseins. Doch an den Kaffeehaustischen sitzen erstarrte Menschen. Oder sie liegen gleich quer über der Tischplatte. Wärter skan- dieren den Tagesablauf und im Hintergrund droht eine Totenbahre. Sa- natorien waren zwar schon immer Orte, an denen Träume und Begehr- lichkeiten wuchsen. Doch in Mülheim hat Regisseurin Simone Thoma bei ihrem Regiedebüt Arthur Schnitzlers Erzählung „Traumnovelle“ gleich in die Räume einer Klinik verlegt, aus der es kein Entkommen zu geben scheint.
Irgendwie scheint das Bühnenbild bekannt. Zumindest für den, der bereits Peter Carps Inszenierung der „Waisen“ von Dennis Kelly gesehen hat. Beide Stücke spielen im gleichen Bühnenbild, mit denselben Schauspielern. In beiden Stücken geht es um die Innenwelt und das „Da draußen“. Für die drei Schwestern, die nach dem Tod ihrer Eltern in der Provinz versauern, ist Moskau das gelobte Land, der Ort der Sehnsucht und der Träume. Ihr Vater musste als Kommandant die russische Hauptstadt mit seiner Kompanie verlassen, wurde in die Kleinstadt versetzt.
Als Helens Bruder Liam plötzlich blutüberströmt in ihrer Wohnung erscheint, weiß Helen sofort, dass sie ihm helfen wird. Schließlich ist er vorbestraft, und man wird ihm nicht glauben, dass er nur einem Verletzten helfen wollte. Doch Helens Mann Danny ist skeptisch. Muss man nicht die Polizei rufen? Und vor allem, muss man nicht dem Verletzten helfen, der noch irgendwo da draußen liegt?
Das Leben ist nicht einfach im Dörfchen Anatevka in der zaristischen Ukraine zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es sind überwiegend Juden, die im „Schtetl“ leben. Gegenüber ihren russischen Nachbarn grenzen sie sich ab. Die Angst vor Übergriffen ist groß und berechtigt.
Tanz als Protest
„Borda“ auf PACT Zollverein in Essen – Tanz an der Ruhr 06/25
„Das Publikum ist verjüngt und vielfältig“
Opernintendant Heribert Germeshausen zum Wagner-Kosmos in Dortmund – Interview 06/25
„Da werden auch die großen Fragen der Welt gestellt“
Kirstin Hess vom Jungen Schauspiel Düsseldorf über das 41. Westwind Festival – Premiere 06/25
Morgenröte hinter KI-Clouds
Das Impulse Festival 2025 in Mülheim, Köln und Düsseldorf – Prolog 05/25
Das Vermächtnis bewahren
Eröffnung des Bochumer Fritz Bauer Forums – Bühne 05/25
Rock mit Käfern, Spiel mit Reifen
41. Westwind Festival in Düsseldorf – Festival 05/25
Von und für Kinder
„Peter Pan“ am Theater Hagen – Prolog 05/25
„Der Zweifel als politische Waffe“
Intendant Olaf Kröck über die Ruhrfestspiele 2025 in Recklinghausen – Premiere 05/25
Entmännlichung und Entfremdung
Festival Tanz NRW 2025 in Essen und anderen Städten – Tanz an der Ruhr 05/25
Von innerer Ruhe bis Endzeitstimmung
Die 50. Mülheimer Theatertagen – Prolog 04/25
Jenseits des männlichen Blicks
„Mother&Daughters“ auf PACT Zollverein in Essen – Tanz an der Ruhr 04/25
Gegen den ewigen Zweifel
Die Ruhrfestspiele 2025 in Recklinghausen – Prolog 04/25
„Kunst hat keine Farbe, Kunst ist Kunst“
Isabelle und Fabrice Tenembot vom Verein Afrikultur über das 4. Mboa-Festival in Dortmund – Interview 04/25
„Der Text hat viel mit heute zu tun“
Regisseurin Felicitas Brucker über „Trommeln in der Nacht“ am Bochumer Schauspielhaus – Premiere 04/25
Das gefährliche Leben von Kindern
„Blindekuh mit dem Tod“ am Jungen Schauspiel in Düsseldorf – Prolog 03/25
Baum der Heilung
„Umuko“ auf PACT Zollverein in Essen – Tanz an der Ruhr 03/25
Tanzen bis zum Umfallen
46. Duisburger Akzente – Festival 03/25
Kabarett, Cochem-Style
„Zu viele Emotionen“ von Anna Piechotta in Bottrop – Bühne 03/25
Gewinnen um jeden Preis?
„Alle spielen“ im Studio des Dortmunder Theaters – Prolog 03/25
„Ich liebe die Deutungsoffenheit“
Regisseur Roland Schwab über „Parsifal“ am Essener Aalto-Theater – Interview 03/25
„Die Kraft des Buchs besteht in der Aufarbeitung“
Bettina Engelhardt inszeniert Bettina Flitners Roman „Meine Schwester“ am Essener Grillo-Theater – Premiere 03/25
Was wirklich in den Sternen steht
„Liv Strömquists Astrologie“ am Düsseldorfer Schauspielhaus – Prolog 02/25
Tanzende Seelen
„Dips“ am Opernhaus Dortmund – Tanz an der Ruhr 02/25
„Eine Frau, die förmlich im Leid implodiert“
Regisseurin Elisabeth Stöppler über „Lady Macbeth von Mzensk“ in Düsseldorf – Interview 02/25
Nichts für Konfirmand:innen?
„Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ in Bochum – Prolog 02/25