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Echolocator von Aernoudt Jacobs in Bocholt
Foto: Presse

Avantgarde mit Plattenspieler

31. März 2016

Das Münsterland bebt bei Soundseeing 2016 – das Besondere 04/16

„Spannungsregler, Dioden, usw. Ich denke mir: das kenn ich doch. Das sind doch meine DNS-Moleküle.“ So hörte sich Blixa Bargeld beim Klangkunst-Event 1980 im Berliner Wasserturm im Park am Gleisdreieck an. Bundeshauptstadt, na klar, aber ein Klangkunst-Event im bäuerlichen Münsterland? Und dann noch seit über zehn Jahren? Kein Wunder. Bei der Klangkunstreihe „Soundseeing VI“ treffen auch 2016 national und international renommierte Künstler für bewegte Klänge zusammen. Im Frühjahr geht es los, es summt, es brazzt und es hört das ganze Jahr nicht auf, jedenfalls irgendwo im Landstrich.

Bereits installiert ist „Tracing Backwards“ von Aernoudt Jacobs im Kunsthaus Kloster Gravenhorst. Halb wissenschaftliches Experiment, halb Kunstwerk – die Interaktionen zwischen den Objekten und der Architektur des Raums stehen im Mittelpunkt der Arbeit des belgischen Klangkünstlers, der eigentlich Architekt ist. Vier Installationen aus verschiedenen Schaffensperioden hat er dort eingerichtet. Neben der aus mehreren rotierenden Lautsprechern bestehenden Arbeit „Phantom Melodies“ auch die Licht-Klang-Transformation „Photophone Principle“. Auf der Finissage ist Musik vomEnsemble Atonormit ihren experimentellen Klangerzeugern zu hören. Rhythmische MIDI-fone, brummende Tonschnüffler, E-Scherengitter, Nervtöner, ein gestimmtes Ping-Pong-Spiel sind das bizarre Ensemble aus akustischen und elektronischen Musikmaschinen. Die Zuschauer der ungewöhnlichen Session können anschließend die eigenwilligen Instrumentenkonstruktionen ausprobieren.

„Bewegte Klänge“ – das ist auch beim Markus-Stockhausen-Quartettwörtlich gemeint. Die Musiker loten ihren akustischen Um-Raum im Kloster Bentlage aus und überwinden seine Dimensionen auchmit intuitivensphärischen (Ober-)Tönen. Eine Woche später der perfekte Loop, die perfekte „Zeitschleife, der junge belgischen Künstler Pieterjan Ginckels zeigt erstmalig „Blank Buzz Club“. Dafür montiert er neun monumentale Kreissegmente eines eigens geschaffenen Velodroms an die Wände der Ausstellungshalleam Hawerkamp, ergänzt um Video- und Vinylloops.

Soundseeing VI 2016 | bis 23.10. | von Ahlen bis Heek und von Rheine bis Bocholt | www.soundseeing.net

 

PETER ORTMANN

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