Artenvielfalt, Pflanzengenmanipulationen, Plastikmüll im Meer, Luftverschmutzung, Monsanto, VW, Flaschenpfand. All das sind grüne Themen, die in diesem Jahr in Essen einen besonderen Stellenwert bekommen. Nicht weil dort weniger Plastikmüll produziert wird, es allem Nutzvieh bärig geht, nein, erst einmal ist Essen nur „Grüne Hauptstadt Europas“ geworden. Und zweit einmal ist das positiv, denn jede Aktivität, die einen Aktivismus für Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit nährt, ist gut. Gleichzeit präsentiert die Stadt sich drei Monate lang als Wissenschaftsstadt beim 2. Essener Wissenschaftssommer. Soll heißen die Suche nach Wissen und die dafür notwendige Forschung sollen sichtbar und für jedermann anfassbar gemacht werden. Motto „Grüne Zukunft“. Aber auch die wird es nur mit einer exzessiven Stärkung der naturwissenschaftlichen Ausbildung an Schulen und Universitäten geben. Zur Beruhigung: Dunkle Materie wird man nicht zu sehen kriegen, die haben die Herren Physiker ja selbst noch nicht entdeckt, aber immerhin bewiesen, soweit das überhaupt möglich ist. Schwarze Magie und Alchemismus bleiben auch außen vor. Die meist kostenlosen Veranstaltungen sorgen dafür, dass die Teilnehmer Wissenschaft und Forschung auf vielfältige Art und Weise zum Mitmachen erleben können. Eingeladen sind alle, die sich für die „grüne“ Welt der Wissenschaft interessieren, denn Essen könne grün und Essen könne Zukunft, so das Credo. Es gibt also Tage der Bewegung und ein Fest aus Paradiesen und Utopien, aus Upcycling-Projekten vermischt mit Kultur, wie bei „Sweet Home“, der interdisziplinären Tagung im Sanaa-Gebäude, die sich mit dem Begriff „Heimat“ beschäftigt. Deren Rettung könnte der Innovationsworkshop zum Thema „Zero Waste“ werden, wo StudentInnen und BürgerInnen mit Kreativtechniken konkrete Lösungen zur Müllvermeidung entwickeln. Vielleicht ist dann auch die dunkle Materie wieder hell und sichtbar.
2. Essener Wissenschaftssommer | 1.5.-14.7. | diverse Orte | www.wissenschaftsstadt-essen.de/essener-wissenschaftssommer-2017
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Der Kampf geht weiter
„8. März – Ein Minifestival“ am Theater Oberhausen – das Besondere 03/18
Wie viel Grün bleibt vom Grün?
Diskussionsrunde in Essen – das Besondere 01/18
Rote Ruhr
„Revolutionary Leftovers“ in Mülheim – das Besondere 01/18
Percussion für die Götter
Percussion Summit in Bochum – das Besondere 01/18
Blues mit einem Schuss Heroin
„E-Mex meets Jazz“ im Museum Folkwang – das Besondere 12/17
Unter der Kuppel ist es dunkel
Drei ??? im Bochumer Planetarium – das Besondere 11/17
Erweiterte Strahlkraft
Kunstmonat von fadbk und HBK in Essen – das Besondere 09/17
Lesen lassen
Das literarische Westfalen beim Festival hier! – das Besondere 08/17
Ein Tag Utopie
KulturTrasse 2017 in Wuppertal – das Besondere 08/17
Magische Musik ohne Manieren
Das Micro!Festival 2017 in Dortmund – das Besondere 08/17
Einmal über Wasser laufen
Die Skulptur Projekte 2017 in Münster – das Besondere 08/17
Reife Leistung
Ruhrtriennale: Masterclass-Projekte im Ringlokschuppen – das Besondere 08/17
Unterschiedliche Erzählungen
Vortrag zur Geschichte des Nahostkonflikts in Bochum – Spezial 03/24
„Was im Ruhrgebiet passiert, steht im globalen Zusammenhang“
Die Dokumentarfilmer Ulrike Franke und Michael Loeken über den Strukturwandel – Über Tage 03/24
Geschichte der Ausbeutung
„Wie Europa Afrika unterentwickelte“ im Bochumer Bahnhof Langendreer – Spezial 02/24
„Einer muss ja in Oberhausen das Licht ausmachen“
Fußballfunktionär Hajo Sommers über Missstände im Ruhrgebiet – Über Tage 02/24
„Mir sind die Schattenseiten deutlicher aufgefallen“
Nora Bossongüber ihre Tätigkeit als Metropolenschreiberin Ruhr – Über Tage 01/24
„Hip-Hop hat im Ruhrgebiet eine höhere Erreichbarkeit als Theater“
Zekai Fenerci von Pottporus über Urbane Kultur in der Region – Über Tage 12/23
Suche nach Klimastrategien
Gespräch im Essener LeseRaum Akazienallee – Spezial 11/23
„Das Ruhrgebiet erscheint mir wie ein Brennglas der deutschen Verhältnisse“
Regisseur Benjamin Reding über das Ruhrgebiet als Drehort – Über Tage 11/23
„Kaum jemand kann vom Schreiben leben“
Iuditha Balint vom Fritz-Hüser-Institut über die Literatur der Arbeitswelt – Über Tage 10/23
Irrweg deutscher Migrationspolitik
„Blackbox Abschiebung“ in Düsseldorf – Spezial 09/23
„Es hat mich umgehauen, so etwas Exotisches im Ruhrgebiet zu sehen“
Fotograf Henning Christoph über Erfahrungen, die seine Arbeit geprägt haben – Über Tage 09/23
Diskursive Fronten überwinden
„Produktives Streiten“ in Mülheim – Spezial 08/23
Erinnern heißt Widerstand
Sommerfest des Fritz Bauer Forums in Bochum – spezial 08/23