Im Theater Duisburg startete im Februar die Reihe TXT@Night Leseperformances, die „die Kreativität der Nachtstunden“ einfangen möchte und entsprechend spät beginnt. In der zweiten Runde der Reihe führte das Duo Paula Rot, bestehend aus den Schweizerinnen Katja Brunner und Magda Drozd, die Performance „Aldi, Biathlon, Cäsar“ auf. In lockerer Atmosphäre luden die beiden ein zu einer Reise durch den Nebel. Dafür nutzten sie Mundharmonika, Geige, elektrische Musik, Loop-Elemente und eine Nebelmaschine. Hervorzuheben ist das Spiel mit Stimmrhythmen und Klangfarben, die zwischen monoton, und dunkel und hell wechselten.
Anfänglich waren Brunner und Drozd in Nebel gehüllt, Vogelgeschrei und Sturmböen erzeugten die Athmosphäre eines Besuchs im Wald, von Sehnsucht und Verlorenheit. Darauf folgten Tiergeräusche, die Vorstellungen von animalischem Sex beförderten, von Balz und schließlich von einem Blutbad. Die „Ode an die Natur“ rückte die Ewigkeit und die Allgegenwart der Natur in Leben und Tod den Vordergrund. Sie stellte die Frage, ob Identitäten in der Grenzlosigkeit des Digitalen verloren gehen.
Mit der Schweizer Bahngesellschaft trat dann eine sehr praktische Frage in den Vordergrund, da die Schweizer Bahn aufgrund der Verspätungen der Deutschen Bahn letztes Jahr beschlossen habe, diese nur noch bis kurz hinter die Landesgrenze fahren zu lassen.
Es war das erste Mal, dass Katja Brunner und Magda Drozd gemeinsam in Deutschland auftraten. Im Anschluss präsentierten sie eine Improvisation, deren Text aus Brunners Buch „Geister sind auch nur Menschen“ stammte. Die Texte der Performance sind allesamt für und mit der Musik geschrieben worden.
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