Ein Kulturjournalist im Shakespeare-Jubiläumsjahr 2015 hatte es nicht leicht. Ein trauriges Fazit: Es scheint immer noch Menschen zu geben, die Shakespeare für einen bierernsten Autor halten, der mit Würde ironiefrei zeitlose Themen in Blankversen auf die Bretter bringt, die das Bürgertum bedeuten. Ist dies schon Tollheit, oder hat es Methode? Jedenfalls ist das Gegenteil richtig: Shakespeare ist gerade deshalb einer der genialsten Schriftsteller des Sonnensystems, eben weil er unangepasst, humorvoll und bissig bis zum Knochenbruch war. „Hamlet“, eines seiner wohl berühmtesten Stücke, kann dies auch heute noch sein. Erst recht, wenn Boris Nikitin den Stoff inszeniert. Am Wochenende (3. & 4. Februar) ist das Stück als Gastspiel im Ringlokschuppen in Mülheim zu sehen.
Die Geschichte vom zaudernden dänischen Prinzen, der langsam aber sicher dem Irrsinn verfällt, dient dabei nur als Folie für eine wahnwitzige Performance, begleitet von einem barocken Streichquartett und mit dem Performer und Musiker Julian Meding in der Hauptrolle.
„Hamlet“ | R: Boris Nikitin mit Julian Meding | Fr 3.2. & Sa 4.2. je 20 Uhr | Ringlokschuppen Mülheim | www.ringlokschuppen.ruhr
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