Tor zum Sauerland, Fernuniversität oder Heimat Emil Schumachers – wer an die Stadt am südöstlichen Rand des Ruhrgebiets denkt, kann ganz unterschiedliche Bilder vor Augen haben. Bald dürfte auch das Stadtfestival „Schwarzweissbunt“ als weitere Assoziation hinzukommen. Vom 2. bis 26. Juni finden in der fünften Ausgabe rund 30 Veranstaltungen aus Theater, Tanz, Literatur, Kunst, Film oder Comedy in ganz Hagen statt.
Das Kulturbüro arbeitet dafür mit 30 verschiedenen Akteur*innen und Organisationen zusammen und hat mehr als anspruchsvolle Kultur im Sinn. Der interkulturelle Charakter muss aber nicht mehr herausgestellt werden – Begegnung ergibt sich hier automatisch. In Workshops kann mit Profis die Kulinarik Irans oder Polens erkundet, mit Künstler*innen gemalt, fotografiert oder griechisch getanzt werden. Auch für Kinder gibt es verschiedene Programme mit Theateraufführungen und Lesungen, darunter auch eine türkisch-deutsche Vorlesestunde in der Stadtbücherei.
Begegnungen stehen auch im Fokus des Kooperationsprogramms mit dem Westfälischen Literaturbüro: Mit vier syrischen Bandkolleg*innen verneigt sich die Hagener Musikerin Maren Lueg in einer Hommage vor der panarabischen Ikone Oum Kalthoum, während Schauspieler Adnan Maral („Türkisch für Anfänger“) aus seinem Roman liest, in dem ein Rentner mittels Ayran zum Superhelden wird.
So ganz ist aber auch der explizite Anspruch eines interkulturellen Festivals nicht verschwunden. In der Integrationsagentur der AWO Hagen findet ein Abend mit Vortrag, Filmvorführung und anschließendem Gespräch zum Thema Seenotrettung im Mittelmeer statt, im Garten am Goldberg tritt der Hagener Schriftsteller Nuri Ortak in Dialog mit geflüchteten Jugendlichen und unter dem Motto „Avilem Avilem“ lädt die Roma-Selbstorganisation „Romano Drom“ erstmals zu einem gemeinsamen Fest mit Musik, leckerem Essen und Angeboten für Kinder ein. Die offizielle Eröffnung von Schwarzweissbunt findet am 6. Juni im Theater Lutz Hagen statt und gibt mit verschiedenen Darbietungen einen Vorgeschmack auf das gesamte Festival.
5. Schwarzweissbunt 2019 – Hagener Kulturbegegnungen | 2. - 29.6. | www.hagen.de
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
„Ich mache keine Witze über die Ampel“
Kabarettist Jürgen Becker über sein Programm „Deine Disco – Geschichte in Scheiben“ – Interview 04/24
„Zu uns gehört das Lernen von den Alten“
Intendant Olaf Kröck über die Ruhrfestspiele 2024 – Premiere 04/24
Verloren im Nebel
Das Duo Paula Rot im Foyer des Theaters Duisburg – Bühne 03/24
Glücklich bis ans Ende?
„Star-Crossed Lovers“ in Essen – Prolog 03/24
Ein Baum im Herzen
„Eschenliebe“ am Schauspielhaus Bochum – Prolog 03/24
Liebe und Gewalt
„Told by my Mother“ in Mülheimer a.d. Ruhr – Tanz an der Ruhr 03/24
Über die Familie
45. Duisburger Akzente – Festival 03/24
Sternfahrt zum Shoppen
„Einkaufsstadt, 4300“ von Trio ACE in Essen – Prolog 03/24
„Im Gefängnis sind alle gleich“
Regisseurin Katharina Birch über „Die Fledermaus“ an den Bochumer Kammerspielen – Premiere 03/24
Bakterien im Spa
„Ein Volksfeind“ am Theater Dortmund – Prolog 02/24
Vom Elvis zum Cowgirl
„The Legend of Georgia McBride“ am Theater Oberhausen – Prolog 02/24
„Es kommt zu Mutationen zwischen den Figuren“
Intendant Ulrich Greb inszeniert „Der Diener zweier Herren“ am Schlosstheater Moers – Premiere 02/24
Postapokalyptische Manege
„Essence“ von Urbanatix am Schauspielhaus Bochum – Bühne 02/24
Die Erbsen sind immer und überall
„Woyzeck“ am Düsseldorfer Schauspielhaus – Prolog 02/24
Fortschritt ohne Imperialismus
„Libya“ auf PACT Zollverein – Tanz an der Ruhr 02/24
Poesie ums eigene Ich
Next Level Slam in Bochum – Bühne 01/24
Hochzeiten und Hüte
„Hello, Dolly“ am MiR in Gelsenkirchen – Tanz an der Ruhr 01/24
„Ich finde unbekannte Werke spannend und befreiend“
Regisseurin Tatjana Gürbaca über „Fausto“ am Aalto-Theater Essen – Interview 01/24
Brautkleid aus reinster Haut
„Subcutis“ in Mülheim a. d. Ruhr und Köln – Theater Ruhr 01/24
„Die Geschichte wurde lange totgeschwiegen“
Ebru Tartıcı Borchers inszeniert „Serenade für Nadja“ am Theater Oberhausen – Premiere 01/24
Subkultur trifft Artistik
„X-Mas-Shows“ von Urbanatix in der Grugahalle Essen – Festival 12/23
„Die Zuschauer sollen die Zeit vergessen“
Christian Eggert über den Umzug von Urbanatix nach Essen – Interview 12/23
Nouvelle vague in der Katakombe
„Außer Atem“ am Bochumer Rottstr 5 Theater – Prolog 12/23
„Ein Erlebnis, in das man eintauchen muss“
Vitali Alekseenok wird Chefdirigent der Deutschen Oper am Rhein – Interview 12/23
„Der Mensch braucht Freiraum, um Sinnloses machen zu dürfen“
Rafael Sanchez über „Jeeps“ am Essener Grillo-Theater – Premiere 12/23