Eine graue Mauer (Bühne: Lisa Marie Rohde) blockiert den Blick in der Essener Casa. Ein Tisch, ein Stuhl. Das war‘s. Die Wand begrenzt Wohnung, U-Bahn-Schacht und Mülldeponie zugleich. Vor und dahinter spielen sich Alltagszenen aus Bundesdeutschland ab.
Es war einmal eine kleine Spielkonsole. Sie lag in einer dunklen Schublade und war ihres Lebens nicht mehr froh. Längst hatten neue Apparaturen die Herzen der Kinder gefangen und zeigten ihnen bunte Bilder in mehreren Dimensionen, schnell getaktete Videos und herrlich anzusehende Animationen.
Auf Bochums kleinster Schauspielbühne, dem Theater Unten am Schauspielhaus, inszeniert Barbara Hauck bei ihrem Debüt „Das Leben der Bohème“ nach dem gleichnamigen Film des finnischen Regisseurs Aki Kaurismäki - und fühlt sich dort wohl: „Da das meine erste Inszenierung ist, ist das für mich noch ein geschützter Ort“.
Sie wissen nicht, wie man erotisch frohlockt? Kein Problem. Es gibt jemanden, der es ihnen zeigen kann: Lioba Albus, die Erfinderin der Dominasteine und selbsternannte Fachfrau für Selbstgebackenes, kennt sich aus mit vorweihnachtlichen Kollateralschäden.
Da stöhnt der Teufel hinter dem Vorhang. Immer wieder werden er und seine Machenschaften auf die Bühne gezerrt, verhandelt und dann der Volksseele als Spiegelbild des eigenen Seins vorgehalten.
Das Stück trägt an diesem Abend den falschen Titel. „Marinelli“ müsste Lessings Trauerspiel heißen, denn der intrigante Strafgefangene des Bösen ist der düstere Star des Abends.
Sieben weiße Türen, dahinter metallischer Stangenwald, langsam rieselt Sand auf den Boden. Das Stundenglas leert sich. Anders als bei Flüssigkeiten strömen die Sandkörner gleichmäßig.
Roberto Ciulli zelebriert das entschleunigte Theater. „Kaos“ ist eine traumwandlerische Auseinandersetzung mit Motiven und Texten von Luigi Pirandello.
Abend in Dortmund. Die Jugend stürmt das Theater. To the late night double feature radio play, hey, hey, hey, hey. Monstershow von Jörg Buttgereit. Keine Angst, es ist kein nekrophiler Horrorabend, aber immerhin ein Loblied auf die B-Movies der 1960er und 1970er Jahre.
Eigentlich wünscht man sich nur, dass das Schiff mit den acht Segeln kommt und mit 50 Kanonen die Bühne beschießt. Häufiger fragt man sich: Was ist das für ein Geschrei?
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Baum der Heilung
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Gewinnen um jeden Preis?
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