Manchmal sind es die Projekte in den kleineren Räumen unserer Ruhrgebiets-Theater, die besonders interessant werden können: Nicht verpassen sollte der Theaterfreak „ESKALATION ordinär“, den bereits laufenden Schwitzkastenschwank in sieben Affekten von Werner Schwab im Studio des Dortmunder Theaters.
Die Möglichkeit des Sterbens von kranken Kindern und Jugendlichen ist ein oftmals verdrängtes Thema, bei dem sich besonders drastisch Fragen nach dem Warum und Wozu von Leben und Tod stellen.
Noch in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde der Karneval verteufelt: „Christen bleiben am Rosenmontag zu Hause, oder sie verlassen die Stadt“, hieß es damals kategorisch.
Das Kleist-Jahr ist zu Ende, die letzten Premieren müssen raus. Am Schauspiel Essen bringt Christoph Roos eine dramatisierte Fassung der Novelle „Michael Kohlhaas“ auf die Bühne, die am Beispiel des titelgebenden Pferdehändlers die Frage des politischen Widerstandes abhandelt.
In den Wäldern seufzen die Bäume, in Essen seufzen die Schreiber, die Jäger, die Erbförster. Reinhardt Friese darf in Essen „The Black Rider“ inszenieren, das broadwayerprobte Musical von William S. Burroughs, Tom Waits und Robert Wilson.
Was tut man mit einem Textgebirge der Elfriede Jelinek? Man pinselt es an die Rückwand des Oberhausener Theaters, wo Peter Carp die „Winterreise“ der österreichischen Nobelpreisträgerin inszeniert, in Szene setzt, in Szenen unterbringt, die nie vorhanden sind, wenn man sich das Textbuch vornimmt.
Die Tauben hoch über Dortmund fliegen noch. Besser, sie flimmern über 1,7 Millionen Leuchtdioden, 50 Meter über den Baustellen rund um das U, einst Kühlturm einer ortsansässigen Brauerei. Künstler dieses großartigen monumentalen Videostreams ist Adolf Winkelmann, Filmemacher und Kind der Stadt.
Die Bühne ist gleichzeitig Wohnzimmer, Büro und Militärkrankenhaus. Hierhin hat Nadeža (Xenia Snagowski) ihren Vater geschleppt, diesen „hühnenhaften alten“ Mann (Dieter Hufschmidt), der nie krank war, den sie lange nicht gesehen hat und mit dem sie eine freundliche Hassliebe verbindet.
Drei Figuren der Nibelungensaga stehen im zehnten und letzten Teil des Nibelungenzyklus „Volkers Lied“ (Text: Werner Streletz) auf der Bühne: Volker, Hagen und Brünhild. Die drei scheinen ihrer Zeit und ihrer Geschichte entflohen und befinden sich im Nirgendwo. Geblieben sind Gewalt und der Albtraum der Erinnerung an vergangene Schlachten.
Sie müssen schon eine Menge dieser Texte gelesen haben – jene von „Dschordsch Bie“, dem Autor, dessen Texte Hirntumoren und Halluzinationen auslösen. Wie anders wäre es zu erklären, dass die beiden eigenartigen Geheimagenten sich in Textschleifen unterhalten?
„Eine Welt, die aus den Fugen ist“
Kulturamtsleiter Benjamin Reissenberger über das Festival Shakespeare Inside Out in Neuss – Premiere 07/25
Der verhüllte Picasso
„Lamentos“ am Opernhaus Dortmund – Tanz an der Ruhr 07/25
Von Shakespeare bis Biene Maja
Sommertheater in NRW – Prolog 06/25
Tanz als Protest
„Borda“ auf PACT Zollverein in Essen – Tanz an der Ruhr 06/25
„Das Publikum ist verjüngt und vielfältig“
Opernintendant Heribert Germeshausen zum Wagner-Kosmos in Dortmund – Interview 06/25
„Da werden auch die großen Fragen der Welt gestellt“
Kirstin Hess vom Jungen Schauspiel Düsseldorf über das 41. Westwind Festival – Premiere 06/25
Morgenröte hinter KI-Clouds
Das Impulse Festival 2025 in Mülheim, Köln und Düsseldorf – Prolog 05/25
Das Vermächtnis bewahren
Eröffnung des Bochumer Fritz Bauer Forums – Bühne 05/25
Rock mit Käfern, Spiel mit Reifen
41. Westwind Festival in Düsseldorf – Festival 05/25
Von und für Kinder
„Peter Pan“ am Theater Hagen – Prolog 05/25
„Der Zweifel als politische Waffe“
Intendant Olaf Kröck über die Ruhrfestspiele 2025 in Recklinghausen – Premiere 05/25
Entmännlichung und Entfremdung
Festival Tanz NRW 2025 in Essen und anderen Städten – Tanz an der Ruhr 05/25
Von innerer Ruhe bis Endzeitstimmung
Die 50. Mülheimer Theatertagen – Prolog 04/25
Jenseits des männlichen Blicks
„Mother&Daughters“ auf PACT Zollverein in Essen – Tanz an der Ruhr 04/25
Gegen den ewigen Zweifel
Die Ruhrfestspiele 2025 in Recklinghausen – Prolog 04/25
„Kunst hat keine Farbe, Kunst ist Kunst“
Isabelle und Fabrice Tenembot vom Verein Afrikultur über das 4. Mboa-Festival in Dortmund – Interview 04/25
„Der Text hat viel mit heute zu tun“
Regisseurin Felicitas Brucker über „Trommeln in der Nacht“ am Bochumer Schauspielhaus – Premiere 04/25
Das gefährliche Leben von Kindern
„Blindekuh mit dem Tod“ am Jungen Schauspiel in Düsseldorf – Prolog 03/25
Baum der Heilung
„Umuko“ auf PACT Zollverein in Essen – Tanz an der Ruhr 03/25
Tanzen bis zum Umfallen
46. Duisburger Akzente – Festival 03/25
Kabarett, Cochem-Style
„Zu viele Emotionen“ von Anna Piechotta in Bottrop – Bühne 03/25
Gewinnen um jeden Preis?
„Alle spielen“ im Studio des Dortmunder Theaters – Prolog 03/25
„Ich liebe die Deutungsoffenheit“
Regisseur Roland Schwab über „Parsifal“ am Essener Aalto-Theater – Interview 03/25
„Die Kraft des Buchs besteht in der Aufarbeitung“
Bettina Engelhardt inszeniert Bettina Flitners Roman „Meine Schwester“ am Essener Grillo-Theater – Premiere 03/25
Was wirklich in den Sternen steht
„Liv Strömquists Astrologie“ am Düsseldorfer Schauspielhaus – Prolog 02/25