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Kirsten Pieroth, Aus der Serie: Pastoral Symphony, 2013, 70 x 100 cm
© K. Pieroth, courtesy Gall.Noero

Sechs Kapitel einer Geschichte

19. Dezember 2013

„Ausstellen“ im Museum Folkwang in Essen – RuhrKunst 01/14

Unter dem Titel „Ausstellen“ fokussiert das Museum Folkwang sechs Positionen der zeitgenössischen jungen Kunst, die um die Präsentation von Kunstwerken, aber auch deren zitierende Aneignung kreisen. Eine These dazu ist, dass die gegenwärtige Kunst ihre Produktion und ihre Referenzen selbst zum Thema macht. Schon seit langem ist diesbezüglich die Rede von der „Institutionskritik“, ein Terminus, der hier aber nicht recht greift. Robert Kusmirowski zeigt zwei Installationen, welche die Ateliers von Roman Opalka und Jackson Pollock ins Museum translozieren. Aber es sind Erfindungen, nicht Rekonstruktionen. Paulina Olowska, die der Rolle der Frau in der Kunstgeschichte nachgeht, bezieht sich mit ihrer Pattern Art auf die heute vergessene Elsa Schiaparelli. David Maljaković wiederum interpretiert die Architektur von Vjenceslav Richter als komplexes System überlieferter Zeichen. Kirsten Pieroth untersucht die Funktionsweisen von Reklame. Sie deckt spezifische Gesten auf, indem sie die Magazin-Ausschnitte vergleichend zueinander anordnet. Den Fokus weiter auf das Thema des „Ausstellens“ richtet Shahryar Nashat, der Sockel und Körper im Museumsraum untersucht. Schwächelnd vielleicht nur Marco Lulić mit seinen Schriftzügen, die auf politische und gesellschaftliche Aspekte Bezug nehmen. Was subversiv im öffentlichen Raum funktioniert, wirkt im Kontext des Museums bemüht.

Die vorgestellten Künstler sind zwischen 1970 und 1976 geboren. Sie gehören einer Generation an, welche die Öffnung der Grenzen in Europa bewusst erlebt hat und für die Geschichte und Gegenwart künstlerisch verfügbar ist und die sich zu Bezugspersonen bekennt. Über all das hinaus gibt es in Essen noch eine weitere Gemeinsamkeit. Alle sechs Künstler sind innerhalb der vergangenen zehn Jahre mit dem Katalog-Stipendium der Krupp-Stiftung ausgezeichnet worden, dem wichtigsten, vornehmsten Förderpreis seiner Art in Deutschland. Dass diese Künstler die Auszeichnung verdient haben, das zeigen sie nun mit ihren aktuellen Werken im Folkwang Museum.

„Ausstellen – 30 Jahre Künstlerförderung der Krupp-Stiftung“ | bis 26. Januar im Museum Folkwang | www.museum-folkwang.de

THOMAS HIRSCH

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