Wer je afrokubanischen Tanz in seinem Ursprungsland erlebt hat, der weiß, dass Bewegungskultur und Rhythmen nicht universell sind. Wer je die Danza Contemporánea de Cuba am Platz der Revolution in Havanna erlebt hat, der weiß, dass die 1959 gegründete Staatstanzkompanie nicht in ihren Ursprüngen stehen geblieben ist, sondern sich kontinuierlich weiterentwickelt. Nun zeigt sie auf PACT Zollverein in Essen eine Koproduktion mit Deutschlands erster öffentlich geförderter, professioneller Hip-Hop-Tanztheater-Kompanie Urban Arts Ensemble Ruhr. Bei der Uraufführung am Nikolaustag werden natürlich keine Stiefel vor die Tür gestellt und auch nicht den Orishas (Götter der kubanischen Religion Santería) gehuldigt, vielmehr treffen Tanzstile aus afrokubanischen Traditionen und zeitgenössischer Hip-Hop-Kultur aufeinander. Zur Inszenierung der Choreografen und Tänzer Julio César Iglesias Ungo aus Kuba und Hans van den Broeck aus Belgien erzeugt der australisch-isländische Experimental-Musiker Ben Frost auf der Bühne in seinem audiovisuellen 360-Grad-Setting sphärische Ambient-Klänge.
„Exposure“ sucht nach unseren Urinstinkten und ihrer Freisetzung, um das ursprüngliche Sein zu finden. Dazu werfen die Tänzer:innen einen Blick in ihre Identitäten, ihr Wesen und auf die Interaktionen miteinander. So sollen die Zuschauer in der ehemaligen Waschkaue das Gefühl erleben können, wie vom menschlichen Körper vergessene Dinge an die Oberfläche gespült werden.
Exposure | 6. (UA), 7.12. je 20 Uhr | PACT Zollverein, Essen | www.pact-zollverein.de
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