Es ist ein alter Hut der Wahrnehmungspsychologie, heute ein politischer Faktor: Die Hypothesen-Theorie, genauer: der „Bestätigungsfehler“. Denn wenn wir uns eine Hypothese über die Welt geschaffen haben, nehmen wir verstärkt jene Informationen wahr, die diese Thesen stützen, andere blenden wir aus. Facebooks Algorithmen tun nichts anderes als unser Gehirn. Und vielleicht tun sie auch gar nichts, und die berüchtigten „Filter Bubbles“ gab es schon immer, und wird es so lange geben, wie wir
uns diesem psychologischen Reflex hingeben. Aber zum Glück sind ja die Algorithmen Schuld …
Schön und gut aber wie durchbricht man tiefsitzende Wahrnehmungsmuster? Ganz einfach: mittels Kunst. Am besten Live, also Theater, im persönlichen Ambiente der Heldenbar. Ines Krug versucht's dort ohne den sicheren Boden unserer Selbstverständlichkeiten, in Chris Thorpes Ein-Personenstück „Bestätigung“. Die Vorstellung läuft im Rahmen der empfehlenswerten Reihe „Freischuss“ – hier bietet das Grillo-Theater eigenen Projekten ihrer Ensemble-Mitglieder eine Bühne.
„Bestätigung“ | R: Katharina Schmitt mit Ines Krug | Sa 4.2. 20.30 Uhr | Heldenbar im Grillo-Theater Essen | www.theater-essen.de
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