Der Mai 1986 war ein echter Wonnemonat. Die Sonne strahlte. Aber nicht nur die. Weil ihr Freilandsalat so knackig war, dass sogar Geigerzähler begannen zu knacken, verschenkten die Biobauern im Münsterland ihre radioaktiv belasteten Produkte an junge Menschen mit langen Haaren und großen Autos. Diese Autos fuhren als Kolonne zu der damaligen VEWZentrale in die Dortmunder Innenstadt. Eine Menschenkette beförderte die unverkäuflichen Agrarprodukte direkt vor die Drehtür des Verwaltungs - gebäudes. Die Wut der Menschen war gross, die Drehtür drehte sich. Die westfälischen Elektrizitätswerker, die erst Jahre später von RWE geschluckt wurden, wollten trotz der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ihren Thorium-Hochtemperatur-Pannenreaktor in Hamm-Uentrop am Netz lassen. Das zarte Grün der zerquetschten Salatblätter changierte vortrefflich mit dem öden Grau des feisten Teppichbodens. Die herbeigerufenen Polizeibeamten konnten sich ein hämisches Grinsen schwer verkneifen. Eine Wiederauflage dieser Aktion angesichts der Reaktorkatastrophe in Fukushima wäre, das muss erwähnt bleiben, eine kriminelle Handlung.
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