Das Fritz Bauer Forum, das neue internationale Zentrum für Demokratie und Menschenrechte in Bochum, hat am 22. Mai mit einem Festakt seine offizielle Eröffnung mit über 200 Gästen gefeiert. Der Hauptsaal im Untergeschoss war bis auf die letzte Reihe besetzt, sodass die Feierlichkeit für die restlichen Gäste per Video auf einen großen Monitor ins Foyer übertragen wurde. Drei Tage lang stand das Haus im Zeichen des Dialogs, ganz im Geiste des Juristen und Widerstandskämpfers Fritz Bauer.
Den Auftakt bildete eine bewegende Abendveranstaltung, die von dem lateinamerikanischen Trio„Grupo Manzanar“ musikalisch umrahmt wurde. Die Musiker:innen interpretierten mit Gitarren und Gesang bekannte Titel von Mercedes Sosa wie „Alfonsina y el mar“ und schufen damit eine warme, einladende Atmosphäre. Prominente Redner:innen, darunter Gudrun Schäpers (Präsidentin des OLG Hamm), Thomas Eiskirch (Oberbürgermeister Bochum), Franz-Josef Lersch-Mense (Vorstand NRW-Stiftung) und der Mäzen Jens Mittelsten Scheid, würdigten Bauers Vermächtnis. Die Historikerin Irmtrud Wojak, Initiatorin und Leiterin des Forums, dankte in ihrer Rede besonders den Unterstützern des Projekts: „Ohne das Engagement von Herrn Mittelsten Scheid, ohne die großzügige Bereitstellung des Geländes durch die Stadt Bochum und ohne die Förderung der NRW-Stiftung unter Franz-Josef Lersch-Mense wäre dieses Forum nicht möglich gewesen.“
Ein besonderer Höhepunkt war die Lesung aus Fritz Bauers Texten durch die Schauspielerin Karin Moog und den ehemaligen Münchner Oberbürgermeister Christian Ude. In einer eindrucksvollen Inszenierung wechselten sich die beiden in einem Dialog mit den Passagen ab, begleitet von projizierten Originalfotos aus dem Leben Bauers. Diese Verbindung von Wort und Bild schuf eine intensive Atmosphäre und ließ das Publikum tief in das Denken und Wirken des Namensgebers eintauchen. „In Zeiten, in denen Demokratie unter Druck steht, ist ein solcher Ort nötiger denn je“, betonte der Bochumer Oberbürgermeister Eiskirch in seiner Rede. Die Veranstaltung würdigte Bauers Vermächtnis und die Bedeutung des Forums als Ort der Aufklärung.
Das Forum vereint Bibliothek, Ausstellungen und Bildungsarbeit unter einem Dach. Es soll ein lebendiger Ort der Erinnerung und des Engagements werden. Ganz so, wie es sich Bauer gewünscht hätte.
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