Der zentrale Raum im Josef-Albers-Museum ist Weltklasse. Seit Jahrzehnten malt Ulrich Erben gegenstandsfreie, farbbezogene Bilder, die einen enormen Schatz an Erkenntnissen bieten. Basis seiner Kunst ist das Sehen – und die Vergegenwärtigung dessen – und damit die Erfahrung des Gegenständlichen, präziser: der Landschaft, die er im Verhältnis von Form und Farbe transzendiert.
In den letzten Jahren hat Erben bevorzugt die Organisation von lichtem, tonalem Raum in der Fläche vorgenommen. Das Verhältnis einzelner rechteckiger Farbfelder und von äußeren Zonen und Innenfeld beruht auf der Einsicht, dass die farbliche Nachbarschaft erst die nuancierte Wahrnehmung der einzelnen Töne und von Hell und Dunkel erzeugt. Der Lichteinfall wird von Erben in jedem Bild neu ausgelotet und in subtilen Verschattungen angesprochen. Die strenge, symmetrische Organisation wird dabei fast unsichtbar unterlaufen.
Dazu arbeitet Erben in jüngster Zeit mit Schrägen, die die räumliche Tiefe unterstreichen und das Repertoire des Konstruktiven an seine Grenzen führen. Die Fläche wird zur feinen, lichtdurchlässigen Membran, dies führt zu subtilen Auslotungen selbst von Grau.
Unter dem Titel „Festlegung des Unbegrenzten“ sind nun großformatige Gemälde der letzten Jahre ausgestellt, flankiert von frühen Gemälden und Studien auf Papier, die die Konstanz und Konsequenz im Werk des 1940 geborenen, in Düsseldorf und im Latium lebenden Künstlers belegen. Sein Werk trifft in Bottrop auf das von Josef Albers. Das Nebeneinander zeigt, wie inspirierend und einvernehmlich sich zwei herausragende Künstler begegnen.
Ulrich Erben | bis 1.9. | Josef-Albers-Museum, Quadrat Bottrop | 02041 297 16
Aufbruch in die Moderne
BOT: Josef Albers Museum | bis 12.1., Di-Sa 11-17, So 10-17 Uhr
Einst in Ebel
Michael Wolf in Bottrop – Ruhrkunst 05/19
Figur abstrakt
Fuchs, Matherly und Pils in Bottrop – Ruhrkunst 12/18
Der Weg zum Quadrat
Phänomenal: Josef Albers in der Villa Hügel in Essen – kunst & gut 09/18
Heute ein Mythos
„Die im Schatten leben“ vom Rottstr 5 Theater – das Besondere 07/18
Struktur in der Landschaft
Axel Hütte in Bottrop und Düsseldorf – Ruhrkunst 11/17
Räume im Raum
Tobias Pils im Josef Albers Museum Quadrat in Bottrop – kunst & gut 07/17
Schönheit und Schrecken
„Belgian Thoughts“ in Witten – Ruhrkunst 12/19
Essenz einer Malerei
Edvard Munch in Düsseldorf – Ruhrkunst 12/19
Eyecatcher und Freaks
Shin Matsunaga in Essen – Ruhrkunst 12/19
Cousins als Springbrunnen
Junge Kunst aus Israel in Bochum – Ruhrkunst 11/19
Vom Menschen
Pia Stadtbäumer in Hagen – Ruhrkunst 11/19
Verlauf der Linie
Monika Brandmeier in Recklinghausen – Ruhrkunst 11/19
Über Architektur
Christine Erhard in Mülheim – Ruhrkunst 10/19
Zeit zum Spielen
Gijs Milius in Dortmund – Ruhrkunst 10/19
Komödie des Lebens
Norbert Tadeusz in Düsseldorf – Ruhrkunst 10/19
Spuren für den Frieden
Klaudia Dietewich in Hagen – Ruhrkunst 09/19
Mensch, Tier, Ruhrrevier
Eine spezielle Beziehungsgeschichte in Essen – Ruhrkunst 09/19
Plötzlich Vorbild
Geniale Einzelgänger in Witten – Ruhrkunst 09/19
Gegen die Idylle malen
Stephan Kaluza in Oberhausen – Ruhrkunst 09/19
33 x Zuhause
Vonovia Award für Fotografie – Ruhrkunst 08/19
Drei Akte
Megan Rooney in Düsseldorf – Ruhrkunst 08/19
Im silbernen Käfig
Thomas Rentmeister im Kunstverein Ruhr in Essen – Ruhrkunst 07/19
Menschen in Bewegung
Julian Opie in Duisburg – Ruhrkunst 07/19
Kritik der Malerei
Nancy Spero in Essen – Ruhrkunst 07/19