Während über die Rundfunkempfänger und Bildröhren die Rückblenden auf das zweite vergangene Jahrzehnt des neuen Jahrtausends rauschen und flimmern, hat das Maschinenhaus Essen schon konkrete Pläne für das neue Jahr. Und da ist das erste Highlight eineLive-Katastrophenfilm-Performance ab 14 Jahren. Passend zu den aktuellen Klimadiskussionen will das Armada Theaterkollektiv die Auswirkungen menschlichen Handelns auf das Ökosystem untersuchen. Unter den Hauptdarstellern beim Dieseln in die Katastrophe findet sich auch die moderne Wegwerfgesellschaft, die wohl das Fass zum Überlaufen bringen wird, wenn da nicht umgehend ein Umdenken erzeugt wird. Das Stück „One World Is Not Enough“ stellt dabei im Januar die entscheidende Frage, ob die Welt, in der wir heute alle leben, überhaupt noch zu retten ist und so zelebrieren sie im Maschinenhaus die dystopische Idee vom Untergang des Homo Sapiens auf der Erde und das anhand einer Miniaturwelt auf der Bühne. Allerdings politisch „schonungslos“ auf humorvolle wie poetische Weise.
Schon im Dezember wird es auf der Bühne ziemlich politisch. Das „Sächsische Schweiz kollektiv“ zeigt mit „Tiere!“ eine theatrale Dokumentation. Das sei schließlich ein beliebtes Unterhaltungs- und Bildungsformat für die ganze Familie. Aber die ziemlich performative Truppe, die mit Masken, Objekten und physischen Einlagen arbeitet, zeigt natürlich nicht nur die fast verhungerten Eisbären. Sie, ich zitiere mal, „verpackt naturwissenschaftliche Informationen häppchenweise in poetisch-narrative Texte, kombiniert diese mit wahlweise atemberaubendem oder superniedlichem Bildmaterial, würzt das Ganze ordentlich mit pathetischer Filmmusik und macht so aus jeder Kreatur einen vermenschlichten Protagonisten in einer spannenden Geschichte des Überlebens“. Das hört sich in der Tat spannend an und wird wohl auch ziemlich witzig, wenn sie dann mit acht eigenhändig angefertigten Ganzkörperkostümen über die Bühne robben und flattern. Der tiefere Kern erschließt sich beim Nachdenken über den Bezug des Menschen zu seiner Umwelt, eben als mega-egozentrisches Säugetier auf einem Planeten, den wir nicht alleine bewohnen.
Tiere! | Di 17.12. 20 Uhr | One World Is Not Enough | Fr 17.1. 20 Uhr | Maschinenhaus Essen | 0201837 84 24
„Frank & Rita“
Maschinenhaus | Do 5.12., Sa 7.12. je 20 Uhr, So 8.12. 18 Uhr
All That Jazz
PENG Festival im Maschinenhaus Essen – Musik 10/19
Knalleffekt
3. PENG Festival in Essen – das Besondere 10/18
Let’s Fetz!
„Physical Fetz Nr.1“ – Festival des Physical Theatre Netzwerks. 13./14.4. im Maschinenhaus in Essen – Bühne 04/18
Hüftcheck
„Hips Don‘t Lie“ im Maschienenhaus Essen – das Besondere 04/18
Schwindelfrei
Ensemble Ruhr und ANGELS Aerials in Essen – das Besondere 03/18
Vier Vögel und das Sein
„SEINS.fiction“ am 1.2. im Maschinenhaus Essen – Theater 02/18
„Wir haben eine falsche Rezeption von Migration“
Theaterchef Roberto Ciulli über „Boat Memory / Das Zeugnis“ – Premiere 12/19
„Diese Songs drücken ähnliche Dinge aus“
Florian Heller und Christian Tombeil über „After Midnight“ – Premiere 12/19
Drinnen und doch draußen
„VariO – Varieté Nouveau 2019“ in Herne – Bühne 12/19
Spiegelei, Toast und Tier
„Das Reich der Tiere“ am Theater Dortmund – Theater Ruhr 12/19
Heute geht es auch ohne Brandbeschleuniger
„Biedermann und die Brandstifter“ in Essen – Theater Ruhr 11/19
Desinfiziert und doch tot
„Die Pest“ in Moers – Theater Ruhr 11/19
Wenn Datenberge erodiert sind
„Identität“ in Dortmund – Theater Ruhr 11/19
„Immersion gemeinschaftlich erleben“
DIVE: Tobias Staab und Tobias Wiethoff über Realitäten in künstlerischer Hand – Premiere 11/19
Fantasie ist wichtiger als Schokolade
Außergewöhnliche Familienstücke – Prolog 11/19
Es braucht kein Gewimmel von Hexen mehr
Goethes „Faust“ im Bochumer Prinz Regent Theater – Auftritt 11/19
Von der Straße in die Luft
Urban-Art-Hip-Hop-Festival-Kultur in Herne – Bühne 11/19
Biografisches Sightseeing
Babett Grube inszeniert „Alles ist wahr“ in Oberhausen – Theater Ruhr 11/19
Schauspielspezialitäten
Interessantes Oktober-Theater an Ruhr und Niederrhein – Prolog 10/19
„Einmal volle Kanne ins Fettnäpfchen“
Laura Junghanns über „Familien gegen Nazis“ – Premiere 10/19
Der Vergessenheit entrissen
Kammeroper „Gestohlenes Leben“ – Bühne 10/19
Kulturschaffende der letzten Tage
„Evolution“ auf der Ruhrtriennale – Auftritt 10/19
Neuer Geist in alten Kulturen
„HundertPro“-Eintages-Festival in Mülheim – Bühne 10/19
Teilnahmslosigkeit ausgeschlossen
Ruhrtriennale: „The Lingering Now“ am 20.9. in der Gebläsehalle Duisburg – Bühne 09/19