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Let's get loud

01. September 2010

Ohren auf deim Fidena Festival in Bochum - Theater Ruhr 09/10

Der rote Teppich ist ausgerollt, die Sponsorenwand aufgestellt, die Stars können kommen. Hinein in die kleinste Gala der Welt mit Musik von Puccini bis Reinhard Mey, von Barcarole bis Baccara. Hier kann es passieren, dass die Callas Konkurrenz bekommt, Karl Marx die Rolling Stones interpretiert und Michael Jackson seinen Tod überlebt. Die Puppenbauerin und -spielerin Suse Wächter ist ein Star der deutschen Puppenspielszene. Ihre kleinen Akteure sind Ergebnis akribischer Studien. Todesmutig bestreitet sie zusammen mit einer Sopranistin und einer Schauspielerin alle Gesangs- und Dialogparts sowie die wahrlich hanebüchene Moderation dieser sehr merkwürdigen Gala. Zu sehen wird das sein bei der FIDENA 2010 in Herne, und die Flottmann-Hallen sind der einzige Spielort außerhalb Bochums. „Helden der Oper“ ist eine von zwanzig Produktionen, darunter zwei Uraufführungen als Eigenproduktionen, drei Deutsche Erstaufführungen, ein spezielles Programm für Kinder aller Altersstufen (mit drei verschiedenen Rotkäppchen-Versionen zur Auswahl) und ein außergewöhnliches Filmprogramm, die es alle auf unser aktivstes Sinnesorgan abgesehen haben. Das Figurentheaterfestival „Let‘s get loud“ zeigt in diesem Jahr internationale Beispiele, in denen Figur und Musik gleichberechtigt nebeneinanderstehen. So eröffnen sich neue, oft ungewöhnliche Ebenen. Synästhetische Erfahrungen werden möglich, Sinneseindrücke differenzierter wahrgenommen, oder es stellt sich das Gefühl des Verlustes einzelner Komponenten ein, ähnlich einer Leerstelle, wie es die niederländische Produktion „Tussen“ (Zwischen) provoziert. Hier arbeitet die junge holländische Choreografin Boukje Schweigma mit fünf Tänzern, einem Violinisten, mit Licht und Finsternis. Die europäischen Probleme relativieren sich schnell beim Blick nach Afrika. Wieder gibt es die Kooperation mit dem Kulturzentrum Espace Masolo, die 2005 so erfolgreich mit „Le Cadeau – das Geschenk“ begann. „King Kongo“ heißt das neue Stück, das in Bochum zur Uraufführung kommen wird, und die daran beteiligten Jugendlichen aus Kinshasa werden in der Kunstkirche Christ König gehörig einheizen. Vielleicht sind dann ja auch mal wieder Vuvuzelas zu hören.

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The Fall Guy

Theater Ruhr.

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