Zu sehen ist neben Ewa Mazur-Kojs und Miami Punk Machines Malerei und der Fotoserie von Yume No Yukari auch Mixed Media Art: Als besonderes Highlight der gemeinsamen Ausstellung fallen sofort die gehäkelten Uhren von Kuriosa ins Auge. Zwischen Frauenkörpern, die versuchen, ihre Balance zu halten, der Sichtbarmachung von psychologischen Grenzzuständen, Werken, die mit verspielten Elementen anlocken und Fotoserien mit grellrosa Hintergrund, ist eine Vielfalt zu finden, die das Projekt einer Gruppenausstellung so fruchtbar macht: Die gezeigten Werke sind eine bunte Mischung aus verschiedenen Materialien, Techniken und Herangehensweisen an das Thema der Fieberträume. Sie entsprechen so ganz der Idee, mit der FemArt Dortmund sich gegründet hat und nun die erste Vernissage feiert.
Öffnung und Begegnung
„Mir kommt es so vor, als seien die meisten bildenden Künstler*innen und Fotograf*innen eher ‚Einzelkämpfer', ich bin aber ein sehr sozialer Mensch – und liebe den Austausch und gemeinsame Projekte mit anderen", sagt die Fotografin und Mit-Initiatorin Yume No Yukari. Vielfalt und Diversität sowie das Empowerment von weiblichen und anderen vom Patriarchat marginalisierten Künstler*innen stehe im Vordergrund der Vernetzung bei FemArt Dortmund. Auch der kritische Blick auf den Kunstmarkt, vor allem aus einer antiklassistischen und intersektionalen Perspektive, wird mitgedacht: es geht um Öffnung statt um Ausschluss. Das merkt man tatsächlich auch beim Besuch der Vernissage. Menschen aus verschiedenen Szenen und Altersklassen treffen sich vor den Bildern, um bei einem Glas Sekt oder Orangensaft miteinander ins Gespräch zu kommen. Vielleicht liegt es an dem mittlerweile nun zweijährigen Kulturentzug durch die Pandemie, vielleicht liegt es aber auch an dem offenen Auftreten der Künstlerinnen: Es wird miteinander in Kontakt getreten, sich unterhalten, und es werden Pläne geschmiedet für weitere Aktivitäten. Nicht zuletzt sind auch die Räumlichkeiten des .dott.werks in der Düsseldorfer Straße ein Ort, in dem Begegnungen und die Vernetzung untereinander wichtige Anliegen sind. Während im vorderen Teil des Ladenlokals noch bis zum 25.2. die Werke der vier Künstlerinnen zu besichtigen sind, befindet sich im hinteren Teil ein großer Raum, der für Theaterproben, Tanz und Performance genutzt werden kann. Mit der Verortung im Stadtteil sowie in der Dortmunder Szene verfolgt das Netzwerk .dott also ein ähnliches Ziel wie das Kollektiv FemArt: ein offenes Netzwerk zu sein für die Dortmunder Kunst- und Kulturszene.
Fieberträume | bis 25.2., 15 bis 19 Uhr | .dott.werk Dortmund
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