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Arne Novel und die B-Bande am KAP
Foto: Oliver Idmann

Fast ein Sommernachtstraum

02. Mai 2014

Zweite Runde von Shakespeare am KAP am 1.5. in Bochum

Rottstr 5 Mitbegründer Arne Nobel ist für seine freigeistigen Kreationen bekannt und begründete mit „Shakespeare am KAP“ eine neue Live-Tradition in Bochum. Der Biergarten am Konrad-Adenauer-Platz war gut gefüllt. Eine milde Brise weckte Sommergefühle und die Stimmung war aufgelockert, wie geschaffen für den Auftritt eines kleinen Star-Ensembles: Die B-Bande um Arne Nobel bestand dieses Jahr aus den Schauspielern Felix Lampert, Heiner Stadelmann, Mario Harder, Thomas Anzenhofer, Patrick Joswig und Peter Podewitz.

Um 18 Uhr ertönte „Also Sprach Zarathustra“ von Richard Strauss und sieben Männer betraten die Bühne vor dem Mandragora. Es dauerte einen kurzen Moment, bis man hinter einer ganzen Reihe minimalistischer und skurriler Accessoires wie Perücken, Plastik-Laserschwertern, Masken und Hüten, eine Garde bekannter Theaterschauspieler erkannte. Wer den diesjährigen „Tag der Arbeit“ dazu nutzte, um sich im Bermudadreieck vom Tanz in den Mai zu erholen – oder auch um weiter zu tanzen – staunte nicht schlecht, als Nobel den ersten Akt der Lesung mit den Worten „erster Aufzug“ eröffnete und just in dem Moment ein Zug über die da hinter gelegene Zugbrücke donnerte. „Perfekte Regiearbeit“, kommentierte er.

Was dann folgte, war ein unterhaltsames und eigentümliches Wechselspiel zwischen Sprechkunst, Witz und der Unmittelbarkeit einer Theateraufführung. Ein Mai-Krawall mit literarischem Anspruch im Stil des Ruhrgebiets. Wie zu Shakespeares Lebzeiten üblich, lasen ausnahmslos Männer, was die scharfzüngigen Frauenstimmen des Stücks mit einer zusätzlichen Priese absurder Komik würzte. Neben den Frauen entledigten sich die Protagonisten auch ihrer Textblätter in besonderer Form: Jedes einzelne Blatt wurde nach der Abarbeitung in rabiater Manier vom Tisch befördert. Besonders der 71-jährige Heiner Stadelmann, u.a. bekannt durch etliche Auftritte im Bochumer Schauspielhaus, zog die Blicke auf sich und trat gar mit dem Lichtschwert zu einem Duell an.

Am Ende brannten Lichterkerzen und man verabschiedete sich mit viel positiver Energie. Was 2013 mit „Romeo und Julia“ begann, wurde in diesem Jahr fortgesetzt. „Shakespeare hat in Bochum Tradition“, sagte Nobel. Eine neue Tradition sowie Bochumer Urtradition zugleich, denn Bochum ist als Theaterstadt schon lange mit Shakespeare verbunden und Sitz der Deutschen Shakespearegesellschaft. Eine neue Mai-Tradition ist in Bochum also gut aufgehoben.

Kevin Vitt

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