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Frauke Dannert, Template 2, 2013,Wandfarbe, Laserausdrucke, Installationsansicht Museum MARTa Herford, © F. Dannert, MARTa Herford
Foto: Ben Hermanni, courtesy Märkisches Museum Witten

Raum in der Fläche

25. September 2014

Frauke Dannert in Witten – RuhrKunst 10/14

Es ist die richtige Ausstellung: zur richtigen Zeit und am richtigen Ort. Im Rahmen von „RuhrKunstSzene“, dem aktuellen gemeinsamen Projekt der Museen des Ruhrgebietes, stellt das Märkische Museum in Witten Frauke Dannert vor. Dannert wurde 1979 in Herdecke geboren. Sie hat an den Kunstakademien in Münster, Düsseldorf und London studiert und lebt heute in Köln. In den letzten Jahren wird ihr Werk zunehmend beachtet. Es bezieht den Betrachter ganz direkt ein und handelt mit dem, was uns innerhalb von Gebäuden und auf der Straße umgibt, mit der Architektur, ihren Fassaden und ihren Strukturen. „Einfach“ erfahrbar ist dies bei ihren Collagen auf unterschiedlichen Bildträgern. Im großen Format ist ihnen eine monumentale Anschaulichkeit, ja, Plastizität eigen: Langgestreckte verschachtelte Konstruktionen im grauen Ton scheinen auf uns einzustürzen, vermitteln Solidität und Labilität zur gleichen Zeit.

Im Zugriff auf zeichnerisches und fotografisches Material aus dem Internet und aus Printmedien hat Frauke Dannnert Segmente modernistischer Architektur isoliert, die sie zugleich konzentriert und abstrahiert. Das ist genau und ganz gezielt: Sie ruft zerstörte Gebäude ins Bewusstsein und hinterfragt das Besondere bestimmter Bauten und liest diese ästhetisch, mit einer Wendung ins Utopische. Dass Architektur (funktionale und gesellschaftliche) Aufgaben zu erfüllen hat und sich ihre Konstitution daran orientiert, schwingt in diesen Bildern durchaus mit. Frauke Dannert hat diese Bildformen bei ihren Wandbildern aufgegriffen, wobei sie Laserprints in eine monochrome Malerei integriert. Dies führt zugleich zu ihren komplexen Installationen, die auf die Räume ihrer Präsentation Bezug nehmen. Frauke Dannert legt Teppichstücke aus, welche Formen der Architektur in ein Muster übersetzen. Auch ihre Overhead-Projektionen solcher Strukturen werden als Teil der Umgebung erfahren. In Witten bespielt Frauke Dannert nun die sechs Räume im Wechselausstellungsbereich: Genug Platz, um das bisherige Repertoire auf Erkenntnisse über den Ort anzuwenden.

Frauke Dannert – „Schere, Stein, Papier“ | bis 9.11. | Märkisches Museum Witten | 02302 581 25 50

THOMAS HIRSCH

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