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Art Walk,Kulturbüro Essen
Foto: Ravi Sejk

Künstler sind heute ruhr-urban

29. September 2016

Der 5. Essener ART WALK – das Besondere 10/16

Irgendwie bleibt das Ruhrgebiet ewiges Strukturwandelland. Da helfen keine Kulturhauptstädte, da hilft kein Flächenentwicklungskonzept fürs Bochumer Opel-Areal. Die Region braucht Arbeit. Künstler brauchen eher Euros. Arbeit haben die nämlich genug. Jede Kommune in der Region versucht etwas für sie zu tun. Hier wachsen gerne Kreativquartiere, deren Mieten eher das Kulturbüro mit Fördergeldern bezahlen muss, dort neue Atelierhäuser, die wohl billiger sind. Es gab Zeiten, da hat man in Bochum sogar versucht, eine neue Kunstmesse zu etablieren, doch große Formate sind im Revier alle gescheitert.

In Essen setzt man seit Jahren neben der kunstvollen Bespielung von Leerständen (die gibt es übrigens in vielen Kommunen zwischen Dortmund und Marl und es gibt auch ihre kunstvolle Nutzung dort) auf eine Art Kontakthof zwischen Besucher und Künstler, am liebsten natürlich Sammler und Künstler, aber soweit sind sie wohl noch nicht aufmerksam genug. Deshalb: Zum fünften Geburtstag bekommt der Essener ART WALK eine neue Optik, die Sprache wird gepeppt, irgendwie klingt alles neudeutsch: urbaner. In einem Leerstand der Innenstadt ist der „Pop-Up Markt“ aufgebaut, hier zeigen Macher live, wie sie machen und was man damit im Berufsleben anfangen kann. Also hin in die kostenlosen, kreativen Workshops. Ein weiteres neues Format sind die „Kulturhäppchen“, bei denen die örtliche Gastronomie sich sehr schick mit Kunst und Kultur zusammenmengt. Musiker, Performer oder Literaten (tatsächlich, die gibt’s auch!) kriegen drinnen eine kleine Bühne, auf der sie großes vollbringen können.

Auch der neue Art Walk ist eine Veranstaltung des städtischen Kulturbüros, auch er schafft weiche Standortvorteile. Dennoch haben sich die Künstler das im Kulturhauptstadtjahr erkämpft, als sie unter dem Motto „Raum für Kunst!“ das DGB-Haus in der Essener Nordstadt besetzten. Aber das Kreativquartier City Nord.Essen hat auch etwas davon. Es steigt langsam, aber stetig die Attraktivität, die Vielfalt, und zeigt Visionen für urbanes Miteinander auf, von dem Bürger, Politiker und Investoren profitieren könnten. 

5. ART WALK | Sa 5.11. 12-21 Uhr | Kreativquartier Essen City.Nord | www.kq-essen.de

 

PETER ORTMANN

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