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David Kebekus
Foto: Fabian Stürtz

Gags mit Migrationshintergrund

29. Januar 2020

Junge Comedians für ein multikulturelles Publikum – Komikzentrum 02/20

Die Lebensentwürfe älterer Generationen sind in weite Ferne gerückt. „Anything goes“, lautet heute die Parole. Doch die stürzt so manchen in existenzielle Zweifel und Versagensängste. Das Lebensgefühl dieser „Generation Y“ bildet die selbstironische Folie für David Kebekus' Auftritte. Der vielsagende Titel seines Soloprogramms: „Aha? Egal.“ Kebekus' Gags kreisen um die Partyjagd in den ersten Semestern, die Anfang 30 einer zarten Midlife-Crisis weicht. Bis der Netflix-Takt regiert: Couch. Küche. Couch. Natürlich gehört der Comedian noch nicht zu den ganz Großen seiner Zunft – wie etwa seine Schwester Carolin Kebekus. Aber bei „NightWash Live“ (17.2. 20 Uhr) im Ebertbad Oberhausen tritt er neben weiteren, vielversprechenden KleinkünstlerInnen auf.

Die Reihe gilt als Sprungbrett für Nachwuchs-Comedians. Das will an diesem Abend auch Amjad nutzen. Ein obligatorisches Markenzeichen hat der Münsterländer mit palästinensischen Wurzeln bereits gefunden: einen Rucksack. Dass das Gepäckstück als Steilvorlage für die Bombenstimmung herhält, die der arabisch-stämmige Stand-Up-Comedian verbreiten will, kann natürlich abgedroschen wirken. Genauso wie die Vorurteile, mit denen der 30-Jährige jongliert: vom Integrationsdiskurs bis hin zu Vorurteilen über arabische Hochzeiten. Ausbaufähig, aber vielversprechend. Immerhin steht Amjad in einer Reihe mit Comedians, die auf der Bühne selbstbewusst mit einer Einwanderungsgeschichte spielen. Der Migrationshintergrund liefert die Gags. Egal, ob die eigene Community auf die Schippe genommen oder der biodeutschen Mehrheitsgesellschaft der Spiegel vorgehalten wird. Hauptsache, das Publikum lacht.

Einer, der das bereits seit Jahren verbindet ist Sulaiman Masomi. Mit seiner Comedy-Prosa füllt der gebürtige Afghane und selbsternannte „Selbstwortattentäter“ bereits seit Jahren die Hallen in NRW („Morgen - Land“, 20.2. 20 Uhr, Bahnhof Langendreer Bochum). Aus Russland zog es dagegen Liza Kos in ihre neue Heimat: die Bühne. Dort scherzt die gebürtige Moskauerin auch im Rahmen der Reihe „Kultur.Gut.Ruhr“ über ihre langjährigen Integrationserfahrungen und wie sie diese meisterte („Was glaub' ich, wer ich bin?!“, 29.2. 20 Uhr, Ringlokschuppen Ruhr). Durch einen Eintritt in den Karnevalsverein.

Benjamin Trilling

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