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Horst Kuhnert, Tafelbild 12 a.r.s.2T, 2012, Holz, Acryl, Dispersion, 167 x 167 cm (Ausschnitt)
© H. Kuhnert, courtesy Kunstmuseum Gelsenkirchen

Ein räumliches Denken

30. Juli 2013

F. Kühner und H. Kuhnert in Gelsenkirchen – Ruhrkunst 08/13

Ein besonderer Schwerpunkt des Kunstmuseums Gelsenkirchen ist – neben der Kinetik – die Konstruktive Kunst. Zudem unternimmt das Kunstmuseum in seinem Programm regelmäßig Abstecher in die farbbezogene gegenständliche und ungegenständliche Kunst. Auf die aktuelle Ausstellung von Frieder Kühner und Horst Kuhnert trifft nun der Titel „Konzept Konstruktiv“ zu. Darüber hinaus, beide Künstler leben in Stuttgart, wo auch Anton Stankowski, der in der Gelsenkirchener Sammlung exponiert vertreten ist, tätig war. Und beide beschäftigen sich mit dem Verhältnis von Raum und Fläche – wobei Kühner ursprünglich aus der Malerei und einem graphischen Umgang mit Farbe kommt und Kuhnert wiederum eigentlich bildhauerisch tätig ist und nun das Räumliche in die Fläche übersetzt. Bekannt wurde der 1939 geborene Kuhnert zunächst mit Polyester-Plastiken, die im Raum eine Fortsetzbarkeit zwischen Statik und Vitalität thematisieren. Neben neueren linearen Holzskulpturen sind in Gelsenkirchen Malereien ausgestellt, welche bandartige Konstruktionen in den Flächenraum legen. Sie wirken wie Gerüste, gesehen im Gegenlicht. Innerhalb der Verläufe wechselt die Farbigkeit vor einem monochromen Grund, die Gelenkstellen der Bänder betonen das Klappen in die Tiefe. Dabei beeindruckt die Sinnlichkeit des Farbvortrages. „Die Farben geben dem Bildraum eine abstrakt-surreale Weite bzw. Tiefe“, schreibt Kuhnert zu dieser Ausstellung.

Bei Frieder Kühner (geb. 1951) nun ist der Raumbezug bei seinen Farbwegen am deutlichsten, die er im Erdgeschoss der Alten Villa mit Klebeband auf dem Boden realisiert hat. Aber bleibt es nicht auch da bei der Auseinandersetzung mit der Fläche? Die Qualität der Kunst von Kühner liegt im nuancierenden Umgang mit Oberflächen, wie er sie in seiner Malerei unterschiedlich behandelt hat. Textur und rasterartige Struktur werden zu Gestaltungsmerkmalen mit analytischen Qualitäten, im Ausloten der Wahrnehmung. Das ist engagiert und interessant, aber der wirklich relevante Beitrag in diesem Doppel stammt von Horst Kuhnert.

„Konzept Konstruktiv – Frieder Kühner und Horst Kuhnert“ I bis 1. September I Kunstmuseum Gelsenkirchen I www.kunstmuseum-gelsenkirchen.de

THOMAS HIRSCH

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