Vlad in Tears ist eine Dark Rock/Metal-Band aus Italien, die sich Mitte der 2000er Jahre gründete. Aktuell besteht die Band aus den Brüdern Kris (Gesang) und Dario (Bass) sowie aus Gregor (Gitarre) und Cosmo (Schlagzeug). Drei Alben hat die mittlerweile in Berlin beheimatete Band bereits veröffentlicht, das vierte Album „Vlad in Tears“ wird im August 2014 veröffentlicht. Kurz vor der Release-Show im TiC-Theater in Mülheim a. d. Ruhr sprach trailer mit Bassist Dario.
trailer: Dario, vielleicht erzählst Du zum Einstieg einfach mal, wie ihr zusammengefunden habt und was eure Motivation für die Gründung der Band war.
Dario: Tja, das ist eine lange Geschichte, ich gebe Dir nur eine kurze Zusammenfassung, OK? Wir gründeten unsere Band 2005, nach Kris’ [Sänger der Band, Anm. d. Redaktion] Entscheidung. Es war und ist immer noch sein Traum, der mich immer noch komplett ergreift, gebildet gesprochen, hahaha … Nachdem Lex [ehemaliger Gitarrist der Band, Anm. d. Red.] die Band aus persönlichen Gründen verließ, beschlossen wir, komplett nach Berlin zu ziehen, wo wir auf Gregor und Cosmo [Gitarrist und Schlagzeuger, Anm. d. Red.] trafen. Das war’s. Ich denke nicht, dass Kris das Bandprojekt aus Spaß gegründet hat, nachdem ich gesehen habe, wie viel Mühe er sich damit macht.
Eigentlich kommt ihr aus Italien. Wie sieht es mit der Rock/Dark Rock Szene dort aus? Warum seid ihr nach Deutschland gezogen?
Naja, die Szene ist gar nicht schlecht. Sie ist klein, aber fein. Es gibt sehr nette Leute da, aber sie ist sehr klein. Daher sind wir dann endgültig nach Berlin gezogen. Wir danken besonders unserem Manager Holger Mordhorst. Er ist wie ein Vater für uns und wir sind sehr froh, dass wir seinem Vorschlag gefolgt sind, hierher zu ziehen. Wir lieben Berlin.
„Vlad“ steht offensichtlich in Verbindung mit Vlad Tepes, der den meisten als Dracula bekannt ist. Außer Cosmo, der aus Rumänien kommt, seid ihr jemals dort gewesen oder plant ihr, irgendwann mal dorthin zu fahren?
Naja, wir waren niemals da, aber natürlich planen wir, irgendwann mal dorthin zu fahren… wenn wir mehr Freizeit haben, werden wir definitiv dahin fahren.
Wie arbeitet ihr an neuen Songs und an neuen Alben? Arbeitet ihr zusammen daran? Woher bekommt ihr eure Ideen und Inspirationen?
Das Brainstorming funktioniert überhaupt nicht. Nur, wenn du den Song spielst, den du gerade begonnen hast, wenn du ihn dann hinterher jammst, zum Beispiel, das ist nützlich. Vorher bringt das nichts. Erst einmal musst du in dich selber hineinschauen, immer wieder darübergehen, immer wieder überdenken, dich selbst bis an die Grenzen bringen und dann über deine Gefühle schreiben. Inspiration ist überall, um ehrlich zu sein.
Was sind die Hauptthemen eurer Songs? Versucht ihr, die Leute mit eurer Musik zu beeinflussen und wenn ja, wie? Was ist euer Hauptziel beim Musik machen?
Eine gute Frage. Naja, unser Thema ist eigentlich gar kein Thema. Wir versuchen, über das Leben und die Gefühle zu reden, indem wir Metaphern benutzen, das ist es. Unser Ziel ist es, uns selbst immer mehr zu verbessern, tiefer zu werden, Nähe zu den Menschen zu schaffen und in einer Art über das Leben zu reden, dass sich die Menschen selbst erkennen können, wenn du weißt, was ich meine.
Bald habt ihr eure Kick-off-Tour für das kommende vierte Album „Vlad in Tears“, das ihr im August herausbringen werdet. Was ist neu an der Platte im Vergleich zu euren vorigen Alben?
Keiner sollte das Album verpassen. In unseren Augen ist es eine Art Meisterstück, natürlich ist es ein etwas anderer Sound, ein anderer Wachstumsprozess, was das Schreiben der Songs angeht, und natürlich auch die Art, wie Kris singt; und wir spielen, weil wir nicht spielen, sondern weil wir einfach treten und boxen. Aber die einzige Sache, die wir immer behalten, ist: romantisch sein und verdammt verflucht.
Habt ihr besondere Rituale, bevor ihr die Bühne rockt?
Yeah, wir tanzen wie verrückt, hahaha, zu harter Musik oder auch zu Schlager, haha!
Gibt es irgendwas, was ihr besonders mögt oder nicht mögt, wenn ihr auf Tour seid?
Nichts, weil der einzige Ort, wo du auf Tour bist, der Ort ist, an dem du gerade spielst. Du vermisst dann einfach nichts.
Ihr seid schon in vielen Ländern gewesen. Gibt es Länder, wo ihr unbedingt hin wollt?
Russland, in die USA, China und nach Japan.
Wie sieht es denn mit verrückten Tour-Geschichten aus? Gab es irgendwelche Desaster oder verrückte Groupie-Geschichten?
Haha, das ist privat, aber es gibt eine Menge zu berichten. Vielleicht erzähle ich es dir unter vier Augen.
Wie steht ihr zu deutschen Rock/Dark Rock Bands. Kennt ihr welche oder gibt es da gar keine Berührungspunkte?
Hier ist es vollkommen anders. Dark Goth und Rock sind in Berlin wie eine Art Religion, ein wirklicher Lebensstil, und wir lieben es. Deswegen sind wir hier. Wir lieben die meisten Bands, wir waren mit einigen von denen auf Tour. Es war lustig, wir haben eine Menge von denen kennengelernt, daher… eine mehr als perfekte Situation für uns, auch wenn wir Newcomer sind.
Was denkt ihr von euren deutschen Fans und was ist euer Versprechen für den Auftritt in Mülheim am 21.8. im TiC-Club?
Über die Fans? Es ist eine echte und enge und außergewöhnliche und starke Verbindung. In den Monaten, nachdem wir auf Tour waren, hat sich unser Leben sehr verändert. Danke an euch alle… die einzige Sache ist: WIR WOLLEN MEHR. Und für die Release-Show? Tja, kommt einfach und habt keine Angst, es wird ein riesen Spaß…
Album-Release-Konzert Vlad in Tears | Do 21.8. 19 Uhr | TIC-Club Mülheim a.d. Ruhr | www.tic-club.de
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen?
Als unabhängiges und kostenloses Medium ohne paywall brauchen wir die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser. Wenn Sie unseren verantwortlichen Journalismus finanziell (einmalig oder monatlich) unterstützen möchten, klicken Sie bitte hier.

Der ungeschminkte Charakterbass
Asps Von Zaubererbrüdern am 25.3. romantisch-düster in der Christuskirche – Musik 03/15
Schmerzen zum Dahinschmelzen
Melting Sounds Festival führt den Bahnhof Langendreer in die Dunkelheit – Musik 03/15
Das Dunkel von gestern
Melting Sounds Festival 2015 im Bahnhof Langendreer
Düstere Klänge, fröhliche Gesichter
Epica mit prominenter Unterstützung in der Zeche Bochum – Musik 01/15
Klinik-Entlassung nach 30 Jahren
Die belgische Industrial-Gruppe Klinik auf letzter Tournee – Musik 12/14
Vom Olymp in den Hades
Planet of Zeus in Bochums Trompete – Musik 11/25
„Liebe auf den ersten Blick“
Sebastian Lang-Lessing ist neuer Generalmusikdirektor am Theater Hagen – Interview 11/25
Fluxus trifft Free Jazz
Konzertreihe Klangbilder im Kunstmuseum Bochum – Musik 11/25
Zu den Wurzeln des Punk
11. Electri_City Conference in Düsseldorf – Musik 10/25
Alle Fenster auf
Brown Horse in der Haldern Pop Bar – Musik 10/25
Nicht mehr wegzudenken
Das Wuppertaler Jazzmeeting 2025 – Musik 10/25
Im Rausch der unerhörten Klänge
Beyond Dragons im Dortmunder Domicil – Musik 10/25
„Das Streichquartett in die Zukunft führen“
Der Geiger Daniel Stoll über die Residenz des Vision String Quartets in der Tonhalle Düsseldorf – Interview 10/25
Der Klang verwüsteter Hotelzimmer
4. Formosa Bierfest auf der Essener Zeche Carl – Musik 09/25
Zu Gast mit Gästen
Die WDR Big Band in der Wuppertaler Immanuelskirche – Musik 09/25
Bis das Regime gestürzt ist
Mina Richman im Bochumer Bahnhof Langendreer – Musik 09/25
Brachiale Schönheit
Gaye Su Akyol in Duisburg, Suzan Köcher's Suprafon in Dortmund – Musik 09/25
Ohne Grenzen
74. Ausgabe der Konzertreihe Soundtrips NRW – Musik 09/25
Freier Dialog im Depot
Visual Sound Outdoor Festival in der Dortmunder Parzelle – Musik 08/25
Der Sound von Istanbul
Gaye Su Akyol im Landschaftspark Duisburg-Nord – Musik 08/25
Vom Tanzen träumen
Die NRW-Tour der Jazzpianisten Chris Hopkins und Ulf Johansson Werre – Musik 08/25
Das Netz der Menschenliebe
Joan As Police Woman auf dem Haldern Pop Festival – Musik 07/25
Nicht nur für Orgelfans
16. Wuppertaler Musiksommer in der Historischen Stadthalle – Musik 07/25
Klänge der Gegenwart
Konzertreihe mex im Künstlerhaus Dortmund – Musik 07/25
„Jüdische Musik in der Region verankern“
Die Leiterin der Alten Synagoge Essen, Diana Matut, zum Festival jüdischer Musik Tikwah – Interview 07/25