William Shakespeare, der alte Haudegen, ist einfach nicht tot zu kriegen. Der gefühlt meist gespielteste Dramaturg und Dichter der Weltliteratur hatte aber auch ein Händchen für das Zeitlose, was eine Interpretation und Modernisierung seiner Stoffe über Jahrhunderte und Kontinente hinweg bis heute ermöglicht. Die Interpretationsoffenheit seiner Stücke bündelt das Neusser Shakespeare Festival seit 1991.
Ab Mitte Juni werden zum 29. Mal Inszenierungen aus England und Frankreich, aber auch aus Polen und Ungarn im Stahlbau an der Galopprennbahn gezeigt. Einige von Shakespeares Klassikern wie „Der Widerspenstigen Zähmung“, „König Lear“, „Romeo und Julia“ oder „Was ihr wollt“ werden in Neuss auf Deutsch aufgeführt. Aber auch Shakespeare Originalfassungen sind vertreten: Neben zwei Inszenierungen von „Much Ado About Nothing“ (Viel Lärm um nichts) wird „Twelfth Night“ (Was ihr wollt) und das weniger bekannte Stück „The Tempest“ (Der Sturm) auf Englisch aufgeführt, letzteres von der Mädchengruppe der Londoner HandleBards.
Exotischer wird es mit der französischen Adaption von „Ein Sommernachtstraum“ unter dem Titel „Je suis invisible!“, der ungarischen Inszenierung von „Richard III.“ (Maladype Theatre) und „Macbett“ nach dem französischen Dramatiker Eugène Ionesco, in der polnischen Variante des Teatr Papahema. Zu allen fremdsprachigen Inszenierungen sind Erläuterungen in deutscher Sprache verfügbar. Außerdem wird Shakespeare neben klassischen Theaterstücken auch in der Oper („Shakespeare at the Opera“) und im Tanztheater („For you, my Love!“) inszeniert. Und auch im Pop – Theaterdarsteller Christian Friedel, unter anderem aus „Babylon Berlin“ bekannt, interpretiert mit seiner Dresdner Band „Woods of Birnam“ in „Searching for William“ ein breites Spektrum aus Shakespeares Werken mittels Musik. Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren haben außerdem wieder die Möglichkeit, die Magie des alten Barden sowie die Räume des Globe spielerisch in Workshops zu erkunden.
29. Shakespeare Festival | 14.6. - 13.7. | Globe Neuss | www.shakespeare-festival.de
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Im Kreise eines Theatergotts
Neuss: Shakespeare Festival im Globe – Prolog 05/23
Ein Geist namens Diana
Das 28. Shakespeare Festival in Neuss – das Besondere 05/18
Hamlet, wer war nochmal Hamlet?
Das 26. Shakespeare Festival in Neuss – das Besondere 05/16
Die ganze Welt ist Festival
Das Shakespeare Festival in Neuss mit internationalen Gästen – Theater 06/15
Die ganze Welt ist Globe
Internationalität ist das Motto des Shakespeare Festivals - Theater in NRW 07/08
Von der Straße ins Theater
„Multiversum“ am Theater Oberhausen – Prolog 04/24
Tödlicher Sturm im Wurmloch
„Adas Raum“ am Theater Dortmund – Prolog 04/24
Mackie im Rap-Gewand
„MC Messer“ am Theater Oberhausen – Tanz an der Ruhr 04/24
Die ultimative Rache vor weißer Schleife
„Die Fledermaus“ mit Schauspielstudierenden an den Kammerspielen Bochum – Auftritt 04/24
„Ich mache keine Witze über die Ampel“
Kabarettist Jürgen Becker über sein Programm „Deine Disco – Geschichte in Scheiben“ – Interview 04/24
„Zu uns gehört das Lernen von den Alten“
Intendant Olaf Kröck über die Ruhrfestspiele 2024 – Premiere 04/24
Verloren im Nebel
Das Duo Paula Rot im Foyer des Theaters Duisburg – Bühne 03/24
Glücklich bis ans Ende?
„Star-Crossed Lovers“ in Essen – Prolog 03/24
Ein Baum im Herzen
„Eschenliebe“ am Schauspielhaus Bochum – Prolog 03/24
Liebe und Gewalt
„Told by my Mother“ in Mülheimer a.d. Ruhr – Tanz an der Ruhr 03/24
Über die Familie
45. Duisburger Akzente – Festival 03/24
Sternfahrt zum Shoppen
„Einkaufsstadt, 4300“ von Trio ACE in Essen – Prolog 03/24
„Im Gefängnis sind alle gleich“
Regisseurin Katharina Birch über „Die Fledermaus“ an den Bochumer Kammerspielen – Premiere 03/24
Bakterien im Spa
„Ein Volksfeind“ am Theater Dortmund – Prolog 02/24
Vom Elvis zum Cowgirl
„The Legend of Georgia McBride“ am Theater Oberhausen – Prolog 02/24
„Es kommt zu Mutationen zwischen den Figuren“
Intendant Ulrich Greb inszeniert „Der Diener zweier Herren“ am Schlosstheater Moers – Premiere 02/24
Postapokalyptische Manege
„Essence“ von Urbanatix am Schauspielhaus Bochum – Bühne 02/24
Die Erbsen sind immer und überall
„Woyzeck“ am Düsseldorfer Schauspielhaus – Prolog 02/24
Fortschritt ohne Imperialismus
„Libya“ auf PACT Zollverein – Tanz an der Ruhr 02/24
Poesie ums eigene Ich
Next Level Slam in Bochum – Bühne 01/24