Eine Sache für PolitikerInnen scheint es sicher nicht zu sein. Zumindest für Teile dieser Kaste, die sich nicht wirklich kompetent zu Klimafragen äußert: FDP-Chef Lindner watscht die SchülerInnen ab, dass sie es überhaupt wagen, wegen der verfehlten Klimaziele auf die Straße zu gehen, die AfD-Intellektuelle Beatrix von Storch rätselt, ob die Sonne den Klimawandel verursacht und ihr Kollege Guido Reil aus Essen kennt Kohle, weil er war ja mal Bergmann.
Solche Statements, die sie für die Veranstaltung „Klimawandel JETZT“ zusammengeschnitten haben, zeugen nicht gerade von Respekt vor der herrschenden Umweltpolitik. Daher nehmen es SchülerInnen und AktivistInnen der Bewegung „Fridays vor Future“ selbst in die Hand. In Kooperation mit den Theaterpartisanen haben sie daher am Schauspiel Dortmund einen langen Nachmittag aus Kultur und vielen Workshops organisiert.
„Obwohl wir so viel Zeit in die Bewegung reingesteckt haben, ist von Seiten der Politik noch nicht so viel passiert“, resümiert etwa Merle Bösing, eine der FfF-AktivistInnen. Ihre Mitstreiterin Emily ergänzt: „Unsere politischen Führer haben versagt!“ Seit Anfang des Jahres gehen bereits deutschland- und weltweit tausende SchülerInnen auf die Straße, um gegen die klimapolitischen Versäumnisse ihrer Regierungen zu streiken. Nun stehen die sechswöchigen Ferien an.
Diese Sommerpause soll allerdings nicht für den Protest gelten. So werben sie an diesem Abend für den anstehenden Sommerkongress. Vom 31. Juli bis zum 4. August wollen sie im Revierpark Wischlingen in Workshops debattieren und die Vernetzung forcieren. ExpertInnen und AktvistInnen haben bereits zugesagt, auch der Bestseller-Autor Marc-Uwe Kling kommt. Und nach den Ferien soll es nahtlos weitergehen: Für den 20. September ruft Fridays for Future zum Generalstreik auf.
Doch um konkrete Maßnahmen geht es bereits an diesem Nachmittag. Denn nach einer kleinen Show mit kurzen Musikvideos und Redebeiträgen im Studio des Schauspiels geht es nach draußen, wo gleich ein ganzer Parcours an verschiedenen Workshops angeboten wird. So bringen etwa AktivistInnen der Urbanisten bei, wie sich aus Tetrapacks Portemonnaies oder aus Kronkorken Schlüsselanhänger anfertigen lassen. Andere bauen ein Insektenhotel oder vermitteln die Produktion eines eigenen Deos. Auch der klassische Kleidertausch darf an diesem Nachmittag natürlich nicht fehlen. Genauso wenig wie die Buttons und Transparente, die sie gemeinsam herstellen. Und diese werden sicher gebraucht in einem langen Protest-Sommer.
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