Effi Briest (2008)
Deutschland 2008, Laufzeit: 118 Min., FSK 12
Regie: Hermine Huntgeburth
Darsteller: Julia Jentsch, Sebastian Koch, Juliane Köhler, Misel Maticevic, Thomas Thieme, Rüdiger Vogler, Barbara Auer, Margarita Broich, Mirko Lang, Sunnyi Melles
Großartige Julia Jentsch
steuermann (5), 10.03.2009
Der Film hat uns gut gefallen, insbesondere Julia Jentsch, die die Entwicklung der jungen Unschuld zur emanzipierten Frau bestmöglich dargestellt hat. Sehr gut auch Köhler u. Thieme, Koch ging so, Auer und Maticevic eher blaß. Wohltuend die weibliche Hand am Regiepult, besonders bei den Liebesszenen. Den Schluß fanden wir gut gelungen, von einem Bruch kann doch wohl keine Rede sein.
Alles in Allem: Ein gelungener Abend!
Schön anzuschauen
Biggi (153), 02.03.2009
ist die moderne Effi Briest, sehr gut dargestellt von Julia Jentsch. Misel Maticevic spielt zwar den Liebhaber gut, ihm fehlt jedoch einiges von Fontanes beschriebenen "Windhund". Sebastian Koch ist eine totale Fehlbesetzung, zu lieb, zu nett, zu jung. Auch spielt er den zerstörerischen Schmerz nach der Trennung nicht glaubwürdig.
Das Ende ist in der Tat "aufgesetzt" und bildet einen Bruch zum vorherigen Handlungsverlauf. Trotzdem ganz sehenswert.
Schöne Bilder - aufgesetzter Schluss
Heinrich47 (1), 01.03.2009
Schöne Bilder - und ein aufgesetzter Schluss. Auch wenn man Fontanes Original nicht kennt: Der im Film gezeigte Schluss hat keine Verbindung zum Rest des Films. Das im Roman sorgsam vorbereitete Ende wird auch im Film wiederholt angedeutet, fällt aber aus.
Im Mainstream
sowiso (21), 14.02.2009
Diese 'Verfilmung' kann unvoreingenommen durchaus beim Publikum ankommen, weil allein das Gesicht dieser Effi (Julia Jentsch) in bezaubernden Großaufnahmen faszinierend anzuschauen ist, das verfilmte Ambiente prächtig und realistisch dargestellt wirkt. Dem Kenner von Fontane-Stoffen wird die Verfilmung da und dort aufstoßen, denn grelle, der Konsumerwartung geschuldete Effekte, wie sie hier vorkommen, sind die Sache des ursprünglichen Romans nicht. Dessen sublime und ergreifende sprachliche Darstellung menschlicher Gefühle findet man in diesem Film weniger wieder. Er steht auch der Fassbinderschen Fassung, die das literarische Kunstwerk deutlicher achtet, sozusagen diametral gegenüber. Dieser Vergleich ist auch den Legionen von LK-D-Schülern in NRW zu empfehlen, die die Effi Briest vielleicht wegen des Abiturs besuchen werden.
Effi
woelffchen (597), 14.02.2009
Wer das Buch nicht gelesen hat - wie ich - erlebt, ganz im Gegensatz zur langweiligen "Buddenbrooks"-Verfilmung, einen dynamischen und spannenden Film mit sehr engagierten Schauspielern, schönen Kostümen und viel Drumherum, der, speziell in Bezug auf den Charakter der Effi, die Transformation in die Neuzeit, sprich: Effi als zigarettenrauchende emanzipierte Frau und mit einem anderen Schluß als im Roman zwar nicht ganz unbeschadet übersteht, aber dennoch ein sehenswertes Kinoereignis ist.
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