Es gibt 597 Beiträge von woelffchen
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06.09.2022
Insgesamt eine satirische Komödie mit guter Besetzung, wobei Javier Bardem, der bisher oft den schönen Macho gespielt hat, bis auf „No Country for Old Man“, seiner bisher besten Leistung, angenehm aus dem Rahmen fällt. Der "perfekte Chef" ist er aber allemal nicht. Er tut, was er machen kann, um das Gleichgewicht in seiner Waagen-Firma aufrecht zu erhalten, wobei er auch mal versucht, der Psychotherapeut eines von seiner Frau hintergangenen Angestellten zu sein. Andererseits betrügt er seine eigene Ehefrau, die einen eigenen Modeladen betreibt, mit einer Praktikantin. Die Rahmenhandlung, in der ein entlassener Mitarbeiter vor den Toren der Fabrik eine andauernde Demo in Form eines Protestcamps inszeniert, wäre nach deutschem Recht juristisch nicht durchführbar und nervt auf die Dauer. In seiner Waagen-Fabrik soll alles im Gleichgewicht sein, aber er stößt auch gelegentlich an seine Grenzen und ist nicht mehr der 'perfekte Chef'. Insgesamt 120 unterhaltsame Minuten, denen es allerdings gelegentlich an Tiefgang fehlt. Aber immerhin eine unterhaltsame Komödie, die nicht langweilig ist.
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01.09.2022
Um diesen Film angemessen beurteilen und ihm ggf. Symapthie, Begeisterung oder Ablehnung entgegenbringen zu können, kommt es ganz darauf an, aus welcher religiösen Sicht man die Welt betrachtet, denn die drei großen Weltreligionen spielen dabei eine gewichtige Rolle: das Judentum, der Islam und auch - wenn auch etwas kurz - das Christentum, denn alle drei sind im exzellenten Drehbuch verarbeitet worden. Bei der Beurteilung fällt die Sichtweise in Bezug auf das Judentum und den Islam eindeutig aus, je nachdem, wie die Einstellung diesen Religionen gegenüber ist. Beim Christentum ist das leider nicht so einfach, denn dort ist die Einstellung speziell zum Judentum nicht durchgängig positiv; das gilt deutlich für die röm.-kath. Kirche und auch, wenngleich weniger ausgeprägt, bei der ev. Kirche. Religiös bestimmte Stereotypen und Vorbehalte gegenüber Juden und Judentum haben ihre mentalitätsgeschichtlich prägende Wirkung bei beiden Kirchen nicht verloren. (https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/heimat-integration/antisemitismus/antisemitismus-expertisen.pdf?__blob=publicationFile&v=4) Lediglich in den evangelikalen und freikirchlich-christlichen Kreisen wird das Judentum gem. Johannesevangelium 3:1- 21 als die dem Christentum vorangehende Religion betrachtet, gewürdigt und begrüßt. Wenn man diesen Film aus dieser anerkennenswerten Perspektive betrachtet, ist er mehr als nur ein Road Movie, sondern ein aus dem Leben hervorragend und einzigartig dargestelltes, z. T. komödienhaftes Ereignis, welches Freude und Nachdenken initiiert. Meine Beurteilung: Ein phantastisches Kinoereignis.
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17.03.2020
Das Püppchen Emma, aufgeweckt und hübsch und aus reichem Hause vertreibt sich die Zeit damit, ihre Freundin Harriet zu verkuppeln. Ein andauerndes Hin und Her und ein Auf und Ab der Gefühle – alles ohne jegliche Dramatik und Spannung – dass man sich fragen muß, was das alles über 124 lange Minuten bringen soll. Schöne Kostüme und zurecht gemachte junge Damen machen noch keinen sehenswerten Spielfilm aus. Letzlich eine langweilige Zeitverschwendung.
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09.03.2020
Für einen Krimi, dem der Zuschauer inhaltlich folgen kann, ist dieser Film - bei der großen Anzahl von Verdächtigen - viel zu konstruiert. Wer soll diesen „Roten Fäden“ noch folgen können? Gut gemeint, aber weniger wäre mehr gewesen.
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05.03.2020
Ein beachtliches Durcheinander – mit mehreren Handlungssträngen – erwartet den Zuschauer in dieser sog. „Gangsterkomödie“. Uns ist es auf Anhieb, trotz der Vorinformationen in anderen Kritiken, nicht gelungen, den einzelnen Spuren zu folgen und sie in Geamtzusammenhang zu verstehen. Wirklich sehens- und hörenswert sind lediglich die jeweiligen aktuellen Szenen – aber der „Rote Faden“ einer durchgehenden, zielgerichteten Story war für uns nicht zu erkennen. Fazit: Enttäuschend.
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18.02.2020
In einem fast dreistündigen Epos wird die – weitgehend auf historischen Fakten beruhende – tragische Geschichte des Bergbauern Frank Jägerstätter erzählt, der sich im Frühjahr 1943 nach seiner Einberufung zur Wehrmacht weigert, den Treueid auf A. Hitler zu leisten, sofort verhaftet wird und im August 1943 auf dem Schafott hingerichtet wird. Er beruft sich bis zum Ende seines lebens in allem auf sein Gewissen, das ihm verbiete, den Treueid zu leisten und in einem Krieg mit der Waffe zu kämpfen. Die Möglichkeit, als Sanitäter ohne Waffe zu arbeiten, lehnt er ab. Durch die Verweigerung des Treueeides, was als Wehrkraftzersetzung gewertet wird, bringt es seine Familie: seine Frau, seine drei kleinen Kinder, seine Schwägerin und seine alte Mutter in unaussprechliche Schwierigkeiten. Selbst nach Gesprächen mit seinem kath. Priester, seinem Bischof, seinem Anwalt und seinem Richter, die ihm alle raten, den Treueeid zu leisten, womit dann die Anklage zurückgenommen würde, weigert er sich, diesen Schritt zu gehen. Alles in allem wird ein Mann dargestellt, der in seiner Verblendung meint, den Willen Gottes zu tun, wenn er das „Vater-unser“ und Teile des 23. Psalms betet. Weder der Hinweis des Bischofs auf die Bibel (Römer 13:1 ff. „Jedermann unterwerfe sich den übergeordneten staatlichen Mächten, denn es gibt keine Obrigkeit außer von Gott, und die bestehenden sind von Gott verordnet...“) noch die gut gemeinten Ratschläge der offiziellen Personen, die zu Wort kommen, können ihn von seiner starrköpfigen Idee, im Sinne Gottes zu handeln, abbringen. Er hat nicht verstanden, dass aus Gottes Sicht in der Gegenüberstellung zwischen Handeln und Reden, das Handeln wichtiger ist als das Aussprechen eines Satzes, den er im Grunde gar nicht so meint. Der einfach gesprochene Eid, zu dem ihm alle raten, ist in Gottes Augen insofern unwesentlich, zumindest zweitrangig, als dass Gott ihm sein Leben geschenkt hat und er es erhalten will, damit er weiterhin für seine Familie sorgt, auch über das Kriegsende hinaus. Das erlittene persönliche Martyrium ist – verglichen mit dem Schaden in Bezug auf seine Familie - demnach per Saldo die Durchsetzung des eigenen, unbelehrbaren Willens in Verkennung des Willens Gottes – also ein falsch interpretiertes Christentum. Fazit: Sehenswert
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09.02.2020
Dieser außerordentlich sehenswerte Film über ein Geschichtsereignis, das heute noch als beispielgebend für gesellschaftlich-rassistisch-politische Intrigen in der jüngeren europäischen Geschichte in den Geschichtsbüchern steht, ist ein Musterbeispiel für einen lehrreichen und spannenden Spielfilm aus der Hand eines Könners, der alle Register zieht, um den Betrachter für 2 Stunden und 12 Minuten in seinen Bann zu ziehen. Fazit: Sehr, sehr sehenswert.
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05.02.2020
Ein weiterer sozial-kritischer Film von Ken Loach, der den internationalen aktuellen Paketdienst unter die Lupe nimmt, aber nicht aus der Sicht der Paketempfänger sondern der Mitarbeiter. Chronologisch aufgearbeitet bietet er ein Drama, das unter die Haut geht und einen Blick auf die Schattenseiten und die knallharte Realität der kapitalistisch orientierten (Welt-)Wirtschaft wirft, die gleichwohl unter all den Wirtschaftsideen die Beste ist. Fazit: Sehr sehenswert.
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28.01.2020
Trotz eines enormen Aufwandes an Schauspielern/innen, großartigen Dekorationen, Kostümen und eleganten Auftritten fehlt diesem Film ein gutes Drehbuch. Es fehlt der sog. „Rote Faden“, der sich durch diesen langen Streifen hindurchziehen sollte. Die gesamte Szenerie ist ja ganz nett, aber es fehlt eine durchgängige Dramatik. Bei der Liebesgeschichte kommt mal etwas Spannung auf – aber das war’s dann auch schon. Insgesamt ein recht blutleeres Produkt, welches sich von Episode zu Episode dahinschleppt und schließlich nur noch langweilig ist.
Olfas Töchter
Start: 18.1.2024
„Ich muss an das glauben, was ich filme“
Denis Imbert über „Auf dem Weg“ – Gespräch zum Film 12/23
Sieben Spitzenprämien-Gewinner
Kinoprogrammpreis-Verleihung in der Wolkenburg – Foyer 11/23
Kino galore
European Arthouse Cinema Day 2023 – Festival 11/23
Die Ewige Wiederkunft des Gleichen
James Bennings „Allensworth“ bei der Viennale – Portrait 11/23
„Zufriedenheit ist eine innere Einstellungssache“
Stefan Gorski über „Ein ganzes Leben“ – Roter Teppich 11/23
„Film als Grundversorgung statt als Risiko“
Alexander Scholz über die Ziele des Filmnetzwerks Filmkultur NRW – Portrait 10/23
Verfilmung eines Bestsellerromans
„Die Mittagsfrau“ im Casablanca Bochum – Foyer 10/23
„Diese Geschichte ist eine Warnung an das Heute“
Mala Emde über „Die Mittagsfrau“ – Roter Teppich 10/23
„Ich fühle mich oft als Außenseiter“
Exklusiv: Teo Yoo über „Past Lives – In einem anderen Leben“ – Roter Teppich 08/23
„Das Leben ist im Doppel einfacher zu meistern“
Burghart Klaußner über „Die Unschärferelation der Liebe“ – Roter Teppich 07/23
„Bei Schule können wir nicht einfach etwas behaupten“
3 Fragen an Johannes Duncker, Drehbuchautor von „Das Lehrerzimmer“ – Gespräch zum Film 04/23
Komplizinnenschaft
Das IFFF bietet einen Blick auf feministische Solidarität – Festival 04/23
„Petzold hat einen Reichtum an Anekdoten“
Enno Trebs über „Roter Himmel“ – Roter Teppich 04/23
„Ich hatte bei diesem Film enorm viel Glück“
Tarik Saleh über „Die Kairo Verschwörung“ – Gespräch zum Film 04/23
Mysteriöses auf schottischem Landsitz
„Der Pfau“ im Cinedom – Foyer 03/23
„Man muss sich über alte Zöpfe Gedanken machen“
Clemens Richert zur 44. Auflage der Duisburger Akzente – Festival 03/23
„Emotionen kochen hoch und Leute entblößen sich“
Lavinia Wilson über „Der Pfau“ – Roter Teppich 03/23
Alle Farben der Welt
37. Teddy-Award-Verleihung bei der 73. Berlinale – Foyer 02/23
Drei NRW-Filme im Berlinale-Wettbewerb
20. NRW-Empfang im Rahmen der 73. Berlinale – Foyer 02/23
Hochwertiges deutsches Filmschaffen
Verleihung des Preises der Deutschen Filmkritik 2022 auf der Berlinale – Foyer 02/23
„Einen Körpertausch würde ich nicht gerne machen“
Jonas Dassler über „Aus meiner Haut“ – Roter Teppich 02/23
„Die Sichtung ist das Highlight!“
Katharina Schröder zum 30. Jubiläum des blicke Filmfestivals – Festival 01/23
Mehr als Ruhrgebietsromantik
Filmfestival blicke: Jubiläumsauftakt im Bahnhof Langendreer – Festival 12/22
An die Arbeit
Filmfestival blicke: Sonntagsmatinee in Bochum – Festival 12/22
Der Tod kommt zweimal
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Schrott
12.09.2022
Auch wenn Brian De Palma, heute 82jährig, als Director und Drehbuchschreiber in die amerikanische Filmgeschichte eingegangen ist und er sich einen Namen gemacht hat, ist sein o.a. Werk aus dem Jahre 1984 nur noch unter filmhistorischen Gesichtspunkten sehenswert, um nicht zu sagen: unzumutbar. Mit anderen Worten: Ein Werk, welches in einem Seminar in einer Filmhochschule besprochen, analysiert und ggf. gelobt werden könnte. Er ist nicht mehr als ein billiger B-Movie. Als Unterhaltungsfilm für den normalen Kinogänger ist er Film nach heutigen Gesichtspunkten ein absoluter Fehlgriff. Der Film zeigt deutlich den negativen Einfluß der amerikanischen B-Movie-Filmindustrie auf die Gesellschaft - amerikanisch und international - d h. insgesamt. Es fehlt, abschließend gesagt, an fast allem, was einen sehenswerten Film ausmacht: eine spannende Story, gelungene Dialoge, talentierte Schauspieler und gute Musik bzw. Sound. Schließlich fehlt eine Botschaft, die die Menschen anspricht und von der man ggf. etwas lernen kann. Diesem Streifen fehlt es an fast allem. Wie meine Überschrift schon sagt: Schrott aus der Mottenkiste. Als Entschuldigung für die "Black Box": Sie macht z. Zt. wohl eine Retrospektive über Filme von Hitchcock, De Palma, Carné und Jordan.