Nicht ganz koscher
Deutschland 2022, Laufzeit: 121 Min., FSK 12
Regie: Stefan Sarazin, Peter Keller
Darsteller: Luzer Twersky, Haitham Omari
>> nichtganzkoscher-film.de/
Ein Buddy Movie?
Raspa (375), 29.09.2022
Dieser Begriff klingt vielleicht ein wenig salopp in Bezug auf den orthodoxen Juden und den moslemischen Beduinen, die das Schicksal gemeinsam in die Wüste verschlagen hat und die zunächst eher eine Zwangsgemeinschaft bilden, aus der dann aber nach und nach eine fast freundschaftliche Beziehung entsteht. Man könnte meinen, ein solcher Plot sei doch nahe am Kitsch gebaut, dem ist aber nicht so. Dies liegt daran, dass die beiden Charaktere nicht wie Abziehbilder für Stereotypen wirken, sondern sehr authentisch und, ja, menschlich wirken. und zudem von zwei hervorragenden Akteuren dargestellt werden Der Weg durch die Wüste ist mit großartigen Landschaftsaufnahmen versehen. Wenn manchmal gewisse Längen zu spüren sind, so hat auch das seine Berechtigung, denn es ist eben - in jeder Hinsicht - ein sehr mühsamer Weg, den die beiden Männer zurückzulegen haben. Ohne zu spoilern, kann man sagen, dass das Ende eine Art Utopie darstellt, so dass man gut daran tut, es nicht auf die realistische Goldwaage zu legen.
Schließlich handelt es sich um eine Komödie, aber eine, die nicht nur einfach belustigen will.
Eine göttliche Komödie oder ein Road Movie?
woelffchen (597), 01.09.2022
Um diesen Film angemessen beurteilen und ihm ggf. Symapthie, Begeisterung oder Ablehnung entgegenbringen zu können, kommt es ganz darauf an, aus welcher religiösen Sicht man die Welt betrachtet, denn die drei großen Weltreligionen spielen dabei eine gewichtige Rolle: das Judentum, der Islam und auch - wenn auch etwas kurz - das Christentum, denn alle drei sind im exzellenten Drehbuch verarbeitet worden. Bei der Beurteilung fällt die Sichtweise in Bezug auf das Judentum und den Islam eindeutig aus, je nachdem, wie die Einstellung diesen Religionen gegenüber ist. Beim Christentum ist das leider nicht so einfach, denn dort ist die Einstellung speziell zum Judentum nicht durchgängig positiv; das gilt deutlich für die röm.-kath. Kirche und auch, wenngleich weniger ausgeprägt, bei der ev. Kirche. Religiös bestimmte Stereotypen und Vorbehalte gegenüber Juden und Judentum haben ihre mentalitätsgeschichtlich prägende Wirkung bei beiden Kirchen nicht verloren. (https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/heimat-integration/antisemitismus/antisemitismus-expertisen.pdf?__blob=publicationFile&v=4) Lediglich in den evangelikalen und freikirchlich-christlichen Kreisen wird das Judentum gem. Johannesevangelium 3:1- 21 als die dem Christentum vorangehende Religion betrachtet, gewürdigt und begrüßt. Wenn man diesen Film aus dieser anerkennenswerten Perspektive betrachtet, ist er mehr als nur ein Road Movie, sondern ein aus dem Leben hervorragend und einzigartig dargestelltes, z. T. komödienhaftes Ereignis, welches Freude und Nachdenken initiiert. Meine Beurteilung: Ein phantastisches Kinoereignis.
Cannes kann
Neue Werke von Hausner und Glazer an der Croisette – Vorspann 06/23
Die Scheiben des Kinos
Vom Zauber der Gebäude und Menschen – Vorspann 05/23
„Bei Schule können wir nicht einfach etwas behaupten“
3 Fragen an Johannes Duncker, Drehbuchautor von „Das Lehrerzimmer“ – Gespräch zum Film 04/23
Komplizinnenschaft
Das IFFF bietet einen Blick auf feministische Solidarität – Festival 04/23
Selfie mit dem Raptor
Dino-Show „Jurassic World: The Exhibition“ in Köln - Film 04/23
„Ich hatte bei diesem Film enorm viel Glück“
Tarik Saleh über „Die Kairo Verschwörung“ – Gespräch zum Film 04/23
„Petzold hat einen Reichtum an Anekdoten“
Enno Trebs über „Roter Himmel“ – Roter Teppich 04/23
Endlich wieder in voller Blüte
Das Filmfestival-Comeback im April – Vorspann 04/23
Mysteriöses auf schottischem Landsitz
„Der Pfau“ im Cinedom – Foyer 03/23
„Emotionen kochen hoch und Leute entblößen sich“
Lavinia Wilson über „Der Pfau“ – Roter Teppich 03/23
„Man muss sich über alte Zöpfe Gedanken machen“
Clemens Richert zur 44. Auflage der Duisburger Akzente – Festival 03/23
Blumen statt Kotbeutel
Warum wir die Kritik brauchen – Vorspann 03/23
Alle Farben der Welt
37. Teddy-Award-Verleihung bei der 73. Berlinale – Foyer 02/23
Drei NRW-Filme im Berlinale-Wettbewerb
20. NRW-Empfang im Rahmen der 73. Berlinale – Foyer 02/23
Hochwertiges deutsches Filmschaffen
Verleihung des Preises der Deutschen Filmkritik 2022 auf der Berlinale – Foyer 02/23
„Einen Körpertausch würde ich nicht gerne machen“
Jonas Dassler über „Aus meiner Haut“ – Roter Teppich 02/23
Zurück nach 1973
Essener Filmkunsttheater setzen ihre Jubiläumsreihe fort – Vorspann 02/23
Wenn kein Geschäft mehr sein darf
Die Stadt Mainz führt die Kinorettung ad absurdum – Vorspann 01/23
„Die Sichtung ist das Highlight!“
Katharina Schröder zum 30. Jubiläum des blicke Filmfestivals – Festival 01/23
Mehr als Ruhrgebietsromantik
Filmfestival blicke: Jubiläumsauftakt im Bahnhof Langendreer – Festival 12/22
An die Arbeit
Filmfestival blicke: Sonntagsmatinee in Bochum – Festival 12/22
Fatihs Punch
Nicht das Kino muss gerettet werden, sondern der Spielfilm – Vorspann 12/22
Herbstzeit – Kinozeit
European Arthouse Cinema Day – Festival 11/22
Soziale Beziehungen im Brennpunkt
Filmfestival blicke in Bochum – Festival 11/22
Asteroid City
Start: 15.6.2023
Sie sind zur Zeit nicht auf der Website angemeldet.
Melden Sie sich hier an, um einen Beitrag zu schreiben.