Drei Doppelzimmer sind es, die das Parkhotel am Hof Emscher-Auen bietet: drei große Abwasserrohrstücke aus Beton, gelegen am Hochwasser-Rückhaltebecken an der Emscher. Entwickelt und umgesetzt hat dieses Kooperationsprojekt des Emscherkunstwegs, der Urbanen Künste Ruhr und der Emschergenossenschaft der österreichische Künstler Andreas Strauss.
Es ist ein ideales Ziel für Spaziergänger:innen oder Radler:innnen, die es im Ruhrgebiet ins Grüne zieht. Denn das Parkhotel reiht sich ein in die zahlreichen „Emscherkunst“-Objekte entlang des renaturalisierten Nebenflusses. Es ist nicht das erste Mal, das Andreas Strauss solche Kanalrohre im öffentlichen Raum installiert. Bereits im Kulturhauptstadtjahr 2010 eröffneten seine Hotelzimmer im Bottroper Bernepark und bieten seitdem idyllische Übernachtungsmöglichkeiten und einen pittoresken Blick auf den Berne-Bach und einen angrenzenden Teich.
Auch der neue Ableger zwischen Dortmund und Castrop-Rauxel bietet nicht nur Übernachtungsmöglichkeiten. Denn die drei Hotelzimmer wurden um ein neues Element erweitert, der Pavillon „inside-outsite“, welcher eine Aussicht auf die Emscherregion eröffnet. „Hier hat sich zugleich viel Flora und Fauna entwickelt“, so Marijke Lukowiscz über die renaturalisierte Fläche.
Doch wie entstand überhaupt das Konzept, Kanalrohre als Hotelzimmer zweckzuentfremden? „Die Idee war, ein nicht-kommerzielles Gastfreundschaftsgerät zu entwickeln“, erklärt Andreas Strauss, der um den optischen Charme der Kunstobjekte weiß: „Es schaut so aus, als hätte es hier wer vergessen.“ Wer eincheckt, findet im Innenraum ein Doppelbett, Steckdose, eine Nachttischlampe und ausreichend Stauraum.
Für eine Übernachtung müssen Interessierte online ein Zimmer buchen und 20 Euro hinterlegen – als Kostenerstattung für die Reinigung. Um die Türen zu öffnen, muss man einen Zahlencode eingeben. Einen ersten Eindruck konnten man beim Eröffnungsfest am 14. Mai erhalten, das ein Programm mit Kinderaktionen, einer Kreativwerkstatt oder Führungen zu Flora und Fauna der Region umfasste und bei dem auch Dortmunds und Castrop-Rauxels Bürgermeisterinnen einen Auftritt hatten.
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