Die 80er Jahre sind zurück! Oder waren sie nie weg? Wenn man Unplaces hört, dann kommt man eher zu zweiterem Urteil, denn dieses Trio aus dem Ruhrpott und Hannover hat den Synthie-Sound jener Dekade weiterentwickelt und verfeinert. Denn ihre Musik ist viel mehr als nur die elektronische Klangfarbe. Diese verweben sie nämlich mit den Instrumenten, die eine Rockband braucht, und zusätzlich – und erfrischend anders – Trompetentönen. Heraus kommt etwas, das die Band selbst mal Electro-Wave-Rock, mal Indie-Synth-Rock und dann wieder Electro-Rock nennt. Allein das zeigt, dass wir es hier nicht mit beliebigem Pop-Einerlei zu tun haben, sondern mit Musik, die sich einerseits nicht in eine Schublade stecken lässt, es andererseits aber schafft, eingängig ins Ohr zu gehen. Darum ist es egal, wie man es nennen mag, es ist Musik, bei der mindestens der Fuß wippt und der Kopf nickt und der restliche Körper tanzen bis pogen will.
„Utopian Dream“ – ein düsteres Stück mit melancholischem Gesang und schweren Riffs, das irgendwo zwischen Depeche Mode und Muse angesiedelt ist.
Dabei sind Unplaces keine Newcomer, auch wenn der Name noch keine Größe ist. Gegründet wurde die Band bereits 2012. Damals noch unter dem Namen NRT. Wer aber danach gegooglet hat, landete bei einem Fernsehsender. Also musste ein einzigartiger Name her, denn gute Musik will schließlich gefunden werden. Bei Bochum Total müsst ihr nicht erst googlen, ihr findet Unplaces am ersten Festivaltag, dem Donnerstag, auf der Sparkassen-Bühne um 18:15 Uhr. Seit Bestehen hat das Trio die drei Alben „Time“ (2014) , „Ambition“ (2015) und „Changes“ (2018) veröffentlicht.
An ihre Liveauftritte stellt die Band genauso hohe Ansprüche wie an ihre Musik. Soundcollagen, Klanglandschaften und visuelle Effekte ergänzen die musikalische Vielfalt und erschaffen so ein audiovisuelles Gesamtpaket erster Güte.
Unplaces | Do 7.7. 18.15 Uhr | Sparkassen-Bühne | www.bochumtotal.de / www.unplaces.de
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