Das Publikum bei Science Slams ist erstaunlich. Soviel Aufmerksamkeit, so viel Konzentration findet man sonst selten. Die Zuschauer wurden beim Auftakt auf der trailer-Wortschatzbühne bei „Bochum Total“ dafür reichlich belohnt und bekamen einen kleinen, aber sehr feinen Science Slam zu sehen. Zwei Sieger des „Wissen rockt“-Slams im Bahnhof Langendreer traten mit ihren Beiträgen gegeneinander an und machten Wissenschaft zur Bühnenshow.
Die Japanologin und Kunstwissenschaftlerin Jutta Teuwsen aus Dortmund tat das mit einem sehr berührenden Slam über die verstörenden Werke des österreichischen Malers Helnwein. Der Pharmakologe Darius Rupalla aus Witten brillierte mit einem äußerst unterhaltsamen Beitrag über Retard-Medikamente. Beide Slammer hatten ihre jeweiligen Wettbewerbe im Bahnhof Langendreer souverän gewonnen. Wie bei Slams üblich, entschied am Ende auch auf der trailer-Wortschatzbühne das Publikum, wer als Sieger von der Bühne geht. Darius Rupalla hatte den kräftigeren Applaus und gewann einen Buchpreis, der von „Religionsfrei im Revier“ gestiftet wurde. Der Physiker Tobias Löffler, Initiator des Heine Slams an der Düsseldorfer Uni, moderierte den Wettbewerb. Die Veranstaltung in der Landeshauptstadt ist ein absoluter Senkrechtstarter unter den Science Slams. Ende Juni kürten dort rund 850 hellauf begeisterte Zuschauer mit ohrenbetäubendem Lärm ihren Sieger.
Über mangelnde Qualität konnten die Zuschauer bei Bochum Total keinesfalls klagen. Mangelnde Quantität wäre dann eher ein Problem. Nach einer halben Stunde war schon alles vorüber. Rund 80 privilegierte Zuschauer fanden Sitzplätze, mehr als doppelt so viele konnten zwar nur im Stehen zuschauen, blieben jedoch von Anfang bis Ende.
Wer es dieses Mal verpasst hat, muss aber nicht bis zum nächsten Jahr warten. „Wissen rockt“ gibt es wieder am 17.11. um 20.00 Uhr im Bahnhof Langendreer. Dann aber abendfüllend, mit neuen Beiträgen und vom gleichen Veranstalterteam. Zu dem gehört neben dem Bahnhof Langendreer, dem Kulturbüro boskop an der RUB, „Religionsfrei im Revier“ künftig auch das trailer-ruhr-Magazin.
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