Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
10 11 12 13 14 15 16
17 18 19 20 21 22 23

12.629 Beiträge zu
3.851 Filmen im Forum

Die Dichterin Orsolya Kalász und der Musiker Andy Vazul
Foto: Vince Varga

Im Spiegel zweier Sprachen

26. April 2018

„Wandersalon“ mit Orsolya Kalász und Andy Vazul – das Besondere 05/18

Mit der Übernahme der künstlerischen Leitung durch die Kunsthistorikerin Britta Peters haben Urbane Künste Ruhr Anfang des Jahres eine neue Richtung eingeschlagen; eine Richtung, die die Idee der Institution, die Urbane Künste Ruhr im Revier wie auch außerhalb sind, weiterdenkt und sie in neue Kleider hüllt. Non-permanent und dezentral sollten die Installationen und Projekte bisher sein, Peters hingegen wagt, an diesen Statuten zu rütteln, sie aufzubrechen und Raum für Neues zu schaffen. Artists-in-Residence, ein Materiallager und das sogenannte Ruhr Ding sind nur drei Beispiele, die verdeutlichen, dass Peters in den kommenden Jahren gegen zuvor aufgestellte Regeln verstoßen will.

Eine Revolution ist das jedoch nicht; als Nachfolgerin von Katja Aßmann mag es für Peters und ihr Team beinahe eine Notwendigkeit sein, das Bekannte neu zu denken und das Unbekannte in anderen Formaten zu suchen. Dabei wäre es ein Trugschluss, zu glauben, dass sich mit einem Vorzeichen gleich alle Variablen im Programm von Urbane Künste Ruhr änderten. Die leichte Transition hin zu etwas Neuem lässt sich vor allem anhand des „Wandersalon“ verfolgen: Als Format, das so frei und offen gestaltet ist, dass es sowohl den schottischen Installationskünstler Roderick Buchanan bedenkt wie auch die Lyrikerin Orsolya Kalász und den Musiker Andy Vazul, bietet er in regelmäßig unregelmäßigen Abständen ein Medley der Gegenwartskunst, das all ihre Facetten gleichermaßen berücksichtigt.

So am 27. Mai, wenn die Deutsch-Ungarin Kalász gemeinsam mit Vazul im Le Chat Noir auf die Suche nach dem Ich und der eigenen Identität im Spiegel zweier Sprachen geht. Der Übersetzerin und Schriftstellerin, die für ihren Gedichtband „Das Eine“ 2016 den Peter-Huchel-Preis erhielt, steht mit Vazul ein Komponist gegenüber, der in seiner experimentellen Musik ungewöhnliche, verwobene Wege einschlägt. Gemeinsam gehen Sprache und Musik so eine Symbiose ein, die zwischen Intimität und großer Offenheit ein Dasein beschwört, das gleich einem Rausch verschiedene Sinne anspricht und sich in unzähligen Momentaufnahmen ergießt.

Wandersalon mit Orsolya Kalász und Andy Vazul | So 27.5. 19 Uhr | Weinlokal Le Chat Noir Essen | www.le-chat-noir.de

Barbara Slotta

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen?
Als unabhängiges und kostenloses Medium ohne paywall brauchen wir die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser. Wenn Sie unseren verantwortlichen Journalismus finanziell (einmalig oder monatlich) unterstützen möchten, klicken Sie bitte hier.

Neue Kinofilme

Predator: Badlands

Lesen Sie dazu auch:

Kämpfer & Mahner
Ilko-Sascha Kowalczuk im HMKV in Dortmund

Radikale Gedanken
21. Literaturdistrikt in Essen

Inmitten des Schweigens
„Aga“ von Agnieszka Lessmann – Literatur 11/25

Die Liebe und ihre Widersprüche
„Tagebuch einer Trennung“ von Lina Scheynius – Textwelten 11/25

Mut zum Nein
„Nein ist ein wichtiges Wort“ von Bharti Singh – Vorlesung 10/25

Kindheitserinnerungen
„Geheimnis“ von Monika Helfer und Linus Baumschlager – Vorlesung 10/25

Die Front zwischen Frauenschenkeln
„Der Sohn und das Schneeflöckchen“ von Vernesa Berbo – Literatur 10/25

Im Spiegel des Anderen
„Der Junge im Taxi“ von Sylvain Prudhomme – Textwelten 10/25

Von Ära zu Ära
Biographie einer Metal-Legende: „Sodom – Auf Kohle geboren“ – Literatur 10/25

Kutten, Kohle und Karlsquell
Lesung „Sodom – Auf Kohle geboren“ in Bochum – Literatur 10/25

Alpinismus im Bilderbuch
„Auf in die Berge!“ von Katja Seifert – Vorlesung 09/25

Keine Angst vor Gewittern
„Donnerfee und Blitzfee“ von Han Kang – Vorlesung 09/25

Musik.