Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
22 23 24 25 26 27 28
29 30 1 2 3 4 5

12.560 Beiträge zu
3.787 Filmen im Forum

Die Dichterin Orsolya Kalász und der Musiker Andy Vazul
Foto: Vince Varga

Im Spiegel zweier Sprachen

26. April 2018

„Wandersalon“ mit Orsolya Kalász und Andy Vazul – das Besondere 05/18

Mit der Übernahme der künstlerischen Leitung durch die Kunsthistorikerin Britta Peters haben Urbane Künste Ruhr Anfang des Jahres eine neue Richtung eingeschlagen; eine Richtung, die die Idee der Institution, die Urbane Künste Ruhr im Revier wie auch außerhalb sind, weiterdenkt und sie in neue Kleider hüllt. Non-permanent und dezentral sollten die Installationen und Projekte bisher sein, Peters hingegen wagt, an diesen Statuten zu rütteln, sie aufzubrechen und Raum für Neues zu schaffen. Artists-in-Residence, ein Materiallager und das sogenannte Ruhr Ding sind nur drei Beispiele, die verdeutlichen, dass Peters in den kommenden Jahren gegen zuvor aufgestellte Regeln verstoßen will.

Eine Revolution ist das jedoch nicht; als Nachfolgerin von Katja Aßmann mag es für Peters und ihr Team beinahe eine Notwendigkeit sein, das Bekannte neu zu denken und das Unbekannte in anderen Formaten zu suchen. Dabei wäre es ein Trugschluss, zu glauben, dass sich mit einem Vorzeichen gleich alle Variablen im Programm von Urbane Künste Ruhr änderten. Die leichte Transition hin zu etwas Neuem lässt sich vor allem anhand des „Wandersalon“ verfolgen: Als Format, das so frei und offen gestaltet ist, dass es sowohl den schottischen Installationskünstler Roderick Buchanan bedenkt wie auch die Lyrikerin Orsolya Kalász und den Musiker Andy Vazul, bietet er in regelmäßig unregelmäßigen Abständen ein Medley der Gegenwartskunst, das all ihre Facetten gleichermaßen berücksichtigt.

So am 27. Mai, wenn die Deutsch-Ungarin Kalász gemeinsam mit Vazul im Le Chat Noir auf die Suche nach dem Ich und der eigenen Identität im Spiegel zweier Sprachen geht. Der Übersetzerin und Schriftstellerin, die für ihren Gedichtband „Das Eine“ 2016 den Peter-Huchel-Preis erhielt, steht mit Vazul ein Komponist gegenüber, der in seiner experimentellen Musik ungewöhnliche, verwobene Wege einschlägt. Gemeinsam gehen Sprache und Musik so eine Symbiose ein, die zwischen Intimität und großer Offenheit ein Dasein beschwört, das gleich einem Rausch verschiedene Sinne anspricht und sich in unzähligen Momentaufnahmen ergießt.

Wandersalon mit Orsolya Kalász und Andy Vazul | So 27.5. 19 Uhr | Weinlokal Le Chat Noir Essen | www.le-chat-noir.de

Barbara Slotta

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.

Neue Kinofilme

Arthur der Große

Lesen Sie dazu auch:

Kindheit zwischen Buchseiten
„Die kleinen Bücher der kleinen Brontës“ von Sara O’Leary und Briony May Smith – Vorlesung 05/24

Grenzen überwinden
„Frieda, Nikki und die Grenzkuh“ von Uticha Marmon – Vorlesung 04/24

Für Kinder und Junggebliebene
Gratis Kids Comic Tag 2024

„Ruhrgebietsstory, die nicht von Zechen handelt“
Lisa Roy über ihren Debütroman und das soziale Gefälle in der Region – Über Tage 04/24

„Ich komme mir vor wie Kassandra“
Jaana Redflower über ihren Roman „Katharina?“ und das neue Album der Gamma Rats – Interview 04/24

Erwachsen werden
„Paare: Eine Liebesgeschichte“ von Maggie Millner – Textwelten 04/24

Von Minenfeldern in die Ruhrwiesen
Anja Liedtke wendet sich dem Nature Writing zu – Literaturporträt 04/24

Wortspielspaß und Sprachsensibilität
Rebecca Guggers und Simon Röthlisbergers „Der Wortschatz“ – Vorlesung 03/24

Lebensfreunde wiederfinden
„Ich mach dich froh!“ von Corrinne Averiss und Isabelle Follath – Vorlesung 03/24

Das alles ist uns ganz nah
„Spur und Abweg“ von Kurt Tallert – Textwelten 03/24

Wut ist gut
„Warum ich Feministin bin“ von Chimamanda Ngozi Adichie – Vorlesung 03/24

Unschuldig bis zum Beweis der Schuld
„Der war’s“ von Juli Zeh und Elisa Hoven – Vorlesung 02/24

Musik.

Hier erscheint die Aufforderung!