Es gibt 401 Beiträge von Raspa
weitere Infos zu diesem Film | 3 Forenbeiträge
08.10.2019
Hallo ihr Horrorfreunde! Ihr wollt einmal wahren Horror erleben? Dann geht in diesen Film. Hier könnt ihr einen Horror erleben, wie er von einigen Menschen, die für das, was sie ständig leisten, notorisch unterbezahlt sind, jeden Tag erlebt und, so gut es eben geht, aufgefangen wird.
Wo haben sie diese Helene bloß gefunden, die die Benni darstellt? Unglaublich, mit welcher atemberaubenden Authentizität sie dieses Wahnsinnskind verkörpert. Sie hat jeden Darstellerpreis verdient, den es hierzulande gibt, und der Film selbst bekommt hoffentlich auch all die Ehrungen, die er verdient. Wenn ich überhaupt etwas zu bekritteln habe, dann vielleicht den Schluss, der mir etwas zu symbolbehaftet erschien. Aber das tut dem Gesamteindruck überhaupt keinen Abbruch.
Furcht und Mitleid soll die Tragödie beim Zuschauer bewirken, postulierte Aristoteles. Nun, beides wird uns hier reichlich zuteil.
weitere Infos zu diesem Film | 8 Forenbeiträge
02.10.2019
So, nun habe ich es doch noch geschafft, den neuen Tarantino zu sehen. Natürlich nicht ganz unvorbereitet, z.B. durch die Beiträge im Forum hier. Und ich muss sagen, dass "mobile" es gleich recht gut getroffen hat, in Bezug auf die Dinge, die er lobt, aber auch auf die gewisse Langatmigkeit, die der Film zweifellos hat. Die ist vermutlich besser zu ertragen, wenn man diese Ära, also die ausgehenden 60er Jahre, selbst erlebt hat und sich an vielem erfreuen kann, was hier so detailversessen gespiegelt wird. Und DiCaprio und Pitt spielen wirklich mit wundervoller Intensität, das muss man auch festhalten. Ob Tarantino allerdings der Richtige ist, um Amerikas Hang zur Gewalt zu analysieren, wie teilweise zu lesen ist, da bin ich mir nicht so sicher. Auch wenn die Gewaltexzesse diesmal nicht so massiv daherkommen wie in anderen seiner jüngsten Filme, so kann man doch kaum bestreiten, dass er eine gewisse Freude daran zu haben scheint, Gewalt in ihrer explizitesten Weise darzustellen. Immerhin war ich dankbar dafür, dass Sharon Tates furchtbares Ende nicht ausführlich ausgemalt wurde. Insgesamt ein Film, den anzusehen sich lohnen kann, aber sicher nicht für jeden Zuschauer.
weitere Infos zu diesem Film | 3 Forenbeiträge
15.08.2019
Als Theodor Fontane im Alter einmal unter depressiven Schüben litt, riet ihm sein Arzt, doch einmal über seine Kindheit zu schreiben. So entstand "Meine Kinderjahre", die Arbeit daran löste seine Schreibblockade, und er war wieder beriet für die großen Romane "Effi Briest" und "Der Stechlin". Einen ähnlichen Eindruck kann man hier gewinnen. Erst die Arbeit an der eigenen Kindheit verschafft dem alternden und kränkelnden Regisseur, wunderbar verkörpert von Banderas, wieder die Lust am Filmemachen. Freilich wirkt die Aufzählung der vielen Krankheiten doch ein wenig larmoyant. Das Erzähltempo ist eher gemächlich, es ist kein Film für Zuschauer, die Wert auf dynamische Handlung legen. Mir hat er aber, nehmt nur alles in allem, doch gut gefallen.
weitere Infos zu diesem Film | 2 Forenbeiträge
18.07.2019
Vielleicht nennt man die Schwäche des Films zuerst. Die Liebesgeschichte zwischen Jack und seiner "Managerin" ( ein zu Beginn allzu hochtrabendes Wort für eine Person, die einem notorisch erfolglosen Singer-Songwriter ein paar dürftige Gigs verschafft ) Ellie ist ziemlich dünn und vorhersehbar, samt sentimentalem Liebesschwur vor einer riesigen Zuhörermenge. Nun gut, "romantic comedy", dafür ist der Drehbuchautor ja auch bekannt.
Ansonsten aber - wenn man einmal die wirklich abstruse Grundidde akzeptiert - kann man sich an einer überaus witzigen Darstellung des heutigen Musikbetriebes erfreuen und darüber nachdenken, ob die Beatles-Songs auch ohne ihre genialen Schöpfer heute genauso erfolgreich sein könnten, wie sie es in den 60ern waren. Dabei ist der bisher weithin unbekannte Himesh Patel wahrhaftig kein übler Interpret der Lieder, die wir alle so gut zu kennen glauben ( aber würden wir die Texte wohl ohne jede Hilfe rekonstruieren können? ), und hat in Ed Sheeran einen bemerkenswert uneitlen Widerpart. Jedenfalls schlägt D. Boyle viele Funken aus der märchenhaften Konstellation, und das Ganze hat einen sehr britischen und durchaus liebenswürdigen Touch. Der alte Spruch von den zwei schönen Stunden, hier passt er wieder einmal.
weitere Infos zu diesem Film | 6 Forenbeiträge
10.07.2019
Ist das nun grandioser Kitsch oder hohe Filmkunst? Ich bekenne, dass ich mich dazwischen nicht festlegen kann. Für beides gibt es gute Argumente. Meine Kritik endet also diesmal in der Aporie.
weitere Infos zu diesem Film | 3 Forenbeiträge
25.06.2019
Das Leben von Rock- oder Popstars als Film - es ist wirklich ein Trend. Vor dem Hauptfilm ( ich war der einzige Besucher in einer Nachmittagsvorstellung, der Film läuft ja auch schon länger ) erfuhr ich durch die Trailervorschau, dass auch noch Lindenberg demnächst als Hauptfigur im Kino erscheint. Was nun aber den Rocketman betrifft, so muss ich sagen, dass ich die Erzählweise mit einer Rahmenhandlung und vielen Songs, die wie im Musical ( man denke an Mamma Mia ) die Handlung illustrieren, durchaus gelungen finde. Um die einzigartige Kombination von Textschreiber und Komponist Taupin - John wusste ich, dennoch wird einem der Subtext mancher Lieder hier doch deutlicher, z.B. die beiden Seiten diesseits und jenseits der "Yellow Brick Road". Und dass manche Szenen dann ins Surreale gleiten, erscheint mir bei einer solch glitzernden Figur wie E. J. durchaus in Ordnung, besser jedenfalls als ein brav nachbuchstabiertes Leben wie in einigen anderen Biopics. Nur die Aufzählung der Fakten zu Eltons neuem, ordentlicherem Leben seit ca. 1990 hätte nicht sein müssen, war dem Musiker selbst aber wahrscheinlich wichtig, damit nicht das Bild des süchtigen Wüstlings haften bleibt.
weitere Infos zu diesem Film | 2 Forenbeiträge
16.05.2019
"Solider deutscher Thrillerkitsch" urteilt die SZ und ist damit fast noch großzügiger als die FAZ, die den Film in Grund und Boden stampft. Ich verstehe nicht, warum man den Film so verdammen muss. Natürlich kriegt auch M'Barek dort sein Fett weg, der angeblich aus Gründen der political correctness einen Deutsch-Türken spielen muss. Nun, erst einmal meistert dieser seine Rolle nach meiner Meinung durchaus beachtlich, zweitens ist es im Handlungszusammenhang völlig unwichtig, dass sein Vater Deutscher und seine Mutter Türkin ist, und drittens und vor allem: Wenn dieser populäre Schauspieler dazu beiträgt, dass viele junge Zuschauer, die sonst kaum in diesen Film gehen würden, etwas über die entsetzlichen Verbrechen der Wehrmacht und deren Nicht-Verfolgung in der Bundesrepublik erfahren, dann kann man das nur begrüßen. Sicher kann man an der Figurenzeichnung und der Dramaturgie einiges aussetzen, gleichwohl ist es schwer nachvollziehbar, warum das Feuilleton der großen Zeitungen diesen Film so herunterputzen muss. Man hat den Eindruck, dass die Kritiker von vorne herein entschieden hatten, diese Romanverfilmung könne gar nicht gelingen. Davon sollte man sich nicht abschrecken lassen, sondern sich sein eigenes Urteil bilden. Ich selbst würde sagen: Mit leichten Einschränkungen sehenswert.
weitere Infos zu diesem Film | 1 Forenbeitrag
05.05.2019
It is a genuine pleasure to watch and, of course even more so, to listen to these fabulous four ladies. Their conversation will make you smile, perhaps even laugh. If you can, attend one of the performances in the original language. The subtitles will help you if otherwise you might not understand every detail of their conversation. Anyway, do not miss this clever piece of entertainment.
weitere Infos zu diesem Film | 3 Forenbeiträge
19.04.2019
Sehr, sehr unterschiedlich sind die Kritiken zu Schnabels Künstlerfilm ausgefallen. Begeistert z.B. im Spiegel, geradezu vernichtend dagegen in der Süddeutschen. Ich finde, die gerechte Beurteilung liegt diesmal tatsächlich in der Mitte. Dafoe ist großartig, auch wenn er für den Mittdreißiger van Gogh eigentlich zu alt ist. Das schadet aber seltsamerweise gar nicht: Wir sehen einen, dessen harte Erfahrungen sich in seinem Gesicht abgezeichnet, eingekerbt haben. Und es ist quälend mitzuerleben, auf wieviel Unverständnis er bei fast allen seinen Zeitgenossen trifft. Andererseits macht Schnabel vom Mittel der wackelnden Handkamera einen allzu ausgiebigen Gebrauch. Das wirkt bisweilen ermüdend. Auch ob man die Todesumstände des Malers trotz ihrer Ungeklärtheit so eindeutig darstellen sollte, erscheint fraglich.
Wie auch immer, vor allem dank Defoes großer Darstellungskunst ist der Film letzten Endes unbedingt empfehlenswert.
weitere Infos zu diesem Film | 1 Forenbeitrag
11.03.2019
Thug Life ist der Titel eines Albums des Rappers 2Pac, das wörtlich etwa "das Leben von Rüpeln ( oder Schlägertypen )" bedeutet. Das passt zu der Dealer-Bande, der der Vater der Protagonistin Starr entkommen ist, um seiner Familie ein black middle-class - Leben zu ermöglichen. Zugleich ist es aber ein Akronym für "The hate you give little infants fucks everybody". Es geht also um den Hass, den schon Kinder aufnehmen und der die Gesellschaft auf Dauer vergiftet. Und das ist genau das Thema dieses sehr sehenswerten Films. "The Green Book" ist eine ehrenwertes Werk über das Thema Rassismus und hat kürzlich den Oscar erhalten, er zeigt aber erstens eine Gesellschaft des vorigen Jahrhunderts und zweitens einen sehr extravaganten schwarzen Protagonisten. Dieser Film hingegen spielt im Hier und Jetzt und zeigt uns das Leben ganz normaler schwarzer Bürger, die aber, egal wie angepasst sie leben mögen, dem alltäglichen Rassismus nicht entgehen können. Dies gilt ganz besonders für die Hauptfigur, die 15jährige Starr, die von ihren Eltern bewusst auf eine fast nur von weißen Schülern der gehobenen Mittelschicht besuchte High School geschickt wird. Scheinbar wird sie dort von allen akzeptiert, man gibt sich gerne liberal und tolerant. Dieses Bild und Starrs gesamte Welt gerät jedoch ins Wanken, nachdem ihr Jugendfreund Khalil, der sie nach einer Party heimfahren will, bei einer Polizeikontrolle erschossen wird. A. Stenberg stellt die junge Frau mit all ihren widerstreitenden Gefühlen, ihren Ängsten und Freuden überaus überzeugend dar. Wir waren zufällig in den USA, als eine ähnliche grundlose Erschießung in Ferguson passierte, und viele Bilder im Film haben mich an die damalige Berichterstattung erinnert.
Gibt es Einwände? Nun ja, in manchen Szenen ist die Musik zu aufdringlich. Da wäre weniger wieder einmal mehr. Die weiße Freundin Haley, die sich plötzlich als verkappte Rassistin erweist, erschien mir überzeichnet. Und der Schluss war nach allem, was zuvor geschah, ein wenig zu harmonisch ( wohl auch im Gegensatz zur Buchvorlage, in der die Familie aus der bisherigen Neighborhood flieht ).
Das alles zählt jedoch nicht allzu viel gegenüber dem großen Vorzug, dass dieses wichtige Thema hier einmal konsequent aus schwarzer Sicht dargestellt wird.

Grenzenlos
10. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/25
Anemone
Start: 27.11.2025
Sentimental Value
Start: 4.12.2025
Sorry, Baby
Start: 18.12.2025
Herz aus Eis
Start: 18.12.2025
Die jüngste Tochter
Start: 25.12.2025
Der Fremde
Start: 8.1.2026
Ein einfacher Unfall
Start: 8.1.2026
Hamnet
Start: 15.1.2026
Extrawurst
Start: 15.1.2026
Silent Friend
Start: 22.1.2026
Father Mother Sister Brother
Start: 26.2.2026
The Bride! – Es lebe die Braut
Start: 5.3.2026
Nouvelle Vague
Start: 12.3.2026
La Grazia
Start: 19.3.2026
„Ich wollte mich auf eine Suche nach Kafka begeben“
Regisseurin Agnieszka Holland über „Franz K.“ – Gespräch zum Film 10/25
A Useful Ghost
Start: 26.3.2026
The Odyssey
Start: 16.7.2026
Woher kommt dieser Hass?
Fritz Bauer Forum Bochum: Unlimited Hope Film Festival mit Human Rights Film Awards – Festival 09/25
Ein Spiegel für die politische Mitte
Eröffnung Unlimited Hope Filmfestival im Bochumer Fritz-Bauer-Forum – Festival 09/25
„Es ist vertraut, aber dennoch spannend“
Schauspielerin Barbara Auer über „Miroirs No. 3“ – Roter Teppich 09/25
Am Puls der Zeit
Das 2. Unlimited-Hope-Filmfestival in Bochum und Dortmund – Festival 09/25
„Das Leben ist absurd, nicht der Film“
Regisseur Elmar Imanov über „Der Kuss des Grashüpfers“ – Gespräch zum Film 08/25
Arbeitskampf und Dekolonisation
Das IFFF 2025 in Dortmund und Köln – Festival 04/25
Ungeschönt aufs Leben blicken
32. blicke-Filmfestival in Bochums Endstation Kino – Film 01/25