The X-Men
USA 2000, Laufzeit: 105 Min., FSK 12
Regie: Bryan Singer
Darsteller: Patrick Stewart, Ian McKellen, Famke Janssen, Jack Marsden, Hugh Jackman, Anna Paquin, Halle Berry, Tyler Mane
Wieder mal eine Superheldenverfilmung? Ja, aber eine, die es in sich hat. Die titelgebenden X-Men sind eine von zwei Mutantengruppen, die sich in einer nicht so fernen Zukunft mit aus Unverständnis geborenen Vorurteilen der "Normalen" konfrontiert sehen. Während die X-Men um Professor Xavier (Patrick Stewart) versuchen, den Mutanten ein normales Leben zu ermöglichen, plant Gegenspieler Magneto (Ian McKellen), die Menschheit mutieren zu lassen, damit sie sieht, was es heißt, anders zu sein.Im Mittelpunkt dieses Kampfs steht weniger eine klare Trennung zwischen Gut und Böse, sondern ein Plädoyer für das Anderssein, ein Appell an die "Normalen", ihre Ängste zu überwinden. Verpackt wird diese subtile Botschaft in eine spannungsgeladene Geschichte, in der die zeitgemäßen Spezialeffekte erfreulicherweise nie zum Selbstzweck werden. Unterlegt ist das alles von einem fulminanten Score aus der Feder von Michael Kamen.Unter der Regie von Bryan Singer ist ein spannender Film entstanden, der erfreulich wenig mit typischen Superheldenverfilmungen zu tun hat - nicht zuletzt auch ein Verdienst der Designer, die darauf verzichteten, die farbenfrohen Kostüme der Comics zu übernehmen (im Film findet sich zudem auch eine köstliche Anspielung auf genau diese Kostüme). Das und die immer wieder durchscheinende Ironie tragen mit dazu bei, daß auch derjenige diesen Film genießen kann, der noch nie einen X-Men-Comic gesehen hat. Um sich geschart hat Singer eine bestens ausgewählte Schauspielertruppe, die vom ersten Augenblick an überzeugt. Der Brite Patrick Stewart (bestens bekannt aus "Star Trek: The Next Generation") dominiert den Film, obwohl er meist im Hintergrund bleibt, und den Rang kann ihm fast nur Shakespeare-Kollege Ian McKellen ("Gods and Monsters") ablaufen. Halle Berry, Famke Janssen, James Marsden und Rebecca Romijn-Stamos hinterlassen allesamt einen nachhaltigen Eindruck, aber aus der Riege der Guten brillieren vor allem Hugh Jackman als Wolverine und Anna Paquin als Rogue.
(Ralph Sander)
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