Sophie Scholl - Die letzten Tage
Deutschland 2004, Laufzeit: 116 Min., FSK 12
Regie: Marc Rothemund
Darsteller: Julia Jentsch, Fabian Hinrichs, Alexander Held, Johanna Gastdorf, André Hennicke, Florian Stetter, Johannes Suhm, Maximilian Brückner, Jörg Hube, Petra Kelling, Franz Staber, Lilli Jung
Ansehen!
Raspa (392), 02.06.2006
Man befürchtet, dass einen der Film deprimieren könnte, denn man weiß ja um das schreckliche Ende. Seltsamerweise - und das ist das Verdienst des Regisseurs und seiner wunderbaren Hauptdarstellerin - geschieht dies aber gar nicht. Wohl wird man von einer unglaublichen Wut auf dieses politische System und seine Handlanger erfasst, aber die - ich wage es zu sagen - Reinheit Sophies und ihres Bruders hat zugleich etwas Beglückendes. Im Übrigen haben otello und Mönti bereits alles geschrieben, was es zu diesem wichtigen Werk anzumerken gibt. Ich bedaure es nachträglich, ihn nicht im Kino gesehen zu haben.
"Du bist Sophie Scholl."
otello7788 (554), 08.12.2005
Vor zwei Wochen habe ich noch gesagt, daß ich keine Filme mehr über die Zeit des 3.Reiches sehen möchte, da mir die Thematik im Laufe der Zeit zuviel geworden ist. Durch die Preise, mit denen der Film überhäuft worden ist und die guten Kritiken (auch hier im Forum) habe ich ihn dann doch gesehen.
Es ist schwer die Großartigkeit des Films von den historischen Figuren zu lösen. Irgendein Fernsehsender hat vor kurzem nach dem größten Deutschen gefragt. Wer diesen Film gesehen hat, wird bestimmt nicht mehr "Adenauer" antworten, sondern Sophie und Hans Scholl. Mein Gott, die beiden waren Anfang 20 und hatten Größe, Mut und waren so kristallisiert in ihrem Bewußtsein, daß mir hier kein Adjektiv einfällt, daß angemessen wäre.
Wenn wir schon in diesem Land Vorbildern suchen, die uns als Deutsche stolz auf unsere Wurzeln schauen lassen, wie wäre es dann z.B. mit: "Du bist Sophie Scholl." als Anlehnung an die Deutschland Kampagne, die man zur Zeit sogar auf der Brötchentüte findet.
Oder schmerzt das Versagen des Großteils der Deutschen besonders durch diese Lichtgestalten, die gezeigt haben, daß es auch anders gegangen wäre?
Jeder Preis für diesen Film ist verdient. Er ist überwältigend, berührend, zeitlos und läßt einen traurig aber auch irgendwie beglückt aus dem Kino gehen. Wenn Menschen zu solcher Größe aufsteigen können, dann "war es nicht umsonst..."
www.das-positiv.de
Julia Jentsch ist wirklich gut
diehim (53), 27.08.2005
Der Film hat mich bewegt. Er macht nachdenklich und das ist gut. Ein großer visueeller Appell an die Zivilcourage ist Marc Rothemund gelungen, mit tollen deutschen Schauspielern. Die Dichte des Verhörs ist der Kern der Geschichte und erzählt über eine junge Frau, die ihr Leben gibt für eine Sache, an die sie glaubt. Das ist heute so bemerkenswert wie damals. Hoffentlich schauen sich viele Menschen in Deutschland und anderswo diesen Film an. Man kann nur lernen davon.
bewegend
Vanita (49), 10.05.2005
Ein wunderbar gemachter Film mit überzeugenden Schauspielern, die perfekte Ergänzung zu "Die weiße Rose".
Ein großartiger Film
Hase (9), 23.03.2005
Selten hat mich ein Film so berührt wie dieser. Auch heute, einen Tag danach, geht er mir nicht aus dem Kopf. Man kennt die Geschichte und weiß wie sie ausgeht. Trotzdem habe ich gehofft, es nimmt ein gutes Ende. Aber es ist halt keine Hollywoodgeschichte sondern Tatsache. Wie einer meiner Vorschreiber schon erwähnte: Julia Jentsch lebt Sophie Scholl. Absolut bewunderswert.
Hätte es doch damals nur mehr Menschen mit dieser ungeheuren Zivilcourage gegeben. Man sollte die aktuelle braune Brut zwangsverpflichten, diesen Film zu sehen. Aber bei fehlendem Hirn dieser Gestalten wäre das wahrscheinlich vergebliche Liebesmüh.
Großartiges Kammerspiel
flocke66 (27), 15.03.2005
„Sophie Scholl“ ist ein Film, der den Betrachter packt und bis zum Ende nicht mehr loslässt. Er ist emotional, er ist aufwühlend und er ist gut. Als quasi Kammerspiel inszeniert, entwickelt der Film in den Dialogen zwischen Sophie Scholl und ihren Anklägern (insbesondere dem Gestapo-Mann Mohr und Freisler und einer phantastischen Julia Jentsch) seine Stärken. Man ist gefangen mit Sophie Scholl, will ihr beistehen und in die Leinwand springen - hautnahes Erleben der Ohnmacht, die die wenigen Menschen, die aktiv Widerstand geleistet haben, gespürt haben müssen. Dieser Film ist schon allein deshalb eindrucksvoll, weil er die Lebensgeschichte der Menschen visualisiert, die dem Stumpfsinn, dem Zynismus und der menschenverachtenden Ideologie der Nazi-Verbrecher menschliche Werte wie Freiheit, Brüderlichkeit sowie Gottvertrauen gegenüberstellen. Szenen, wie der Abschied Sophie Scholls von ihren Eltern („Du wirst nie wieder durch unsere Türe kommen ...“) sind erschütternd, aber ohne Pathos dargestellt. Dieser Film muss nichts "Neues" bieten - was denn auch? Zum ersten Mal seit Jahren habe ich im Kino wieder geweint.
Dass der Regisseur - ansonsten sehr zurückhaltend - einige Szenen etwas thrillerartig und mit Technorhythmen inszeniert .....geschenkt!
Dieser Film ist - losgelöst von der Rezension im Kölner Stadt-Anzeiger (der Autor, Frank Olbert, hat wahrscheinlich gar nichts begriffen) - eine Aussage! Eine Aussage in einer Zeit, in der darüber debattiert wird, ob hirnlose Nazis ihre Parolen vor dem Brandenburger Tor brüllen dürfen.
Unter die Haut
Morrissey (7), 03.03.2005
Es gibt Kinofilme, die man lange Zeit nicht vergißt. Sophie Scholl gehört dazu.
Der Film ist sehr emotional, ohne kitschig zu werden, weil er auch sehr spannend ist. Hinzu kommen die neuen Gesichtspunkte durch die neu gefundenen protokolle, die in den Film eingebracht wurden.
Ein durch und durch gelungenes Werk mit Gänsehautfaktor.
Morrissey
Ein Film der bewegt
ned_devine (4), 02.03.2005
Julia Jentsch spielt nicht Sophie Scholl; sie lebt diese Person. Und das zu sehen ist unglaublich beeindruckend. So schlimm das behandelte Kapitel in unserer Geschicht ist; Sophie Scholl und Julia Jentsch machen Mut und zeigen uns worauf es wirklich im Leben ankommt.
Besser ein silberner Bär...
Trollo (23), 28.02.2005
...in der Hand, als ein Oscar auf dem Dach!
Der Film "Sophie Scholl" hat für mich ungleich mehr Gewicht als sämtliche 3.Reich/Hitler/NSinterpretationsversuchsfilme der letzten Jahre zusammen ( natürlich mit der entsprechenden Würdigung der schauspielerischen Leistungen in diesen Filmen ), aber der hier besprochene Film hat eins voraus:
Er ist aktuell und hat immer seinen Bezug zur Gegenwart, weil Zivilcourage zu jeder Zeit von Nöten ist und am besten dann einsetzt, bevor Unrecht zum Gesetz erklärt wird!
„Das Ruhrgebietspublikum ist ehrlich und dankbar“
Oliver Flothkötter über „Glückauf – Film ab!“ und Kino im Ruhrgebiet – Interview 12/24
Besuchen Sie Europa
Die Studie Made in Europe und ihre Folgen – Vorspann 12/24
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
Der Kurzfilm im Rampenlicht
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2024 – Vorspann 05/24