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Darjeeling Limited

Darjeeling Limited
USA 2007, Laufzeit: 91 Min., FSK 6
Regie: Wes Anderson
Darsteller: Owen Wilson, Adrien Brody, Jason Schwartzman, Anjelica Huston, Camilla Rutherford, Amara Karan, Trudy Matthys

Drei Brüder reisen mit dem Zug durch Indien um ihre Mutter ausfindig zu machen. Die hatte sich nach dem Tod des Vaters in ein Kloster zurückgezogen. Die Reise gerät zunehmend außer Kontrolle.

Wes Anderson hat sich nach „Die Tiefseetaucher“ drei Jahre Zeit gelassen für seinen neuen Film. Das ist allerdings nichts Besonderes, denn den Dreijahresrhythmus hält er seit seinem Debüt von 1995 konsequent durch. Die liebevolle Ausgestaltung seiner Filme rechtfertigt die etwas längere Vorbereitungszeit, und die Ergebnisse sprechen für sich – so auch sein neuester Film „Darjeeling Limited“.

Das Ganze beginnt mit dem Vorfilm „Hotel Chevalier“: Eine Szene in einem Hotelzimmer. Hier treffen sich Jack und seine Ex-Freundin für eine letzte gemeinsame Nacht. Schon diesen ungefähr zehnminütigen Vorfilm sieht man offenen Mundes staunend, bevor die chaotische Reise der drei Brüder überhaupt losgeht. Dass man nicht sofort sagen kann, was genau einen hier staunen lässt, ist eine der Qualitäten des Regisseurs. Die Kameraführung, die Ausstattung, die Bewegungen der Schauspieler – all das ist sehr adrett inszeniert, aber ganz leicht neben der Spur. Eine elegante Zeitlupe, komplett sinnlos eingesetzt, eine unpassende Pose, eine etwas zu lange Einstellung.

Der Hauptfilm geht dann anders vor: Bis ins kleinste Detail liebevoll ausgestattet und bis in den hintersten Hintergrund noch mit originellen Ideen gefüllt, ist Anderson gleichermaßen um den perfekten, leichtfüßigen Pop-Flair wie um entgrenzte Handlungsführung bemüht, ohne jemals die emotionalen Anliegen seiner Figuren zu verraten. In einer Mischung aus „Orient-Express“, Richard Lesters Beatles-Filmen oder dessen Komödie „The Knack … and how to get it“ lässt Anderson die Handlung treiben, und die Figuren treiben mit ihr und auf der Suche nach ihrer Mutter und letztendlich auch sich selbst – wir sind ja nicht umsonst in Indien – in die entlegensten Gebiete und die ungewöhnlichsten Situationen.

Neben der wunderbaren Ausstattung und der ausschweifenden Selbstfindungsstory stechen vor allem die Dialoge hervor. Da sitzt jeder kleine Kommentar. Die Anderson-Fangemeinde zitiert schon wieder eifrig die gelungensten Bonmots in den einschlägigen Internetforen. Die Anderson-Verächter werden sich hingegen auch bei „Darjeeling Limited“ wieder fragen, was zum Teufel daran gut sein soll.

(Christian Meyer)

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