Es ist ein ikonischer Moment der Popgeschichte: Freddy Mercury greift am Anfang des Musikvideos zu „I Want to Break Free“ zum Staubsauger und lässt im Latexminirock seine Hüften schwingen. Bald sind auch die anderen Mitglieder der Kultrockband Queen zu sehen – alle in Frauenkleidern. In einem anderen Teil des Musikvideos tanzt Mercury zusammen mit dem britischen Royal Ballet. Dass Queen und Ballett gut zusammen passen, erkannte aber nicht nur die Band selbst: Bereits in seiner ersten Spielzeit ab Herbst 2008 brachte Ben Van Cauwenbergh, scheidender Ballettintendant am Aalto-Theater Essen, den Queen-Kosmos auf die Bühne.
Abschied aus Essen
Zum Abschied blickt der 1958 in Antwerpen geborene Tänzer mit einer Collage aus zwei Produktionen auf seine Anfangszeit als Intendant zurück.Eine davon ist die „Tanzhommage an Queen“, für die er Hits wie „We Will Rock You“ oder „Bohemian Rhapsody“ choreografierte. Das 2009 uraufgeführte Stück wurde zum Dauerbrenner – seitdem folgten mehr als hundert weitere Vorstellungen. In „Bye-Bye Ben“ werden die Queen-Songs jetzt neu orchestriert und live von den Essener Philharmonikern gespielt.
Musikalische Liebeserklärung
Die „Tanzhommage an Queen“ verwebt Van Cauwenbergh mit einem weiteren seiner Erfolgsstücke: „La vie en rose“. Mit dieser Liebeserklärung an die französischen Chansons eröffnete er im Herbst 2008 sogar seine Intendanz. Zunächst verkörperte Zygmunt Apostol, später dann Rezo Tschchikwischwili auf der Bühne einen Stadtstreicher, der in Erinnerungen an die großen Chansoniers schwelgte. Das nutzte Van Cauwenbergh als dramaturgische Klammer für Choreografien zu den Liedern von Maurice Chevalier, Edith Piaf, Gilbert Bécaud und Jacques Brel. Die Rolle übernimmt in „Bye-Bye Ben“ der in Paris geborene, aber in Deutschland lebende Schauspieler und Sänger Dominique Horwitz.
Bye-Bye Ben | 22.6 19 Uhr, 26.6. 19.30 Uhr, 30.6. 16.30 Uhr | Aalto Theater Essen| 0201 812 22 00
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