Wenn sich die Bochumer Innenstadt um das Bermuda3eck vom 3. bis 6. Juli zum 29. Mal in das größte Umsonst & Draußen-Festival NRWs verwandelt, ist das musikalische Spektrum breit aufgestellt, lokale und internationale Bands vermischen sich ebenso wie alte Bekannte und neue Gesichter.
Zu den Frischlingen zählen die Finalisten des Campus RuhrComer-Festivals, die nach Vorrunden in vier Ruhrgebietsstädten in der Rotunde auftreten werden (3.7. ab 19 Uhr). Als Stammgäste dürfen sich Jupiter Jones bezeichnen. Die ehemals dem Punkrock zugeneigten und nun mit poppigen Indie-Rock liebäugelnden Jungs aus der Eifel sind mit neuem Sänger unterwegs (5.7. 20.45 Uhr). Ebenfalls wiederholt vor Ort sind Susanne Blech (3.7. 19.30 Uhr), die ihr neues Album „Welt verhindern“ in die Meute schleudern und das Barometer auf Ekstase stellen werden, bevor Frida Gold ein Heimspiel (3.7. 20.45 Uhr, alle 1Live-Bühnen) absolvieren, wuchs Sängerin Alina Süggeler doch in Hattingen auf.
Der elegische Indiepop von MarieMarie (4.7. 17 Uhr, 1Live-Bühne) wird von zarten Harfenklängen gekrönt und klingt, als würde man Björk mit bassigen Synthie-Rhythmen Beine machen. Ähnlich fließende Melodien liefern die Intergalactic Lovers aus Belgien (6.7. 19.30 Uhr, Sparkassen-Bühne).
Zu wilderen Verrenkungen animieren die diversen Ska-Formationen. Die kürzeste Anreise dürften The Outer Space Association (5.7. 21 Uhr) haben. Neben Wisecräcker (4.7. 22 Uhr, beide Rotunde) stehen aber vor allem Rantanplan (6.7. 20.45 Uhr, Ring-Bühne) für erstklassigen Ska-Punk. Tanzbar sind auch die Bands der Kategorie Weltmusik, darunter z.B. die acht Argentinier von Rosario Smowing (3.7. 17 Uhr) und ¡Más Shake! (3.7. 18.15 Uhr, beide Sparkassen-Bühne) mit ihrer südamerikanischen Beat-Explosion.
Härtere Töne schlagen die Bands der Punkfraktion an. Mit Montreal (3.7. 20.45 Uhr), Marathonmann (4.7. 18.15 Uhr), Kmpfsprt (4.7. 19.30 Uhr), Captain Planet (5.7. 19.30 Uhr, alle Ring-Bühne) oder Findus (anders als in unserer Printausgabe angekündigt spielen Findus am 4.7. 22 Uhr, Rotunde) sind verschiedene Spielarten des Deutschpunks vertreten. Im melodischen Punkrock angesiedelt, aber gesanglich härter und englischsprachig sind Idle Class aus Münster (4.7. 21 Uhr). Wer es noch heftiger und mit einer Portion Shouten wünscht, sollte den Metalcore von To the Rats and Wolves (4.7. 20 Uhr, beide Rotunde) nicht verpassen. (Hard)Rock in seiner progressiven bis alternativen Variation bieten z.B. Eat the Gun (5.7., 17 Uhr), The Intersphere aus Mannheim (3.7. 19.30 Uhr) oder die schwedische Supergroup Viktor & The Blood (5.7., 20.45 Uhr, alle Ring-Bühne). Wer es dann doch wieder etwas unaufgeregter mag, kann sich bei Singer-Songwritern wie dem Niederländer Tim Vantol (3.7. 20.45 Uhr) oder Jaimi Faulkner (5.7. 19.30 Uhr, beide Sparkassen-Bühne) entspannen.
In Sachen musikalischer Stilwanderung gepaart mit Skurrilität heben sich der Porno-Metal von Eskimo Callboy (4.7., 20:45 Uhr, Ring-Bühne), der lyrische Nonsens von Whats(r)apper MC Fitti (4.7. 20.45 Uhr) und Bilderbuch (5.7. 18.15 Uhr, beide 1Live-Bühne) innovativ ab.
Als Geheimtipp bieten die Off-Stage-Termine kleine, intimere Konzerte. Highlights dürften dabei der lässige Auftritt der Folk, Blues und Rock’n’Roll-Elemente verbindenden The Smigx (3.7. 22 Uhr, Mandragora), der Doppelgig von Goodbye Fairground und Versus You in der Trompete (4.7. 22 Uhr) und der deutschsprachige Glam-Punk von Hotel Energieball (6.7. 22 Uhr, Mandragora) sein.
Das ganze Programm mit allen Spielzeiten und Bands findet ihr auf der Homepage von Bochum Total: www.bochum-total.de/
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