Tetris, Super Mario, Legend of Zelda – wer diese Namen kennt, war schon in der Steinzeit des Videogamings dabei. Nicht ganz so lang zurück liegt die veränderte Wahrnehmung, Games als eigene Kunstform zu betrachten, die ästhetisch, narrativ und auch als gesellschaftlich relevantes Medium ernst genommen wird. Das Next Level Festival teilt diese Auffassung und findet Ende November zum dritten Mal in Düsseldorf statt. Es lädt mit vielen interaktiven Programmpunkten dazu ein, digitale Spielkultur neu zu entdecken. Themenübergreifend stehen dabei künstlerische, pädagogische und wirtschaftliche Aspekte digitaler Spielformate im Fokus.
Viele MedienkünstlerInnen laden zudem mit ihren Werken dazu ein, sich immersiv in virtuelle Welten fallen zu lassen. Hinter dem Titel „Ghosted Views“ des Niederländers Marnix de Nijs verbirgt sich beispielsweise eine Installation, die UserInnen selbstständig auf einer Kontrollplattform stehend bedienen können. Sie navigieren sich schwerelos durch im 3-D-Scan erstellte Modelle Düsseldorfs und des NRW-Forums, durchqueren Wände, Decken und Böden. Für „Polare Räume“ wiederum kuratiert Lukas Höh mittels haptischer Interfaces, kontextsensitiver Levelgestaltung und Augmented Reality einen Parcours der Grenzüberschreitungen zwischen analoger und digitaler Welt.
Das Digitale Laboratorium, vier verschiedene Workshops für Schulklassen oder die Next Level Academy richten sich besonders an Kinder und Jugendliche und laden zum Mitmachen ein. Hier wird sich kreativ an Technik ausprobiert, selbst geschrieben und programmiert oder andere Bereiche der digitalen Spielkultur wie Gender, Geschichte, Jugendschutz, Cosplay oder eSport diskutiert und erschlossen. Zu diesen medienpädagogischen Angeboten für die gegenwärtige und künftige Gaming-Community passt auch, dass 2018 erstmals qualifizierte Guides an den Spielstationen zur Verfügung stehen oder auch Führungen über das ganze Festival als riesige Spielwiese anbieten.
3. Next Level Festival | 22. - 25.11. | NRW-Forum, Düsseldorf | www.next-level.org
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