Die Sammlungs- und Ausstellungsprogrammatik der Stiftung DKM mit ihrem Museum am Duisburger Hauptbahnhof kennzeichnet Stille, Konzentration. Die Werke verfügen mitunter über hohe Schwarzanteile, etwa in der Malerei von Norbert Frensch und der Fotografie von Tom Fecht. Schwarz ist nun sogar ein Leitmotiv des 1974 im belgischen Leuven geborenen, in Chile aufgewachsenen und heute dort und in Madrid lebenden Patrick Hamilton. Schwarz ist die dominierende Farbigkeit, auch im Einbezug von Ready-mades und sogar klimatisch, in der Schilderung prekärer Arbeitsverhältnisse, der Dark Economy.
Zentrales Thema von Hamilton ist die soziale Situation seiner Heimat Chile, die als Vorreiter des Neoliberalismus galt und charakteristisch für die Gleichzeitigkeit von Wachstum und Armut in Südamerika ist. Hamilton erweist sich als genauer Beobachter symbolträchtiger Details, die er ästhetisch einsetzt. In der Ausstellung trifft dies etwa auf den querformatigen Rahmen zu, der auf der Ausstellungswand nach vorne ragt und als Ornament ein minimalistisches Relief bildet. Tatsächlich handelt es sich um die scharfen Zacken auf den Umzäunungen der reichen Anwesen in Chile. Das fies Doppelbödige liegt auch bei den schwarzen, rein aus konstruktiven Feldern bestehenden Malereien vor. Erst aus der Nähe sieht man, dass die Oberfläche aus Schmirgelpapier besteht. Und in Schweißermasken, die gereiht an der Wand hängen, sind Urlaubspostkarten als Leuchtbilder eingefügt: Orte, deren Genuss sich die Schweißer wohl nie leisten können. – Der konzentrierte Überblick über Hamiltons Werk setzt mit dieser Arbeit von 2004 ein: Sehenswert!
Patrick Hamilton: Schwarze Werkzeuge | bis 27.1. | Museum DKM Duisburg | 0203 93 55 54 70
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