„Wiederentdeckt“: Der Reihentitel, den das Museum DKM auf seine Ausstellung mit Peter Royen anwendet, ist etwas tückisch. Er suggeriert, dass der Künstler zeitweilig vergessen war. Aber Peter Royen (1923-2013) war und ist und bleibt wohl ein Geheimtipp – diejenigen, die den Zugang zu seiner Kunst haben, werden die Bilder hoch und heilig lieben. Es ist eine besondere Qualität von Klaus Maas und Dirk Krämer, sich für derartige introvertierte Positionen zu engagieren.
In ihrem Museum setzen sie die avantgardistische Kunst in Bezug zu fernöstlicher Kultur. Dabei ist die westliche Kunst, bei allen meditativen Zügen, immens geerdet. Das belegt jetzt die monochrome Malerei von Peter Royen mit ihrer ansatzweise konstruktiven Formensprache, die sich aus Rastern und den sich überkreuzenden Stegen zwischen diesen ergibt. Royen verschiebt zudem die Primärformen und zeichnet Folgen von Lamellen an. Seine Bilder sind häufig beige und mitunter schwarz wie Asche, auch sind einzelne monochrom starkfarbige Bildtafeln entstanden.
Die Wirkung der farblos-beigen Malerei liegt in ihrer Tiefe. Royen hat mit Dammarpigment, venezianisch Terpentin, Acryl und gebleichtem Bienenwachs gemalt und im Auftrag in Schichten semitransparente Raumkörper entwickelt. Jede Erhebung der rechteckigen Formen besitzt besonderes Gewicht. In der Fläche aber deuten sich Bewegtheit und Expression ab, die vom Erleben, Fühlen, Sehen handeln. – Natürlich erinnern wir uns an den so netten Mann mit seinen gelockten weißen Haaren, der noch mit weit über 80 Jahre auf dem Fahrrad durch Düsseldorf fuhr. Danke für diese Wiedererweckung!
Wiederentdeckt! Peter Royen | bis 17.3. | Museum DKM Duisburg | 0203 93 55 54 70
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