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Gott Bolon Yokte kommt

22. Dezember 2011

Nur noch ein paar hundert Tage – Magenbitter 01/12

This is the end
Beautiful friend
This is the end
My only friend, the end (Doors)

Prosit Neujahr, das letzte der Menschheit. Noch 356 Tage, dann ist Schicht im Schacht. Ende, over, out am 21. Dezember 2012 um Mitternacht. Diese Geisterstunde wird auch zum Offenbarungseid der ungezählten Propheten, welche die Menschheit seit Anbeginn der Zeit quälen, aber eben auch köstlich unterhalten. Dieser aus allen Ecken angekündigte Weltuntergang erzeugt sogar ein Paradoxon, denn eigentlich sind wir ja seit Mitte des 20. Jahrhunderts im Zeitalter des Wassermanns. Let the sunshine … Oder doch verrechnet? Und der Poseidon der Fröhlichkeit kommt erst jetzt?

Zurzeit beziehen sich alle Endzeitpropheten auf den Maya-Kalender. Das ist schön und macht in den Medien Kasse, die geheimnisvollen Maya haben die bekannteste aller Prophezeiungen. Sie beschreibt exakt auf den Tag genau unser gegenwärtiges viertes Zeitalter, das vom 11. August 3114 vor Christus bis zum 21. Dezember 2012 gehen soll ... Dann ist nach dem Langzeitkalender der Maya das Ende dieser menschlichen Zivilisation gekommen. Die Menschen sollen dann in eine völlig neue Ära eintreten, die von der gegenwärtigen unabhängig ist. Schaut man sich die gegenwärtige Schuldenkrise an, wer wollte das bezweifeln?

Tatsächlich existiert eine Inschrift der Maya aus dem 7. Jahrhundert, die für das Datum das Herabsteigen des Gottes Bolon Yokte (Gott der Totenwelt) vorhersagt. Tatsächlich ereignet sich eine äußerst seltene Sternenkonstellation, bei der unsere Sonne in Konjunktion zur Milchstraße steht. Und das an der Dunklen Spalte. Das heilige Buch der Maya, das Popol Vuh (erinnert mich immer eher an die olle Krautrockzeit in den 1970ern), bereitet darauf vor, dass da ein neues Weltzeitalter beginnen könnte. Die dunkle Spalte hat viele mythologische Bedeutungen, auch als Geburtskanal der kosmischen Mutter. Dummerweise endet genau zu diesem Zeitpunkt der Zyklus des Maya-Kalenders. Also war ihnen die Sternenkonstellation bekannt. Na und. Bedeutsam ist eben nur, dass die alten Menschenschlächter genaue Methoden zur Berechnung der Sonnenwende und der Planetenlaufbahnen hatten. Doch nahezu alle Schriften der Maya wurden vernichtet. Der Codex Dresdensis ist eine der vier erhaltenen Handschriften der Maya. Er befindet sich in der Sächsischen Landesbibliothek. Die anderen in Paris, Madrid und Mexiko. Alles nur Spekulation oder weich gewordene Spekulatius? Was es beispielweise mit weiteren Rätseln (den Kristallschädeln) der Mayas auf sich hat, wurde immerhin erschöpfend von Steven Spielberg und Harrison Ford („Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“) geklärt. Diese Story mit Außerirdischen hat bestimmt auch Erich von Däniken gefallen.

Was ist also zu tun? Den Kristallschädel in den Sand stecken und alles abwarten? Oder vielleicht den schmalen Besitz verprassen und pleite in die Dunklen Spalte wandern? Immerhin könnte das auch die Lösung der weltweiten Schuldenkrise sein. Alles platt. Neuaufbau. Ich hätte gern ein riesiges Grundstück am Baldeneysee. Oder gibt’s den dann nicht mehr?

PETER ORTMANN

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