The Black Dahlia
USA 2006, Laufzeit: 120 Min., FSK 16
Regie: Brian De Palma
Darsteller: Josh Hartnett, Scarlett Johansson, Hilary Swank, Aaron Eckhart, Mia Kirshner
Künstliche Patina
Raspa (388), 23.05.2007
In den Extras zur DVD beteuern alle Mitwirkenden, wie sehr sie sich bemüht hätten, die 40er Jahre authentisch darzustellen. Der Film ziegt aber meiner Meinung nach, dass der häufige Einsatz von Sepiafarben, originale Kleidungsstücke und ein hoher Zigarettenverbrauch noch keine Garantie dafür sind, dass man dieses Ziel auch erreicht. Die Atmosphäre wirkt letztlich artifiziell, der angestrebte Film noir - Touch wird nicht wirklich erreicht. Allerdings waren die Handlungsstränge genauso kompliziert verzwirbelt wie in manchen echten 40er Jahren - Kriminalfilmen. Alles in allem: sicher nicht de Palmas stärkstes Produkt.
Naja....
futzicät (16), 26.02.2007
Ich hatte mir mehr von dem Film versprochen.
Irgendwie enttäuschend, obwohl man nicht genau sagen kann, warum. Alles ist ein bisschen verstrickt. Obwohl überall dafür geeworben wurde, dass es um den Mordfall geht, geht es doch in erster Linie um die Dreiecksbeziehund zwischen Josh Hartnett, Aaron Eckhart und Scarlett Johansson. Der Mord wird eigentlich nur nebenbei behandelt und zufälligerweise hängt dann am Ende alles zusammen. Nicht so toll. Nur was für Fans des Genres.
Hätte mehr draus werden können
gutzi (182), 25.10.2006
Man muß schon ziemlich gut aufpassen, denn die Geschichte ist wirklich komplex und die vielen Namen machen es auch nicht einfacher. Aber letztendlich klären sich die Zusammenhänge zum Schluß doch recht gut auf.
Ich fand die Story relativ fesselnd und vor allem optisch sehr ansprechend in Szene gesetzt. Allerdings muß ich zugeben, daß der Funke aus irgendeinem Grund nicht so richtig überspringen will und man als Zuschauer daher irgendwie relativ unbeteiligt bleibt. Keine Ahnung, woran das liegt. Sind es die schauspielerischen Leistungen? So richtig überzeugen konnte mich nur Hilary Swank, insbesondere Scarlett Johansson bleibt (mal wieder) ziemlich blass.
Unterm Strich also durchaus solide und auch sehenswert, aber nicht der ganz große Wurf.
schlecht erzählte und geschnittene Klischeehäufung
hecki77 (3), 22.10.2006
Der Film "The Black Dahlia" ist ohne Spannungskurve, schlecht, da nicht in sich schlüssig erzählt, mit teilweise beliebig aneinander gereihten Szenen, schlecht geschnitten, in den männlichen Hauptrollen mit Milchbubis besetzt, voller ins Bild gesetzter Klischees, mit einer sehr kalkulierten, gestelzten und wegen der klischeehaften Bilder nicht überzeugenden Scarlett Johansson, mit einem nicht nachvollziehbaren und sehr schlecht erklärten Mordmotiv, mit einem völlig überflüssigen Mord des Helden an seiner Geliebten, mit unerträglich chauvinistischen Polizisten, mit unwirklichen Menschen ohne wirkliches Sozialgefüge, letztlich ein unbefriedigender und unterdurchschnittlicher Film, der viel zu hohe Erwartungen weckt und teilweise völlig überflüssiges Beiwerk zeigt wie z. B. die Krähe an der Leiche oder die rausfliegenden Zähne.
Perfekt ...
Lane (11), 17.10.2006
Hi & hallo,
Dahlia spielt zwar in den 1940er Jahren und verwendet die filmischen Stilelemente der Zeit; der Film hat aber das Tempo und Sex unserer Zeit.
Die Details ...
Hochglanz polierte schwarze Limousinen,
kurz geschorene Rasenflächen,
perfekt gezupfte Augenbrauen,
schmale Krawatten,
Männer, die sich um Geld prügeln,
Männer, die sich um eine Frau prügeln,
Männer, die sich um beides prügeln,
Männer, die sich sowieso prügeln,
die klassische Konstellation zwei Männer, eine Frau,
eine Hure, eine Heilige (oder? *g*),
ein Engel, ein Vamp,
eine Blonde, eine Schwarzhaarige,
eine Frau in weiß, eine in schwarz,
muskulöse Helden, fette Randfiguren
(unvergesslich: der Pathologe),
der treusorgende Sohn, der alte Vater,
gigantische Rauschschaden ewig glimmenden Zigaretten,
breite Hutkrempen von den das Regenwasser in Sturzbächen fällt,
das nackte Opfer,
die Reichen und die Wahnsinnigen,
der übliche Sturz im Treppenhaus,
die Schießerei auf der Straße,
der Lastwagen mit der Ladefläche voll Orangen,
... etc.
Ich hab sicher Einiges vergessen oder übersehen,
Brian De Palma sicherlich nicht.
Ach ja ... Blut, Blut, Blut
und alles im perfekten Sepia-Tönen.
sincerely yours,
Lane
Enttäuschendes Verwirrspiel
woelffchen (597), 13.10.2006
Bucky Bleichert, einer der beiden Cops, die den mysteriösen Mordfall Elizabeth Short, alias "Schwarzen Dahlie", 1947 in Los Angeles untersuchen sollen, spricht gegen Ende des Films beiläufig einen Grundsatz der Kriminalistik aus: "Nichts bleibt für immer verborgen!" Leider kann man diesen Grundsatz auf diesen Film nicht anwenden. Mit viel Aufwand und Geld inszeniert, wird uns ein ernormes Verwirrspiel vorgeführt, dem zu folgen nicht einfach ist, es sei denn, man hat sich vorher gründlich mit der Materie befasst. Aber wer tut das schon? Regiesseur De Palma hat es sicher gut gemeint - einige Sequenzen sind auch sehenswert - aber insgesamt kann man sagen: gut gezielt aber voll daneben. Und wie gesagt: So manches bleibt verborgen. Darüber hinaus hätte dieser umfangreiche Stoff noch ca. 1/3 mehr Zeit benötigt, um die Geschichte voll rüberzubringen. So bleibt leider nur die Ahnung von einem großen Film übrig. Schade.
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