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Spuren eines Lebens
USA 2007, Laufzeit: 130 Min., FSK 6
Regie: Lajos Koltai
Darsteller: Claire Danes, Toni Collette, Vanessa Redgrave, Patrick Wilson, Hugh Dancy, Natasha Richardson, Mamie Gummer, Eileen Atkins, Meryl Streep, Glenn Close

„Fehler sind doch gerade die Würze“: Generationsübergreifend erzählt Regisseur Lajos Koltai von einer alten Frau, ihren Töchtern, von Reue und verpassten Chancen.

Es geht zu Ende mit Ann Lord (Vanessa Redgrave). Die greise Dame liegt im Sterbebett und verliert sich in Erinnerungen und Halluzinationen. Ihre beiden Töchter, die gesetzte Mutter Constance und ihre zerrissene Schwester Nina (Toni Colette), stehen Ann bei und kommen dabei einem Geheimnis auf die Spur: Harris, Anns unerfüllte Liebe. Regisseur Lajos Koltai reist mit dem Zuschauer in die Vergangenheit, in der die junge Ann (Claire Danes) ihre beste Freundin Lila besucht, um bei deren High-Society-Hochzeit Brautjungfer zu spielen. Ann ist zu der Zeit mit Lilas Bruder Buddy verbändelt, der gern mal beschwipst in den Tag hineinlebt. Auf dem Landsitz lernt Ann den angehenden Arzt Harris (Patrick Wilson) kennen. Zwischen beiden entflammt die große Leidenschaft. Doch sie finden nicht zueinander. Eine Fehlentscheidung, die Ann bis ins Sterbebett bereut, und die gleichsam ihre Töchter mit Zukunftsängsten konfrontiert.

„Das Beste kommt zum Schluss“, heißt es demnächst, wenn Jack Nicholson und Morgan Freeman unter der Regie von Rob Reiner als Todkranke verpassten Träumen hinterherlaufen (s. S.10). Während es dort tragikomisch zur Sache geht, geschieht das in „Spuren des Lebens“ vergleichsweise melodramatisch. Schöpft Reiner temporeich aus einer schlichten Männerfreundschaft, möchte Koltais episch angelegter Film eher ein weibliches Publikum ansprechen: Generationsübergreifend spiegelt er Zerrissenheit von Müttern, Töchtern und Freundinnen, kleidet sie in malerische Bilder und Visionen, bettet Emotionen in Naturidylle. Koltai erzählt von Frauen, die selbst nicht immer das beherzigen, wozu sie ihren besten Freundinnen raten, die Kompromisse eingehen müssen zwischen Erwartungen und Männern. Frauen zwischen Selbstbestimmung und Zerrissenheit, eingebettet in eine prominent besetzte Verfilmung eines Bestsellers von Susan Minot. Morgan Freeman rät Jack Nicholson am Ende: „Find the joy in your life!“ Und wenn Vanessa Redgrave inmitten von Nachtfaltern und Glühwürmchen sinngemäß postuliert, dass man sein Glück nicht suchen soll, sondern versuchen soll, glücklich zu sein – dann liegen Männer und Frauen ja gar nicht so weit auseinander. Der Weg zum gleichen Fazit aber kann kaum unterschiedlicher sein als in diesen beiden Filmen.

(Carla Schmidt)

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