Goyas Geister
Spanien/ USA/ Frankreich 2006, Laufzeit: 114 Min.
Regie: Milos Forman
Darsteller: Javier Bardem, Natalie Portman, Stellan Skarsgård, Randy Quaid, Michael Lonsdale, Jose Luis Gomez, Blanca Portillo, Mabel Rivera, Unax Ugalde, Fernando Tielve, Julian Wadham, Craig Stevenson, Aurelia Thierree
Kolportage
Colonia (683), 03.12.2006
Goya, die historische Figur, als Anti-Held, als bloßer Beobachter der Geschichte und Geschichten um ihn herum. Mir kommt "Goyas Geister" wie ein Kolportageroman aus dem 19. Jahrhundert vor. Wie ein billiges Schundheftchen in Fortsetzungen, das blutig und tränenreich einen Bilderbogen von Familienzusammenführung vor der Kulisse von Inquisition und Revolution beschreibt.
Tage nach dem Kinobesuch ist nichts weiter in Erinnerung geblieben als das Kopfschütteln über opulent verfilmte Belanglosigkeit.
Luft ausgegangen
woelffchen (597), 30.11.2006
Nach einem ganz passablen Start und dieser Super-Sequenz mit der "peinlichen Befragung" im Hause des Vaters von der Ines ist dem guten Milos Forman so nach und nach die Luft ausgegangen, und er hat den roten Faden - falls er denn einen hatte - und dann das Ziel der ganzen Geschichte ziemlich schnell aus den Augen verloren.
Herausgekommen ist dann ein ganz verquaster Historienschinken ohne eindeutige Handlungsstränge.
Schade, Goya hätte als historische Persönlichkeit sicher ebensoviel hergegeben wie "Amadeus", wenn Milos sich nicht mit Goyas Geistern sondern mit ihm persönlich auseinandergesetzt hätte.
Kunst, Politik, Leiden und Liebe in dieser Form in einem Kostümfilm zu vermengen erzeugt neben Verwirrheit beim Zuschauer auch eine Menge Langeweile.
Fabelhaft
Raspa (402), 24.11.2006
Bis auf den letzten Satz - Goyas Geister sei eine Mischung aus Amadeus und Kuckucksnest -, der mir reichlich weit hergeholt erscheint, kann ich nur jede Aussage aus Observers Kritik voll und ganz unterstreichen. So muss man heute historische Filme machen: ohne plumpe Aktualisierung und dennoch mit dem Maß an Erkenntnis, das den Blick eines heutigen Intellektuellen verrät. Seht euch den Film bald an, er wird bestimmt kein Renner und dürfte bald wieder aus den Kinosälen verschwinden, so wie ich den derzeitigen Massengeschmack einschätze.
Milos Forman ist zurück!
observer (198), 14.11.2006
Alles, was DAS PARUM nur versprochen hat, hält dieser Film! Großes Kostüm-Kino über die spanische Inquisition mit unglaublich starken Schauspielerleistungen. Allein wegen Natalie Portman lohnt die Kinokarte. Javier Bardem und Stellan Skarsgard sind wie immer vorzüglich, dazu noch Randy Quaid und Michael Lonsdale. Die Szene der "Wohnzimmer-Inquisition" hat das Zeug zum Klassiker! Last but not least: der Film markiert die triumphale Rückkehr Milos Formans, dem hier höchst spektakulär und mitreißend eine Mixtur aus seinen Oscar-Filmen AMADEUS und EINER FLOG ÜBER DAS KUCKUCKSNEST glückt!

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