
Das Geheimnis der Perlimps
Brasilien 2022, Laufzeit: 80 Min., FSK 6
Regie: Alê Abreu
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Meditativ-naturverbundener Animationsfilm
Mission im Regenwald
„Das Geheimnis der Perlimps“ von Alê Abreu
Mit der Wahl von Luiz Inácio Lula da Silva zum 39. Präsidenten Brasiliens im Jahr 2022 keimte wieder Hoffnung auf, dass sich im lateinamerikanischen Land so mancher Missstand der Vorgängerregierung Jair Bolsonaros beheben lässt. Dieser hatte sich international auch dadurch unbeliebt gemacht, dass er den brasilianischen Regenwald skrupellos wirtschaftlichen Interessen opferte. Lula da Silva war auch mit dem Versprechen angetreten, den Naturschutz in seinem Land wieder ernster zu nehmen, auch wenn ihm nun von Menschenhand (absichtlich) gelegte Waldbrände die Durchsetzung erschweren.
Alê Abreu (Oscar-Nominierung 2016 für „Der Junge und die Welt“) ist derzeit der international erfolgreichste brasilianische Animationsregisseur. Mit seinen Kurz- und Langfilmen hat er sich immer wieder relevanten Themen angenommen und dabei etliche Filmpreise ergattert. Sein neuestes Werk „Das Geheimnis der Perlimps“ beschäftigt sich nun mit der Zerstörung des Regenwalds, mit den sozialen Klüften seines Landes und den Gräueln des Krieges. Er entstand bereits im Jahr 2022, als Bolsonaro in Brasilien noch an der Macht war.
Claé ist ein Wolf, der das Reich der Sonne repräsentiert, und Bruô ein Bär aus dem Reich des Mondes. Die beiden Fabelwesen vertreten eigentlich unterschiedliche Interessen und sind sich deswegen bei ihrer Begegnung im Regenwald auch nicht sonderlich grün. Trotzdem schließen sie zusammen, als sie erkennen, dass sie beide dieselbe Aufgabe haben: Sie sollen mit den mächtigen Perlimps in Kontakt treten, die mithelfen könnten, den gewaltsamen Vorstoß der Riesen in ihren Lebensraum zu verhindern. Alê Abreu will eine ganze Menge mit seinem Film und läuft dabei Gefahr, niemanden so richtig zufriedenzustellen. Für kleinere Kinder dürfte sein Film schlichtweg zu philosophisch und abstrakt sein, einem erwachsenen Publikum indes könnte die Geschichte insgesamt zu ereignislos und zu langsam erzählt sein. Man muss aber festhalten, dass Abreu hehre Ziele verfolgt. Es kann ihm nicht hoch genug angerechnet werden, dass er mit „Das Geheimnis der Perlimps“ ein junges Kinopublikum für die Gefahren der Regenwaldzerstörung sensibilisiert. Claé und Bruô stehen hierbei symbolisch für die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten Brasiliens. Claé ist mit modernster Technik ausgestattet und vertraut, wohingegen Bruô auf seine Kraft von innen vertraut und insgesamt so naturverbunden ist wie viele Indigene Lateinamerikas. Gemeinsam treten die beiden Wesen den Kampf gegen die Riesen (symbolisch für die Großindustrie) und deren „Fabrik der großen Welle“ (ein gewaltiger Stausee, der große Teile des Regenwaldes überflutet) an. Ein großer Vorteil von „Das Geheimnis der Perlimps“ besteht darin, dass der Film weder optisch überladen noch allzu hektisch konzipiert ist, so dass sich eine meditative Stimmung verbreitet, die zum Reflektieren und Nachdenken einlädt.

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